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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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»Bodenschwellen«, sagte er. Hielt inne. Lächelte. Und dann kicherte er. Gab eine Art ersticktes Gurgeln von sich, wie der Beginn eines unterdrückten Lachens, als hätte er einen Witz gehört, den nur er verstehen konnte. Es klang unbekümmert und fröhlich und hätte Bradford nicht annähernd so aufgebracht, wenn er nicht so sehr unter den Nachwirkungen von zu viel Koffein und Adrenalin gelitten hätte.
    Bradford stierte Jahan wütend an. Der bekam es gar nicht mit, sondern kicherte jetzt noch einmal. Erst beim nächsten Ampelhalt wandte er sich Bradford zu, erfasste seine Stimmung und hörte auf zu lachen. »Du kapierst es nicht, hab ich recht?«
    Schweigen.
    »Oh, Mann.« Jahan seufzte. »Du brauchst dringend eine Mütze Schlaf. Also gut, denk nach«, sagte er. »Du setzt Michael an einen Tisch und gibst ihr eine Aufgabe. Irgendwas, woran sie zu knabbern hat. Was macht sie dann?«
    Als Bradford keine Antwort gab, klopfte Jahan mit dem Daumen auf das Lenkrad. Tock, tock , Pause, tock .
    »Ach, Scheiße«, sagte Bradford und musste trotz seiner Verärgerung lächeln, ja fast schon laut lachen. Er schnappte sich noch einmal sein Handy und sagte zu Jahan: »Du bist ein verdammtes Arschloch, das ist dir doch hoffentlich klar, oder?«
    Jahan nickte. »Gern geschehen.«
    Bradford wählte Walkers Nummer.
    »Morsezeichen«, sagte er. »Das sind Morsezeichen. Nein, ist mir egal, wie schwierig das rauszuhören ist, ich weiß, dass ich recht habe. Nimm dir die Aufnahme vor, hör dir alles Stück für Stück an. Tu, was du kannst. Jack übernimmt, sobald wir da sind.«
    Da er seinem Handy-Display mehr Aufmerksamkeit schenkte als seiner Umgebung, stolperte Bradford über den Paketberg, der sich innerhalb von zwei Tagen im Empfangsbereich von Capstone aufgetürmt hatte: die ganz normale, endlose Flut von Sendungen für seine Männer in aller Welt. Und mochte es noch so frauenfeindlich sein, aber Walker hielt den Empfang tausend Mal besser in Schuss als jeder der Jungs. Darum zeigte sich hier unzweifelhaft, dass sie im Moment eine andere Aufgabe hatte, und zwar in Doppelschichten.
    Bradford schob das letzte Paket mit dem Fuß beiseite und trat dann durch die Wandöffnung. Jahan war schon vorausgegangen.
    Dann schloss sich die Tür mit deutlich hörbarem Klick hinter ihm wieder.
    Walker erwartete sie bereits im Flur. Sie hielt ein Blatt Papier in der Hand und strahlte eine nervöse Energie aus, weil sie ununterbrochen auf den Zehen wippte – ein schroffer Gegensatz zu ihren ungewaschenen Haaren und den dunklen Ringen unter ihren Augen.
    »Sie ist es«, sagte sie. »Sie muss es sein. Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann ist es Michael, bestimmt, ganz bestimmt.«
    Bradford nahm ihr das Blatt ab. »Zu viel Kaffee?«, sagte er, doch sein Herz schlug so schnell und heftig, dass er fast fürchtete, seine Haut könnte jeden Moment aufplatzen. Gleichzeitig zitterten seine Hände wie verrückt, so viel Anstrengung kostete es ihn, sich zusammenzureißen. Er lehnte sich an die Wand und musste den Zettel mit beiden Händen festhalten, um Walkers Blockbuchstaben überhaupt lesen zu können: LEBE SUCH LOGN IN BURO O HAU SUCH LOGN RETT LOGN .
    Bradford holte Luft, langsam und gleichmäßig, so lange, bis nichts mehr in seine Lunge passte. Starrte das Papier an. Sah hindurch, darüber hinaus. Hielt den Atem an, bis seine Lunge brannte, und ließ ihn dann langsam wieder frei. Jahan griff nach dem Blatt, nahm es ihm weg und gab Bradford einen sanften Stoß gegen die Schulter. Dann drehten er und Walker sich gemeinsam und ohne ein Wort zu sagen um und gingen in den Kommandoraum, ließen ihn stehen, auf die Rückwand des Empfangsbereichs starren, während ihm wieder und wieder die Worte auf dem Stück Papier durch den Kopf jagten.
    Der Wahnsinn der vergangenen drei Tage stürzte krachend in sich zusammen, wurde zu einem endlosen Strom aneinandergereihter Augenblicke, der jede Vorstellung von Zeit vollkommen lächerlich erscheinen ließ. Irgendwann merkte er, dass er die Tür nur noch verschwommen wahrnahm, und wischte sich mit den Händen über die Augen. Sie wurden feucht, und er merkte, dass er weinte.
    Druckabbau.
    Erleichterung, weil er wusste, dass sie noch am Leben war.
    Dass sie eine Möglichkeit gefunden hatte, mit ihm in Verbindung zu treten.
    Dass immer noch Hoffnung bestand und dass die Uhr noch nicht stehen geblieben war.
    Dass sie einen Beweis hatte, dass Logan noch lebte.
    Dass er recht gehabt hatte, seine gesamte Energie in

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