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Mit Familienanschluß

Mit Familienanschluß

Titel: Mit Familienanschluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sein.«
    Manfred grinste breit und rannte hinaus.
    Warten wir es ab, dachte Walter und blieb stehen. Laß uns erst mal in Italien sein.
    Die Tür flog auf, und Manfred erschien allein und verwundert. »Da ist 'ne Type gekommen, die will uns sprechen!«
    »Wie redest du von Fräulein Aurich?« brüllte Wolters sofort los. »Geh raus und entschuldige dich auf der Stelle!«
    »Das ist nicht Eva.« Manfred war sehr beleidigt, daß man ihm zutraute, so von Eva zu sprechen. »Das ist so 'ne Type, die will was von Walter.«
    »Walter?« Wolters blickte zu seinem anderen Sohn hinüber. »Ein reitender Bote aus Moskau vielleicht?«
    »Ich bin gleich wieder da.« Walter atmete tief durch und verließ das Zimmer, Manfred, der hinterherflitzen wollte, wurde von Dorothea festgehalten.
    »Du bleibst hier«, sagte sie streng.
    »Aber das ist so'n Mädchen, wie sie immer im Fernsehen bei den Demonstrationen herummarschieren.«
    »Das geht dich gar nichts an.«
    »Sie hat gesagt: Ich will deinen Bruder sprechen – oder deinen Alten. Sofort!«
    »Der Alte bist du, Muckel«, sagte Dorothea ohne Spott oder Schadenfreude. »Aber du bleibst auch hier. Das ist Walters Sache.«
    »Da bin ich aber anderer Meinung. Wer mich Alter nennt …« Wolters blickte Dorothea irritiert an. »Ist das Walters Freundin?«
    »Ja.«
    »So etwas … etwas Unmögliches leistet sich mein Sohn!«
    »Seit fast einem Jahr.«
    »Ach, du weißt Näheres über das Mädchen? Und warum ich nicht?«
    »Söhne, auch erwachsene, sprechen eben mit ihren Müttern öfter über interne Dinge.«
    »Wie schön. Und der Vater, der Alte, darf nur bezahlen! Er ist die Zapfstelle. Aber Interna der Familie laufen an ihm vorbei. Interessant, diese Neuigkeit wenigstens jetzt auf so ungewöhnliche Art zu erfahren! Was will diese Rote-Fahnen-Schwenkerin von mir?«
    »Überlaß das bitte Walter«, sagte Dorothea geduldig. »Reg dich nicht auf, Muckel. Es gibt Knoten, die sich von selbst entwirren.«
    »Das ist technisch nicht möglich!«
    »Aber menschlich. Der Mensch und seine Seele sind eben nicht berechenbar. Sie kommen auf die wunderlichsten Sachen, nicht wahr?«
    Wolters ahnte, daß weitere Diskussionen über dieses Thema ins allzu Persönliche abgleiten würden. Deshalb ging er zu seinem Sessel zurück und setzte sich wie auf einen Thron. Er tat beleidigt.
    Vor der Tür fand unterdessen ein verbissener Kampf statt.
    Ingeborg, das muß man ihr zugestehen, hatte sich fein gemacht. Sie trug Rock und Bluse, vernünftige flache Schuhe und hatte die Haare gewaschen und zu Locken gedreht. Sie sah nicht nur appetitlich, sondern geradezu hübsch aus, nur ihre grauen Augen sprühten Gift, und ihre zitternden Lippen spritzten Galle. Als Walter die Wohnungstür öffnete, die Manfred vor ihr zugeschlagen hatte, empfing sie ihn zunächst wortlos mit einer Ohrfeige. Walter atmete tief durch.
    »Bist du wahnsinnig?« keuchte er.
    »Wer mit mir schläft, kann auch von mir eine geschmiert bekommen!« schrie Ingeborg und bebte am ganzen schönen Körper. »Wenn du glaubst du könntest so mir nichts, dir nichts verduften …«
    »Du hast gesagt, ich soll abzischen.«
    »Seit wann gibst du was auf das, was ich sage? Du willst mich kalt abservieren, das ist es. Hinflappen wie eine leere Coladose! Nicht mit mir, mein Junge!«
    »Was willst du eigentlich?« fragte Walter laut. »Deine Matratze jetzt hierherlegen?«
    »O du gemeiner Schuft!« Plötzlich weinte Ingeborg, und das war etwas völlig Neues bei ihr. Walter hatte sie bisher nur einmal weinen sehen, als bei einer Demonstration die Polizei ihr Transparent zerstört hatte, bevor das Fernsehen es filmen konnte. Da waren Tränen der Wut über ihre Wangen gekullert. Aber jetzt weinte sie aus der Seele heraus.
    »Ich liebe dich doch«, sagte sie schluchzend.
    »Darüber haben wir nie gesprochen.« Walter lauschte nach hinten, in Richtung Wohnzimmer. Wenn jetzt Paps kommt, wird es dramatisch, dachte er. Liebe? Mein Gott, ja, ich mag sie, es war immer schön mit ihr. Wir haben heiß diskutiert und zwischendurch ging's ›zur Sache‹. Aber keiner von uns hat doch davon geredet, daß das Liebe ist.
    »Also, was willst du nun hier?«
    »Glaubst du, ich lasse dich bei mir schlafen, wenn ich dich nicht liebe?« weinte Ingeborg.
    »Das ist eine ausgesprochen rhetorische Frage …«
    »Geh mir weg mit deiner Akademikersprache!« Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen vom Gesicht. »Wo ist die andere?«
    »Welche andere?«
    »Wegen der du mir einen

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