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Mit 14 glaubt man an die Freundschaft

Mit 14 glaubt man an die Freundschaft

Titel: Mit 14 glaubt man an die Freundschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Christiansen“, sagte Katja mit
Begräbnisstimme, „da kann ich Ihnen nur abraten. Sie kennen meine Brüder nicht.“
    Frau Christiansen war Katjas Blick
gefolgt und lächelte erleichtert, wahrscheinlich hatte sie Angst vor ihrer
eigenen Courage gehabt.
    „Aber ich würde mich so gerne einmal
revanchieren für die nette Einladung deines Vaters neulich.“
    „Da habe ich eine bessere Idee“, meinte
Katja. “Wie wär’s, wenn Sie uns alle in die Pizzeria einladen? Da gehen
manchmal meine Eltern mit uns hin, es ist ganz prima dort!“
    Statt einer Antwort griff Frau
Christiansen zum Telefon.
    „Wie ist eure Nummer?“
    „Sechsundsiebzig, fünfundsechzig.“
    „Sieben, sechs, sechs, fünf - Hallo?
Frau Steinebach ? Christiansen hier. Katja und ich
haben gerade etwas ausgeheckt. Ich möchte Sie alle gern zu einem großen
Pizza-Essen in die Pizzeria einladen! Was - gleich heute? Ja, warum eigentlich
nicht! Gute Idee. Um sieben Uhr? Fein, ich bestelle einen Tisch. Bis dann -
Wiederhören.“
    „He, gibt’s was zu feiern?“ Petra war
unbemerkt eingetreten.
    Frau Christiansen lachte übermütig.
    „Nein, Katja und ich hatten ganz
einfach mal Lust auszugehen.“
    Hoffentlich vergeht ihr die Lust nicht
zu schnell, dachte Katja, sie ahnt ja nicht, was auf sie zukommt.
     
    Die
Pizzeria war ein schlauchartiger Raum, an dessen linker Seite sich eine lange
Theke befand. Gegenüber auf der rechten Seite gab es eine Reihe von Tischen
-unterbrochen von einem kleinen Springbrunnen —, über denen Decke und Wände
üppig mit künstlichen Weingirlanden dekoriert waren, um den Eindruck von
Gartenlauben zu erwecken. Auf den Tischen standen lustige, riesig große
Pfeffermühlen.
    Katja, Petra und Frau Christiansen
saßen bereits an dem großen Tisch neben dem Springbrunnen, als die Tür aufflog
und Markus, Fips und Celia zugleich mit Indianergeheul hineindrängten. Markus
hatte den Tisch zuerst erreicht.
    „ Tach !“ sagte
er freundschaftlich zu Frau Christiansen und ließ sich blitzschnell auf dem
Stuhl neben Petra nieder.
    Fips bearbeitete ihn mit Fäusten und
Ellenbogen. “Geh weg da, ich will neben Petra sitzen!“
    „ Nö , ich.“
Markus ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und strahlte Petra an.
    Frau Christiansen war aufgestanden, um
Katjas Eltern zu begrüßen. Fips erspähte die günstige Gelegenheit und ließ sich
sofort auf ihren Stuhl an Petras anderer Seite nieder.
    „Philipp, was fällt dir ein!“ Katja
versuchte, den Bruder mit Gewalt von Frau Christiansens Stuhl zu zerren. Fips
heulte los.
    „Außerdem wollte ich dahin!“ maulte
Celia dazwischen.
    Frau Christiansen schaute hilflos von
einem zum anderen.
    „Na kommt, wir rutschen eines weiter“,
versuchte Petra die Situation zu retten.
    Auf Papis Stirn bildete sich eine
bedrohliche Falte.
    „Jetzt sagt erst mal ordentlich guten
Tag, wenn ich bitten darf. Und wer sich nicht anständig benimmt, fliegt raus,
verstanden?“
    Markus und Fips standen für den
Bruchteil einer Sekunde auf, begrüßten Frau Christiansen mit Handschlag und
einer artigen, etwas übertriebenen Verbeugung und wetzten zu ihren Stühlen
zurück. Celia, die mit dem Ausdruck einer gekränkten Diva am unteren Ende des
Tisches Platz genommen hatte, reichte Frau Christiansen hoheitsvoll die Hand.
    „Was für ein entzückendes Kind Celia
doch ist, man könnte sie für eine Schwester von Petra halten“, sagte Frau
Christiansen zu Mami und betrachtete bewundernd Celias blonde Locken und ihre
langbewimperten Schlafpuppenaugen.
    „Wenn ich neben dem Springbrunnen
sitzen muß, denke ich dauernd, ich muß pinkeln“, muffelte das entzückende Kind.
    „Celia, reiß dich zusammen!“ zischte
Katja wütend.
    Dann räumte sie ihren Platz neben Frau
Christiansen für Mami und setzte sich gegenüber neben Papi.
    „Ich hab Hunger, wann gibt’s denn
endlich was zu essen!“ grölte Markus.
    „Und ich hab Hunger und Durst!“
übertönte ihn Fips.
    „Ich will...“
    „Ruhe, ihr werdet gefälligst warten.“
Mami haute auf den Tisch.
    Aus dem Hintergrund tauchte ein
italienischer Kellner auf, umkreiste mit elegantem Hüftschwung den
Springbrunnen, wobei er einen Augenblick wie ein Fragezeichen in der Luft hing,
und verteilte einen Stapel Speisekarten. Dann zückte er einen Block und harrte
der Bestellung. Dreißig verschiedene Pizza-Variationen standen zur Auswahl.
    Einen Augenblick nur herrschte Stille,
dann brach der Orkan los.
    „Ich nehme Pizza mit Salami, Tomaten
und Käse. Und Salat.

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