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Mit dem Feuer gespielt

Mit dem Feuer gespielt

Titel: Mit dem Feuer gespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Ryan
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er die Blicke aller anwesenden Krankenschwestern auf sich ruhen. Vermutlich kam es nicht jeden Tag vor, daß ein Mann in voller Fallschirmspringermontur in dieser kleinen Notfallpraxis auftauchte.
    Zögernd schob er den Vorhang beiseite. Das Bett war leer, und zuerst dachte er, die falsche Nische erwischt zu haben.
    Doch dann entdeckte er Teddy, die auf einem Stuhl in der Ecke eine Zeitschrift las. Sie sah auf und legte den Zeigefinger auf die Lippen, als er sie begrüßen wollte, und deutete auf etwas außerhalb seines Blickwinkels.
    Er teilte den Vorhang weiter und sah Izzy, die von Kissen gestützt auf einem Plastikstuhl saß und offensichtlich schlief.
    Bei ihrem Anblick zog sich sein Herz zusammen. Sie war leichenblaß und war an einen Tropf angeschlossen..
    "Man hat eine Ausschabung vornehmen müssen", flüsterte Teddy, die aufstand und sich streckte. "Sie wird in etwa einer Stunde nach Hause können."
    Clay nickte. "Gönn dir einen Kaffee, du siehst geschafft aus."
    "Danke, das werde ich." Sie wollte schon gehen, doch dann schien ihr noch etwas einzufallen. "Wie bist du so schnell aus Kitty Hawk hierher gekommen?"
    "Ich habe einem der Piloten tausend Dollar gegeben, damit er mich nach Danbury fliegt."
    Jetzt erst bemerkte sie seine Montur. Sie grinste und gab ihm zu seinem Erstaunen einen Kuß auf die Wange.
    Nachdem sie gegangen war, setzte Clay sich im Schneidersitz vor Izzy auf den kalten Linoleumfußboden und lehnte den Kopf an die Stuhllehne. Er wünschte, das alles wäre nicht passiert.
    Nach einigen Minuten fühlte er, wie Izzys Finger durch seine Haare strichen. Er hob den Köpf, und sie betrachtete ihn aus geschwollenen, rotgeränderten Augen. Sie mußte heftig geweint haben, bevor sie eingeschlafen war.
    "Ich habe ..." begann sie, doch ihre Stimme versagte.
    "Ich weiß." Er legte den Kopf in ihren Schoß und schlang die Arme um sie. "Ich weiß, Liebling, und es tut mir so leid."
    "Mein Baby..."
    "Oh, Izzy, ich wollte dieses Baby auch. Ich weiß, wie weh es dir tut, und ich kann nichts sagen, was es für dich leichter macht.
    Ich komme mir so hilflos vor."
    "Sag mir wenigstens nicht, ich könnte ja wieder schwanger werden, als wäre damit alles in Ordnung."
    "So etwas Dummes würde ich nicht sagen."
    "Eine der Schwestern hat es gesagt. Sie redete ständig davon, ich könnte es noch einmal versuchen, als bedeutete es überhaupt nichts, daß ich mein Baby verloren habe."
    "Liebling, es tut mir so leid, daß ich nicht bei dir war und du das allein durchmachen mußtest."
    "Teddy war bei mir", erwiderte sie mit rauher, bebender Stimme.
    "Aber ich hätte bei dir sein müssen. Schließlich bin ich dein Mann."
    Plötzlich verstummte sie, und er begriff mit schrecklicher Gewißheit, was sie dachte -
    daß der Grund für ihre
    vorgetäuschte Ehe nicht mehr existierte. Izzy war nicht mehr schwanger; sie hatte eine Fehlgeburt gehabt. Eine vage Panik stieg in ihm auf, da sie nun höchstwahrscheinlich die Ehe, die ihren Zweck erfüllt hatte, auflösen würde.
    "Ich bin dein Mann", wiederholte er, "und ich hätte bei dir sein sollen.
    Ich werde mit diesen Sachen aufhören", versprach er, während die Panik in ihm angesichts der traurigen
    Entschlossenheit in ihrem Blick stärker wurde. "Mir wird schon etwas anderes einfallen, um die Verkaufszahlen zu erhöhen."
    Izzy wirkte nachdenklich. Er hob eine Hand und streichelte sanft ihre Wange.
    "Bleib bei mir, Izzy."
    "Du weißt nicht, was du sagst."
    "Ich möchte, daß wir zusammenbleiben. Laß uns wenigstens versuchen, eine richtige Ehe zu führen."
    "Und wenn wir es nicht können?"
    "Wir können." Er nahm ihre Hände in seine - sie waren so kalt. "Ich weiß es."
    "Aber wenn es uns nicht gelingt, ist alles kaputt. Unsere Freundschaft wird es nicht überstehen."
    "Sieh mal", erwiderte er. "Ich bitte dich lediglich darum, nicht gleich auszuziehen. Bleib bei mir. Außerdem mußt du dich eine Weile erholen. Ich werde mich um dich kümmern und dir zur Seite stehen." Dann kam ihm ein Gedanke, und seine Miene hellte sich auf. "Du mußt ohnehin so lange bleiben, bis du mit dem neuen Design des Magazins fertig bist. Und das wird sicher noch ein bis zwei Monate dauern."
    "Die Arbeit wird in etwa drei Wochen beendet sein."
    Störrische kleine Närrin, dachte er. "Dann bleibst du also mindestens noch so lange?"
    Sie zögerte, dann nickte sie.
    Er küßte ihre Hände. Ja!
    Der Vorhang wurde aufgezogen. Jim Cooper trat in OP-Kittel und mit einer Patientenkarte in der Hand ein. "Clay,

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