Mit der Liebe eines Highlanders
klebten an ihren Fußsohlen.
»Warten Sie, Kindchen. Lassen Sie mich das machen«, sagte Vater Daar und ließ sich vor ihr langsam auf die Knie nieder.
Entsetzt versteckte Sadie ihre Füße unter dem Tisch.
Er blickte schmunzelnd zu ihr auf. »Sie sind etwas schüchtern, wenn es um ihre eingebildeten Makel geht, nicht wahr, Mercedes? Ich verspreche, dass ich nicht lachen werde, wenn Sie sechs Zehen haben.«
»Sie werden nicht meine Füße versorgen, Vater. Sie sind Gast in meinem Haus.«
»Gottes Sohn war nicht erhaben darüber, eines Menschen Füße zu waschen«, belehrte er sie, fasste sie am Knöchel und zog ihren Fuß näher, um ihn zu untersuchen. »Und wie soll ich in Ihnen den Glauben an meine Wunderkräfte wecken, wenn Sie mich nicht meine Arbeit tun lassen?«
Ihr Gesicht lief rot an. Gott steh ihr bei, entweder sie versetzte dem Mann einen Tritt oder sie ließ zu, dass er ihre Fußwunden säuberte und verband.
»Wo ist die Salbe?«, fragte er, nachdem er die Verbände entfernt hatte. »Ach hier«, sagte er, als sein Blick auf das Verbandskästchen auf dem Tisch fiel. »Und jetzt der Zauber«, flüsterte er, öffnete den Salbentiegel und tauchte die Spitze seines Stockes feierlich hinein.
Sadie war fasziniert und belustigt zugleich. Dieser schrullige alte Priester zelebrierte geradezu die Wunderheilung ihrer Füße.
Falls er damit erreichen wollte, dass sie sich beruhigte, so hatte er Erfolg. Es störte sie nicht mehr so sehr, dass er ihr diesen niederen Dienst erwies.
»Mercedes ist ein schöner Name«, sagte er, als er die Salbe von seinem Stock abnahm und sie auf ihren Schnittwunden verteilte. »Ist er in Ihrer Familie üblich? Ein Erbteil einer Großmutter oder Großtante?«
»Ja, so ähnlich.« Sadie versteckte ihre gekreuzten Finger unter ihren Schenkeln. Sie hatte nicht die Absicht, diesem Mann zu gestehen, dass sie nach einem Auto benannt war, nach dem Auto, in dem sie gezeugt worden war.
Frank Quill hatte einen Hang zu skurrilem Humor besessen.
»Nun, wie fühlt sich das an?« Er drückte den letzten Verband fest und richtet sich mit erwartungsvollem Blick auf.
»Heiß. Meine Füße sind warm wie Toastbrot.«
Das waren sie wirklich. Warm, prickelnd und wundervoll beruhigt. Am liebsten hätte Sadie ihn umarmt, so gut fühlten sich ihre Füße an. Stattdessen belohnte sie ihn mit einem Lächeln.
»Danke, Vater. Sie haben wirklich ein Wunder vollbracht.«
Er kniff argwöhnisch ein Auge zu. »Sie glauben wohl, das mit meiner Zauberkraft war nur ein Scherz?« Er hob seinen Stock und zeigte ihr den mit Salbe beschmierten Astknoten an der Spitze. »Ich wünschte, ich könnte zur Stelle sein, um Ihr Gesicht beim Erwachen am Morgen zu sehen, wenn Sie feststellen, dass Ihre Füße völlig verheilt sind.«
Sadie tätschelte seine Schulter. »Zauberei ist etwas für Märchen, Vater. Ich glaube lieber an die moderne Medizin. Und auch an Ihre Güte, weil ich weiß, das sie hilft.«
Noch immer vor ihr kniend und nicht ganz auf Augenhöhe mit ihr, bedachte er sie mit einem wilden Blick. »Der Zauber sitzt nicht hier«, sagte er und berührte mit dem Finger ihre Stirn. »Er ist hier«, fuhr er fort und berührte sie knapp unter dem Schlüsselbein. »Er sitzt tief drinnen, in Ihrem Herzen. Es ist der Glaube, dass alles möglich ist, gegen alle Wahrscheinlichkeit, solange man sich als offen für diese Gabe erweist.«
»Sie sind reizend.«
»Nein. Einen alten Mann sollte man nicht reizend nennen, wenn man ihn nicht ärgern will. Auch Priester haben ihren Stolz«, schloss er und stützte sich auf seinen Stab, um aufzustehen. Er ging um den Tisch herum, setzte sich wieder und griff zu seiner Tasse.
Sadie ignorierte seine Zurechtweisung und trank ihren Tee, während sie den seltsamen Mann musterte, der ihr gegenübersaß. Woher kam er? Und warum war er hier?
»Warum nennen Sie ihn Foul?«, fragte sie und zeigte auf den Wolf. »Er stinkt doch nicht.«
»Es wird F-A-O-L buchstabiert, und das heißt Wolf.«
»In welcher Sprache?«
»In Gälisch. Ich bin Kelte, Mädchen, falls Sie es nicht bemerkt haben.«
Der Mann hatte tatsächlich einen grässlichen Akzent. Gälisch also? Vielleicht kannte er das Wort, das der Hüne gestern gebraucht hatte, als er sie ermahnte, bis zu ihrer nächsten Begegnung Acht zu geben.
»Wissen Sie, was ›grayagch‹ bedeutet, Vater?«
Er legte seine Stirn in Falten. »Welche Sprache soll das sein? Es hört sich an, als säße Ihnen ein Frosch im Hals.«
»Ich weiß
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