Mit der Liebe eines Highlanders
»Das tut mir leid, Quill. Aber vielleicht könntest du mithilfe dieser Aufzeichnungen den Fundort lokalisieren. Ich habe sie mindestens hundertmal durchgelesen, doch ich kenne dieses Tal nicht so gut wie du. Vielleicht kommst du dahinter, wo diese Holzfällercamps waren. Das wäre dann ein Hinweis auf die Lage von Plums Claim.«
»Ich wünschte, ich hätte den Rest von Dads Arbeiten. Wir waren vor acht Jahren dem Ziel so nahe.«
»Ist alles verbrannt?«, fragte er in mitfühlendem Ton.
»Ja. Das Feuer ist in seinem Arbeitszimmer ausgebrochen, wo er seine Unterlagen aufbewahrte«, bestätigte Sadie. Sie drehte sich um und ging zur Fahrerseite ihres Wagens. Sie öffnete die Tür und legte die Papiere hinein.
»Du fährst nach Hause? Es ist erst Donnerstag«, sagte Eric, als er sah, dass das Fahrzeug mit ihren Sachen vollgepackt war.
»Ich brauche ein paar freie Tage. Und ich möchte die Geologen in Augusta kontaktieren.«
»Wozu das denn?«
»Ich habe mein Modell studiert und mich gefragt, ob ich das Geheimnis von Plums Gold nicht aus einer anderen Richtung angehen sollte.«
»Aus der geologischen?« Sein Missmut über ihren eigenmächtig genommenen Urlaub schwand sichtlich.
»Ja. Anstatt sich nur an Jedediahs kaum vorhandenen Plan zu halten, könnte man ja nachsehen, wo die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass Mutter Natur dort ihr Gold deponierte.«
Er machte ein skeptisches Gesicht. »Frank hat es nie aus dieser Richtung versucht?«
»Aber sicher. Aber seine Karten und Luftaufnahmen sind mit allen anderen Unterlagen verbrannt.«
Eric rieb sich den Nacken und sah mit entrücktem Blick über die Motorhaube ihres Wagens. »Daran habe ich nie gedacht. Und ich wusste nicht, dass Frank es in Betracht zog.«
Sadie stieg ein und sah Eric an, der noch immer in der offenen Tür stand.
»Schau Sonntag mal in meinem Laden vorbei«, sagte Eric. »Dann bekommst du ein neues Handy. Und wenn du schon da bist, darfst du dir ein neues GPS holen.« Er sah sie ernst an. »Du wirst ein wasserdichtes Gerät nehmen und das verdammte Ding um den Hals tragen. Das für diesen Projektabschnitt veranschlagte Geld ist fast verbraucht. Ehe wir nicht weiteres Kapital auftreiben oder du das Gold findest, musst du für alles, was du verlierst, selbst in die Tasche greifen.«
Sie salutierte. »Verstanden. Ich werde meine neue Ausrüstung hüten wie mein eigenes Kind«, versprach sie und wollte die Wagentür zuschlagen. Eric hinderte sie daran, indem er nach dem Türgriff fasste.
»Ach, noch etwas«, sagte er. »Die Dolan-Brüder sind in der Stadt. Es sieht aus, als würden sie wieder aktiv die Suche nach der Mine aufnehmen. Behalte sie im Auge, Quill«, sagte er. »Und sieh zu, dass du ihnen immer einen Schritt voraus und nicht hinterher bist. Sollten sie das Gold vor uns finden, müssten wir unsere Pläne etliche Jahre auf Eis legen. Wir rechnen mit dem Gold für die Finanzierung.«
Nachdem er ihr diese Ermahnung mit auf den Weg gegeben hatte, warf er die Tür ins Schloss, ging zu seinem eigenen Wagen und fuhr so rasch wie er gekommen war wieder in Richtung Stadt.
Sadie wollte ihren Wagen starten, als der Wolf knapp neben ihr aus dem Wald trat. Bloß sah er nicht sie an, sondern blickte in die Richtung, in die Eric losgefahren war. Seine Nackenhaare sträubten sich.
Sadie bekam eine Gänsehaut auf ihren Armen. Was hatte Vater Daar gesagt? Dass Faol sie vor Fremden schützen würde?
Sie musste hier rasch weg.
Doch ehe Sadie klar wurde, was sie tat, kurbelte sie das Fenster herunter und sprach doch tatsächlich den Wolf an. »Danke, mein Großer«, flüsterte sie.
Faol wandte den Kopf und blickte zu ihr auf. Seine würdevollen grünen Augen sahen sie ruhig und direkt an, während er ein leises Jaulen hören ließ.
Sadie starrte das Tier an. Dann schüttelte sie den Kopf, um wieder klar denken zu können. Sie benahm sich noch törichter als der Priester, indem sie dem Wolf menschliche Regungen zuschrieb.
Es war ganz entschieden Zeit, nach Hause zu fahren.
Doch auch ihr Zuhause hielt jede Menge Überraschungen für sie bereit, von denen ein sehr großer und sehr nackter Mann in der dunklen Küche ihrer Mutter nicht eben die kleinste war. Er sah, ziemlich laut und falsch vor sich hinsingend, in den Kühlschrank und durchforstete dessen Inhalt. Sadie schrie auf und ließ fast den Katzenkorb auf den Boden fallen. Das Lied des Mannes wurde jäh zu einem Aufschrei, er drehte sich blitzschnell und kampfbereit um. Mit
Weitere Kostenlose Bücher