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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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ertragen.«
    »Ich verspreche es«, flüsterte sie.
    Und sie empfand bei diesen Worten keine Bürde, fühlte sich nicht eingesperrt. Lächelnd schloss sie die Augen.
    Vier Tage später stand Munroe in Pilotenuniform auf dem Asphalt unweit der Landebahn des internationalen Flughafens von Douala und wartete darauf, dass die Maschine der Air France zum Terminal gerollt kam. Der A-340 war erst vor wenigen Minuten gelandet und war jetzt ein kleiner Punkt in der Ferne, der gleichmäßig größer wurde. Nicht weit von ihr entfernt bereiteten sich Gepäckträger und das Bodenpersonal auf die Ankunft vor und schenkten weder ihr noch dem weißen Transporter, der Ähnlichkeit mit einem Krankenwagen aufwies und mit laufendem Motor in der Nähe stand und wartete, besondere Aufmerksamkeit. Das war das Schöne an Uniformen: Niemand schaute hin, schon gar nicht an einem Ort wie diesem hier, wo ein unauffällig zugesteckter Zehn-Euro-Schein deutlich mehr wert war als jeder Ausweis.
    Logan hatte Bradford zwei große Koffer mitgegeben. Sie enthielten in erster Linie allerhand typisches Reisegepäck, und wenn Munroe Glück hatte und Logan nett zu ihr gewesen war, dann hatte manches davon vielleicht sogar ihre Größe und entsprach ihrem Stil. Aber unter all dem überflüssigen Kram verbargen sich auch eine Kommunikationsausrüstung, Uniformen, Videozubehör, GPS-Systeme und ein mobiles Satellitentelefon, so hochwertig und so teuer, dass es selbst im äquatorialafrikanischen Regenwald Signale empfangen konnte. Die Koffer besaßen eine besondere Markierung, und Munroe hatte Beyard genauestens instruiert, damit er wusste, worauf er zu achten hatte.
    Sobald das Material im Lande war, hatten sie alles beisammen, was sie für ihre Tour nach Mongomo benötigten. Allerdings ließ sich das ganze Zeug auf keinen Fall am kamerunischen Zoll vorbeischmuggeln, nicht einmal bei einer oberflächlichen Überprüfung durch einen bestochenen Beamten. Der Krankenwagen würde dafür sorgen, dass alles wohlbehalten nach Äquatorialguinea gelangte, und der bewusstlose Bradford würde das Bild vervollständigen.
    Der A-340 steuerte jetzt das Gate an. Munroe wartete so lange, bis sie erkennen konnte, ob die Maschine an der Fluggastbrücke andocken oder aber, wie es üblich war, die Passagiere über eine fahrbare Leiter ins Freie entlassen würde. Das Flugzeug rollte jedoch bis zum Terminal und die Fluggastbrücke setzte sich in Bewegung. Munroe ging die Treppe hinauf. Wenn alles nach Plan lief, waren die Koffer bereits im Krankenwagen verstaut, wenn sie mit Bradford zurückkam.
    Munroe riss die Pilotenstreifen, die ihr während einer oberflächlichen Sicherheitsüberprüfung gute Dienste geleistet hatten, vom Jackett, steckte sie in die Tasche und stellte sich mit einem Rollstuhl neben die Passagierluke. Sie verabschiedete die aussteigenden Passagiere, und falls das Personal der Fluggesellschaft das Gefühl hatte, sie sei irgendwie fehl am Platz, dann ließ es sich zumindest nichts anmerken. Munroe erblickte Bradford, noch bevor er das Flugzeug verlassen hatte. Sein Blick wanderte von ihr zu dem Rollstuhl und wieder zurück. Sein Gesichtsausdruck sagte: Ich kann nicht fassen, dass Sie das tun.
    Sie trat neben ihn und sagte: »Wenn ich bitten darf, Mr Bradford, es ist zu Ihrem eigenen Besten.«
    Er setzte sich hin und Munroe reichte ihm, noch bevor sie ihn anschob, eine kleine Flasche mit Orangensaft. »Wir bringen Sie mit einem Krankenwagen weg«, flüstere sie ihm zu. »Also seien Sie ein braver Junge, und nehmen Sie Ihre Medizin.«
    »Dieses Spielchen mache ich mit, aber das Zeug da trinke ich auf gar keinen Fall«, erwiderte er.
    »Ich kann auch eine Spritze nehmen.« Sie lächelte, aber das Lächeln galt nicht ihm, sondern eventuellen Beobachtern der Szene. »Sie haben Mist gebaut, Miles, Sie hätten nicht wieder hierherkommen dürfen. Das haben Sie jetzt davon. Sie wollten mitspielen, also spielen Sie gefälligst nach meinen Regeln.« Sie nahm ihm die Orangensaftflasche aus der Hand, schraubte den Deckel auf und gab sie ihm zurück. »Trinken Sie.«
    Wut und Hilflosigkeit zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. Munroe sah zu, wie er sich den Inhalt der Flasche in die Kehle kippte, grinste und schob ihn die Fluggastbrücke entlang.

Kapitel 17

    Douala, Kamerun
    Es war warm, aber nicht stickig. Ein Moskitonetz hing von der Decke. Es sah aus wie eine Art Leichenhemd. Miles Bradford blinzelte und holte dann tief Luft. Er lag angezogen, aber ohne Schuhe auf

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