Mission auf Arachnae
wenige kleine Ozeane, und die Flüsse sind schmal. Regen gibt es kaum. Entsprechend den Umweltbedingungen hat sich das Leben entwickelt. Es ist widerstandsfähiger und der Trockenheit besser angepaßt als vergleichbare Lebensformen auf der Erde. Durchmesser und Schwerkraft des Planeten entsprechen fast denen Terras. Die Luft ist atembar und enthält keine Mikroorganismen, die uns gefährlich werden könnten. Kurz gesagt, gleicht Arachnae in der Tat vielen der Welten, die wir in der Vergangenheit besucht haben.«
»Gut«, sagte Kirk. »Arachnae ist also keine Höllenwelt. Zur Hölle könnten sie uns höchstens die Arachnianer machen. Dr. Tremain, das ist Ihr Gebiet.«
Tremain sah nur Kirk an, als gäbe es den Vulkanier neben ihm überhaupt nicht. Dann warf sie einen kurzen Blick auf ihre Unterlagen und drückte auf einen Knopf. Die Zentralmonitoren erhellten sich, und der Computer produzierte das Bild einer Kreatur darauf, die wie eine Kreuzung zwischen einer Ameise und einer Tarantel wirkte. Der Körper war von golden schimmerndem Fell überzogen. Das Wesen lief auf sechs Beinen und verfügte über scharfe und kräftige Kiefer, mit denen es seine Nahrung zerschneiden konnte – oder alles andere.
»Wie Sie sehen können, Captain«, sagte Tremain trocken, »handelt es sich bei den Arachnianern um nichthumanoide Wesen. Das war auch der Grund dafür, daß uns keine näheren Erkenntnisse über die Arachnianer vorliegen und wir diese Reise machen müssen.«
Kirk nickte. Da die meisten intelligenten Rassen zumindest menschenähnlich waren, was ihr Aussehen betraf, hatte es sich eingebürgert, daß die Mitglieder der Erkundungstrupps von Scoutschiffen das Aussehen der Planetarier annahmen und sich unauffällig unter diese mischten, um keine unliebsamen Komplikationen in deren Entwicklung heraufzubeschwören. Die Scouts erforschten die Kulturen und verschwanden wieder, ohne daß die Planetarier die geringste Ahnung davon hatten, daß sie Besuch aus dem Weltraum bekommen hatten – jedenfalls in den meisten Fällen.
Ein solches Vorgehen war auf Arachnae natürlich unmöglich gewesen, denn kein Scout der Föderation hätte sich als Arachnianer »verkleiden« können. So war es nur möglich gewesen, diese Wesen aus der Ferne zu beobachten, um keine Entdeckung zu riskieren, und auf diese Weise Informationen zu sammeln. Es lag auf der Hand, daß diese nur oberflächlicher Art sein konnten, und deshalb war nun die ENTERPRISE nach Arachnae unterwegs.
»Die Arachnianer leben in Gruppen und kommunizieren miteinander«, fuhr Tremain fort. »Außerdem sind sie beobachtet worden, wie sie Werkzeuge benutzten. Dies könnte auf Intelligenz schließen lassen, aber es gibt genügend Beispiele für ähnliche Verhaltensformen bei völlig unintelligenten Bewohnern anderer Planeten. Auf der Erde beispielsweise bilden die Ameisen Staaten und kommunizieren untereinander, und Affen benutzen Werkzeuge. Intelligent in unserem Sinne sind beide Arten nicht.«
»Sie werden zugeben müssen, Doktor«, warf Spock ein, »daß auch die Größe des Gehirns eine entscheidende Rolle spielt. Die Gehirne von Ameisen und Affen sind zu klein, um komplizierte Denkvorgänge zu gestatten. Die Köpfe der Arachnianer jedoch sind fast so groß wie der eines Menschen.«
»Die Größe eines Gehirns allein kann nichts über Intelligenz aussagen«, widersprach Tremain an Kirk gewandt, als hätte sie gar nicht gehört, von wem der Einwand kam. »Leider gibt es immer noch einige Unbelehrbare, die Qualität mit Quantität gleichsetzen.«
Kirk unterband Spocks Protest mit einer Handbewegung. Tremains Worte waren eine deutliche Herausforderung an den Vulkanier. Kirk sah ein, daß es von vorneherein illusorisch gewesen war, eine Besprechung ohne Emotionen abhalten zu können.
»Sie haben sich also beide mit der Materie vertraut gemacht«, sagte der Captain, »und kamen zu verschiedenen Ergebnissen, was die Intelligenz der Arachnianer angeht. Vielleicht wäre es besser, wenn Sie sich noch mehr in unser Problem vertieften, bevor wir ankommen. Machen Sie sich beide weitere Gedanken und ziehen Sie alles in Betracht, was Sie bisher über den Planeten wissen. Dann werden wir uns noch einmal unterhalten und die Marschrichtung festlegen. Für heute wäre das alles.«
Tremain nickte, stand auf und verließ den Raum, wobei sie einen weiten Bogen um Spock machte. McCoy blickte Kirk schulterzuckend an und ging hinter ihr her. Kirk sah den beiden nach und murmelte:
»Du siehst
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