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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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war.
    »Regen?«, fragte Samantha.
    Dorn hielt die Geräusche mehr für Hagel - großen Hagel. Aber bevor er antworten konnte, kippte das Flugzeug zur Seite und zog Dorn den Boden unter den Füßen weg.
    Jack dachte, er höre die drohenden Trommeln der Dogon. Doch schließlich wurde er von der Beschleunigung geweckt, als das Flugzeug abtauchte. Die Motoren mühten sich bei der höheren Geschwindigkeit ab, sodass es für Samantha unmöglich war zu fragen, was zum Teufel los sei. Bäuchlings lag sie auf ihm drauf - sie war in dem Moment auf ihn gestürzt, als das Flugzeug zur Seite gekippt war.
    Bevor einer der Wissenschaftler etwas sagen konnte, durchschnitt hinter ihnen ein Quietschen die Luft - ein Motor war ausgefallen. Er verstummte bis auf das Geräusch der riesigen Turbinenblätter, die sich weiterhin im Wind drehten. Das Flugzeug änderte seine Richtung je nach Laune der übrigen Motoren. Es dauerte ein paar Sekunden, bevor der Pilot sich orientieren konnte. Dann aber stotterten die anderen Motoren, und das Flugzeug vibrierte wegen des ungleichmäßigen Antriebs. Das Schlagen hatte aufgehört.
    »Was war das?«, schrie Samantha.
    »Ich weiß nicht!«
    Dorn schob mühsam die umgekippte Propangasflasche von seinen Beinen. »Was verdammt noch mal ist passiert?«
    »Wir müssen einen Motor verloren haben.« Jack zog sich auf die Füße und rannte zum Cockpit. Dorn folgte wenige Schritte hinter ihm.
    Auf der anderen Seite der Ladefläche starrten Anthony und François durch das Fenster der gegenüberliegenden Seite. Samantha glaubte, während sie zu ihnen ging, sie könne hin und wieder die Baumwipfel erkennen. Wir scheinen tief zu fliegen, dachte sie. Viel zu tief.
    »Heiliger Himmel!«, sagte Anthony, der auf etwas vor dem Fenster starrte.
    »Was ist das?«, fragte Samantha.
    Keiner antwortete. Sie machten Samantha in ihrer Mitte Platz, damit sie besser sehen konnte. Quer über das kleine Fenster ran Blut.
    Sobald Jack und Dorn den Vorhang zum Cockpit aufgerissen hatten, sahen sie, dass der Pilot praktisch blind flog. Die Scheibenwischer arbeiteten wie wild an der Beseitigung einer roten, festen Schicht aus blutigem Matsch und Federn.
    »Vögel!«, schrie der Pilot. Der Hebel in seiner Hand schien ihn zu malträtieren, als er um die Kontrolle über das Flugzeug und dessen verbliebene Motoren kämpfte. Das Cockpitfenster war teilweise zerbrochen, und Wind pfiff durch ein winziges Loch. Der Pilot starrte durch eine kleine Stelle, die nicht blutverschmiert war.
    »Kamen aus einer niedrigen Wolke raus!«, schrie er. »Sahen aus wie Silberreiher. Es waren Tausende.«
    Jack hatte früher schon davon gehört. Es war die Zeit der Massenmigration, in der einige Vogelarten in dichten Schwärmen davonzogen - ein herrlicher Anblick, solange man nicht hindurch musste.
    »Trinidad dürfte nicht mehr als zehn Minuten entfernt sein.
    Können Sie dort landen?«, rief Dorn dem Piloten über das Jammern der Motoren hinweg zu.
    »Ich glaube nicht!«
    In einer Höhe von nur etwa fünfhundert Metern glitten sie über den Regenwald.
    »Beide Motoren links sind ausgefallen«, erklärte der Pilot. »Und die rechten müssen auch was abbekommen haben. Sie laufen nur auf sechzig Prozent. Könnten jeden Moment stehen bleiben.«
    »Und wir halten die Höhe?«
    »Nicht mehr lange .«
    »Drei und vier verlieren Saft!«, rief der Kopilot. »Die Luftansaugventile sind vielleicht verstopft. Sie sind zu heiß.«
    Auf der Suche nach weiteren Landeplätzen hantierte er mit den Karten herum.
    Samantha kam vom Ladebereich hinzu und quetschte sich neben Jack. »Alles ist voller Blut ... o mein Gott.«
    »Wir sind durch einen Schwarm von Silberreihern geflogen - die Vögel haben die Motoren demoliert«, erklärte Jack.
    »Können wir auf irgendeiner Straße landen?«, fragte Dorn.
    »Nichts!«, rief der Kopilot.
    »Wie steht’s mit einem Fluss?«, fragte Jack. »Wir könnten doch notfalls eine Wasserlandung wagen.«
    »Negativ«, sagte der Kopilot. »Nichts hier in der Gegend ist breit genug.« Seine Hände zitterten, als er auf die Höhenkarte blickte. »Es gibt nichts außer diesem verdammten Regenwald zwischen hier und Trinidad!«
    »Dann schlage ich vor, Sie zaubern etwas aus Ihrem fetten Arsch hervor«, schimpfte Dorn. »Aber schnell.«
    Bevor der Mann antworten konnte, ließ einer der rechten Motoren ein schrilles Wimmern hören, und die Turbine blieb stehen. Im Bewusstsein dessen, was dies bedeutete, traute sich niemand zu sprechen.
    Panik ließ

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