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Mission Munroe. Die Sekte

Mission Munroe. Die Sekte

Titel: Mission Munroe. Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Erstes suchte sie Logans Unterkunft auf. Sie hatte die Zimmer bereits zwei Wochen im Voraus bezahlt und so dafür gesorgt, dass die drei immer noch dort wohnten. Mit einem Anruf hatte sie außerdem erfahren, dass die Männer
außer Haus waren. Wann sie wiederkommen würden, ließ sich natürlich nicht vorhersagen.
    Munroe gab Raúl ein paar Anweisungen, schlängelte sich durch den engen Hinterhof bis vor Logans und Gideons Zimmer, vergewisserte sich noch einmal, dass niemand da war, und schloss mit einem Dietrich auf. Es wäre keine wirklich große Katastrophe gewesen, wenn Logan sie dabei ertappt hätte. Trotzdem war sie im Moment nicht besonders scharf auf eine persönliche Begegnung mit ihm, weswegen sie sich beeilte. Sie wollte so schnell wie möglich wieder verschwinden.
    Sie schob den Tisch zwischen den beiden Betten zur Seite und montierte die Blende der dahinter befindlichen Steckdose ab. Mit geschickten Fingern platzierte sie eine Wanze in der Öffnung. Dann wiederholte sie das Ganze bei einer zweiten Steckdose an der gegenüberliegenden Wand. Es war nicht so, dass sie Logan misstraute – Gideon war, was das anging, ein anderes Thema –, aber sie wollte einfach auf Nummer sicher gehen. Und Logan, der genau wusste, wie sie tickte, würde nichts anderes von ihr erwarten.
    Nachdem sie alles erledigt hatte, machte Munroe sich auf den Rückweg. Plötzlich drückte sie sich in eine Nische. Kurz darauf ging Heidi an ihr vorbei. Munroe musste davon ausgehen, dass die Männer auch nicht weit waren, und beeilte sich. Dreißig Sekunden vor Ankunft des Taxis stand sie vor dem Hotel. Sie ließ sich auf die Rückbank gleiten und sah auf ihre Armbanduhr. Noch zwei Stunden bis zum Beginn der nächsten Phase.
    Sie ließ sich wieder zum Paseo Alcorta bringen und begab sich erneut auf Shoppingtour. Dieses Mal lag ihr Schwerpunkt ausschließlich auf dem femininen Aspekt, und sie besuchte diverse exklusive Boutiquen und Marken-Designer.
Es war eine Aktion, die unter anderen Umständen und ohne Zeitdruck sehr viel mehr Spaß gemacht hätte, aber hier und heute ging es nicht um Spaß. Es ging allein darum, sich die nötige Ausstattung zu besorgen.
    Als sie ins Hotel zurückkam, hatte Bradford immer noch den Kopf im Kissen vergraben. Selbst als sie die Tür schloss, rührte er sich nicht. Er lieferte wirklich eine perfekte Vorstellung, tat so, als schliefe er tief und fest, nur um sich seine nervöse Aufmerksamkeit nicht anmerken zu lassen. Belustigt stellte Munroe ihre Taschen auf das Bett und setzte sich an den Computer.
    Sie sah sich im Schnelldurchlauf an, was die Kameras in der Oase aufgezeichnet hatten, als Bradford sich zu Wort meldete. »Wie viel Uhr ist es?«
    Ohne sich umzudrehen, erwiderte sie: »Fast ein Uhr.« Und nach einer kurzen Pause: »Hast du hiervon schon was gesehen?«
    Bradford schwang die Beine über die Bettkante, stand auf und ging ins Badezimmer. »Seit Tagesanbruch nicht mehr«, sagte er. »Aber irgendwann nach zehn hat sich der Peilsender gemeldet.«
    Munroe kauerte dicht vor dem Bildschirm, ging die Aufnahmen durch, verharrte bei einzelnen Gesichtern von insgesamt sechs Kindern der Oase. Sie waren kurz nach der Mittagszeit in den Garten gekommen, um zu spielen. Die Kamera auf der Mauer hatte Bild um Bild von ihnen gemacht. Sie vergrößerte die Bildausschnitte, schnitt Überflüssiges ab, und als Bradford aus der Dusche kam, hatte sie bereits eine ansehnliche Bildergalerie angelegt.
    »Schon eine Spur?«, fragte er.
    »Noch nicht, aber die hier sehen alle aus wie neun oder zehn. Die anderen waren bis jetzt noch nicht draußen.«
    »Was ist mit der zweiten Kamera?«
    »Zwei Kleinbusse sind schon abgefahren, ohne Kinder, nur Erwachsene, aber von denen sah keiner aus wie David Law.«
    »Möchtest du dich ein wenig hinlegen?«
    Munroe hielt inne, drehte sich um und starrte ihn schweigend an.
    »Ich dachte, du könntest vielleicht ein bisschen Schlaf gebrauchen«, fuhr Bradford fort. »Nur für eine Stunde oder so. Um dich wenigstens ein bisschen zu erholen, ohne dass du gleich anfängst zu träumen.«
    Sie sagte nichts.
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht auch nicht«, sagte er dann. »Aber das da kann ich gern für dich übernehmen, falls du eine Pause brauchst.«
    Sie stieß sich vom Schreibtisch ab. »Eine Stunde.«
    Jede Minute länger barg nicht nur das Risiko einer weiteren Traumepisode, sondern würde außerdem ihren Zeitplan für den Nachmittag durcheinanderbringen.
    Sie machte ihm Platz,

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