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Mit Fünfen ist man kinderreich

Mit Fünfen ist man kinderreich

Titel: Mit Fünfen ist man kinderreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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großzügig uns. Die Knaben aber hatten leider meine Gartenbegeisterung geerbt und zeigten nie auch nur die geringste Bereitwilligkeit, sich gärtnerisch zu betätigen, und ich selbst hatte erstens nun wirklich wenig Zeit und zweitens noch viel weniger Lust dazu. Lediglich um das Rasenmähen kamen wir nicht herum. Von mir aus hätte das Gras ruhig in die Höhe sprießen können, aber dann versteckte sich darin alles mögliche Getier, und nachdem ich zweimal auf eine Biene getreten war, wurde ich mir der Vorteile eines kurzgeschorenen Rasens bewußt. Eine Zeitlang hatten wir die Anschaffung eines Milchschafes erwogen, aber so ein Vieh will auch im Winter etwas fressen. Also kein Schaf, aber dafür einen elektrischen Rasenmäher!
    Wenn künftig mal wieder auf einen Schlag sämtliche Sicherungen herausflogen, wußte ich sofort, daß einer meiner Söhne über die Zuleitung gefahren war und sie halbiert hatte. Gegen Ende des Sommers brauchten wir zwei zusätzliche Verlängerungskabel, um die ständig schrumpfende Schnur zu ergänzen. Trotzdem kamen wir nicht mehr bis ganz in die Ecken, und als dort das Gras annähernd Zaunhöhe erreicht hatte, erschien Eugen mit der Sense und holte es sich als Kaninchenfutter.
    Aber wenigstens betrieben wir hier keinen Ackerbau mehr, wenn man von ein paar Küchenkräutern absieht. Als wir das erste Haus mit Garten bezogen hatten, war Rolf in einem Anfall von Besitzerstolz in die nächste Gärtnerei gefahren und hatte alles angeschleppt, was er in jener Jahreszeit noch an Setzlingen auftreiben konnte; unter anderem fünfzig Salatpflänzchen, die ausnahmslos angingen, dick und rund und später alle gleichzeitig reif wurden. Unsere Familie bestand damals aus vier Personen, von denen eine noch vorgefertigte Säuglingsnahrung aus Gläsern bekam! Mit den Tomaten, die auch im Oktober größtenteils noch grün waren, hatte Sven die Nachbarskinder beworfen, und die Kohlköpfe waren fast alle von Raupen und Schnecken gefressen worden.
    Nach diesen Erfahrungen verzichtete Rolf künftig auf Gemüsekulturen und beschränkte sich auf Blumenzucht, da kann nicht viel schiefgehen.
    Jetzt jedenfalls hatten wir den Garten winterfest gemacht, die letzten Kräuter eingefroren, die Rosen abgedeckt, den Rasenmäher eingemottet, und ich hatte Sven gebeten, das Wasser im Garten abzustellen. Er wollte das auch gelegentlich mal tun!
    Ein paar Tage später gab es im ganzen Haus kein Wasser mehr, und ich hing wieder einmal am Telefon, um mich bei der Gemeindeverwaltung zu beschweren. Man versicherte mir zwar, die allgemeine Wasserzufuhr sei in Ordnung, versprach aber, beim Wasserwerk einen Suchtrupp anzufordern, der nach dem vermutlichen Rohrbruch fahnden würde. Und dann kam Sven und beichtete, daß er sich vor ein paar Stunden an meine überfällige Anweisung erinnert und die Leitung im Garten abgestellt hatte. Zu diesem Zwecke hatte er dann gleich den Haupthahn zugedreht!
    Mitte November fing es dann wirklich an zu schneien. Dicke Flocken kamen vom Himmel, und bald konnten wir vor lauter fallenden Wattebäuschen das Dorf nicht mehr erkennen. Nach zwei Stunden lag der Schnee bereits mehrere Zentimeter hoch. Sven und Sascha benahmen sich wie junge Hunde, tobten in der weißen Herrlichkeit herum und erklärten übereinstimmend, der Winter auf dem Lande sei ganz große Klasse.
    Sie hatten recht! In der Stadt kennt man Schnee nur als grauen Matsch, der durch die Schuhsohlen sickert und von mißgelaunten Straßenkehrern am Fahrbahnrand zusammengefegt wird. Ab und zu sieht man auch mal ein dunkelweißes Häufchen, garniert mit leeren Zigarettenpackungen und Kaugummipapier, doch mit Schnee hat das nur noch entfernte Ähnlichkeit.
    Hier nun hatten wir richtigen weißen Schnee, der Häubchen auf die Zaunpfähle setzte, mitleidig die kahlen Äste der Bäume zudeckte und einen gleichmäßigen Teppich über Straßen, Felder und faustdicke Steine legte. Wo die Straße endete und die ehemalige Unkrautplantage anfing, merkte ich erst, als ich in den dazwischenliegenden schmalen Graben getreten war. Sieben Eier und eine Flasche Himbeersirup mußte ich durch diesen Ausrutscher als Verlust abbuchen, dafür gab es den geschwollenen Knöchel gratis!
    Am ersten Tag prügelten sich die Jungs um den Schneeschieber und wachten eifersüchtig darüber, daß nicht einer etwas mehr Schnee schaufelte als der andere. Am zweiten Tag kaufte ich einen zweiten Schneeschieber, weil wir es mit einem allein nicht mehr schafften. Es schneite

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