Mit der Liebe eines Highlanders
das Gefühl, die Schmetterlinge in ihrem Bauch stünden kurz vor dem Davonfliegen.
Ihr Date war kein Blindgänger. Es war der Verrückte vom See.
Und mit dem sollte sie den Abend verbringen?
Er machte einen Schritt auf sie zu.
Nur von ihrem Instinkt geleitet, wich Sadie einen Schritt zurück.
Morgan MacKeage, in dessen Augen plötzlich ein böser Übermut aufblitzte, trat wieder einen Schritt vor. Er zog eine Hand aus der Hosentasche und streckte sie ihr entgegen.
Der Verrückte. Der insgeheim lachende, trotzig herausfordernde Irre wagte es, ihre behandschuhte Rechte anfassen zu wollen.
Callum hustete in seine hohle Hand. Sadie sah zu ihm hin und bemerkte, dass er Morgan MacKeage mit einem so finsteren Blick bedachte, dass es genügt hätte, den Mann umzuhauen. Dann sah sie wieder ihren Kavalier aus der Hölle an. Der beachtete seinen Vetter nicht, da er sie noch immer unverwandt anstarrte und ihr noch immer die Hand entgegenstreckte.
Nun sah Sadie ihre Mutter an. Charlotte schien entsetzt. Aber war ihre Mutter mit ihr entsetzt oder über sie, weil sie ihren Gast nicht gebührend begrüßte?
Plötzlich erwies sich Zorn als Sadies Rettung. Morgan MacKeage war als Verrückter geboren worden und würde vermutlich auch als solcher sein Leben beschließen, doch das hieß nicht, dass sie sich seine Verrücktheit heute gefallen lassen musste. Er hatte kein Recht, so mit ihr zu spielen. Auch wenn sie ihn beim Nacktbaden ertappt hatte, hatte er nicht das Recht, sie fortwährend für etwas zu bestrafen, das in Wahrheit nicht mehr war als eine vier Tage zurückliegende geringfügige Indiskretion. Es hatte sich um einen harmlosen Fehler gehandelt, der unter den gegebenen Umständen jedem hätte unterlaufen können. Bei vertauschten Rollen hätte sie Morgan MacKeage sehen mögen, wie er einer im See schwimmenden nackten Frau den Rücken gekehrt hätte.
Was bedeutete, dass sie hier zwei Möglichkeiten hatte. Sie konnte die Hand schütteln, die er ihr noch immer beharrlich entgegenstreckte, oder sie konnte diese Hand anspucken – wenn es ihr gelang, ihre Speicheldrüsen zu aktivieren – und schreiend auf ihr Zimmer laufen.
Beide Möglichkeiten bewirkten, dass ihr Magen sich verkrampfte.
Mit entschlossen gerecktem Kinn, auf seinen Händedruck gefasst, streckte sie ihre Rechte aus und legte sie fest in die seine. Er schloss sacht die Finger um ihren Handschuh und verneigte sich leicht von der Taille aus.
»Es ist mir ein besonderes Vergnügen, Mercedes«, sagte er mit leicht irischem Zungenschlag. Sein förmlicher Ton stand in krassem Gegensatz zu seinen lachenden Augen. »Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, Ihnen zu begegnen. Wieder«, setzte er so leise hinzu, dass nur sie es hören konnte.
Sein rechter Mundwinkel verzog sich zu einem Schmunzeln, und er sah Callum an. »Vetter, du hättest mich warnen sollen, wie atemberaubend schön sie ist.«
Callum zog eine buschige Braue hoch. »Ich glaube, ich erwähnte diesen Umstand«, sagte er mit verkniffenem Lächeln.
Sadie zog leicht ihre Hand zurück in der Hoffnung, sie irgendwann wieder für sich zu haben. Morgan MacKeages spitzbübisches Zwinkern verriet ihr, dass er wusste, wie unbehaglich sie sich fühlte. Anstatt ihre Hand loszulassen, schob er einen langen Finger unter den Rand ihres Handschuhs und ließ ihn auf der Innenseite ihres Handgelenks ruhen, direkt über ihrem jagenden Puls.
Diese intime Berührung ließ Sadie zusammenzucken, und sie schauderte, als Feuer durch ihren Arm und ihre Brust zuckte. Sie zerrte heftiger, um sich zu befreien.
Morgan MacKeage, dessen Lächeln nun zweifelsfrei boshaft war, gab ihre Hand nicht frei. Er trat neben sie, zog ihren Arm durch seinen und verankerte sie damit an seiner Seite.
»Gehen wir?«, sagte er zu dem Raum im Allgemeinen. »Ich glaube, unser Tisch ist für acht Uhr reserviert.«
»Ich brauche meine Jacke.« Sadie unternahm erneut einen Befreiungsversuch.
Er ging weiter zur Tür, als hätte sie kein Wort gesagt. Ihr Arm und ihre Hand waren noch gefangen. »Sie werden sie nicht brauchen«, sagte er, sie förmlich mit sich schleppend. »Es ist ein perfekter Spätsommerabend.«
Er komplimentierte sie durch die Tür hinaus auf die Veranda, wo er kurz stehen blieb. »Wenn Sie frieren, Mädchen, werde ich Sie gerne wärmen«, sagte er leise und nur für ihre Ohren bestimmt.
Sadie fror bereits jetzt bis auf die Knochen. In Anbetracht dessen, was sie ihm vor vier Tagen angetan hatte, konnte sie
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