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Mit Haut und Haar (German Edition)

Mit Haut und Haar (German Edition)

Titel: Mit Haut und Haar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofia Hartmann
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dann ist es vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, darüber sollte er vielleicht auch mal nachdenken.« Sie lachte. »Ich hätte gerne eine so treue Freundin wie dich. Liegst jetzt schon zwei Nächte lang neben mir im Bett, schläfst in meinen Armen ein, aber schön brav mit Nachthemd und außer kuscheln läuft nichts. Vielleicht sollte man ihm das mal sagen.«
    Clarissa lächelte. Sie rechnete es Patrizia sehr hoch an, dass sie ihrem Wunsch nach Nähe zwar entgegen kam, aber nicht versuchte, sie zu etwas zu drängeln, zu dem sie nicht bereit war.

-36-

    Als Daniel zum zweiten Mal erwachte, fühlte er ein dumpfes Gefühl im Schädel, leichte Kopfschmerzen, aber die weißen Ameisen, die in ganzen Armeen über die Wände gezogen waren, waren weg. Er sah an die Decke und das Einzige was er sehen konnte, war der Betthimmel. Er lag also zu Hause, in seinem eigenen Bett. Leicht benommen fühlte er sich noch immer, aber er sah nach rechts und links und erkannte eindeutig sein eigenes Schlafzimmer.
    »Es ist kitschig«, hörte er wieder die Stimme, die er bei seinem ersten Aufwachen schon vernommen hatte, nur dieses Mal klang sie nicht so weit entfernt und schien auch kein Echo mehr zu haben. Und sie schien ihm vertraut. Sehr vertraut. »Dieses Schlafzimmer hier ist genauso kitschig eingerichtet wie der Rest des Hauses. Nein, ich hab mich geirrt. Es ist eigentlich das Allerschlimmste an dem ganzen Haus. Das Bett sieht grauenvoll aus. So mittelalterlich!«
    Schließlich hörte er Schritte und plötzlich saß Andrea neben ihm, auf seinem Bett.
    »Andrea«, sagte er erstaunt.
    Er versuchte sich aufzurichten, aber es ging nicht. Jetzt erst bemerkte er, dass seine Hände mit Handschellen an das Bettgitter gefesselt waren. Verwirrt schaute er nach seinen Beinen, denn auch die konnte er nicht bewegen.
    »Die sind auch gefesselt«, sagte Andrea lächelnd.
    »Was soll das? Was tun Sie hier? Warum...?«
    Ihr Lächeln glich einer Maske. Es sollte offensichtlich freundlich wirken, aber es sah eher aus, als hätte sie es lange vor einem Spiegel geübt.
    »Ach Daniel«, sagte sie. »Du merkst wirklich nichts, was?«
    »Das einzige was ich merke ist, dass ich an mein Bett gefesselt bin und dass Sie hier sind. Beides sollte nicht sein. Was ist passiert?«
    Sie erhob sich seufzend und lief theatralisch durch den Raum.
    »Diese Frau hat dich gar nicht verdient«, sagte sie.
    »Welche Frau?«
    »Deine Frau.«
    »Wie kommen Sie darauf? Und seit wann duzen wir uns?«
    »Seit eben, Daniel. Ich habe es so beschlossen. Sie ist jetzt endlich weg. Sie ist bei ihrer Freundin. Das wollten wir doch, nicht wahr?«
    »Wir wollten gar nichts«, sagte Daniel. »Ich wollte in Frieden leben, und zwar mit meiner Familie. Was soll das Theater hier? Und wie kommt es dazu, dass ich an mein eigenes Bett gekettet bin?«
    Sie lachte.
    »Ach Daniel, du hättest es doch nie bemerkt. Du warst doch so verblendet von deiner Frau. Du merkst wohl gar nicht dass sie dich gar nicht verdient hat, was?«
    »Andrea«, sagte Daniel. Er bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Wie kommst du darauf?«
    »Diese Frau hat dich einfach nicht verdient, das ist meine Meinung«, sagte Andrea. »Sitzt den ganzen Tag zu Hause, lebt von deinem Geld, freut sich ihres Lebens. Malt komische Bilder. Was soll das? Diese Bilder sind hässlich. Fühlt sie sich damit als Künstlerin oder was? Denkt sie, sie wäre was Besonderes?«
    »Clarissa ist etwas Besonderes«, sagte Daniel. »Nicht weil sie malt, sondern weil sie niemals von sich behaupten würde, etwas Besonderes zu sein.«
    Andrea lachte, laut und hämisch.
    »Das lässt sie dich denken. Sie manipuliert dich. Sie ist raffiniert.«
    »Andrea, ich weiß nicht, welche kranken Gedanken durch deinen Kopf schwirren, aber wenn du denkst, du könntest meine Frau und meine Ehe beurteilen, dann muss ich dich wohl mal von deinem hohen Ross herunterholen!«
    Sie lachte, schnippisch, setzte sich wieder neben ihn.
    »Hör zu Daniel, ich wollte dich haben seit dem Tag, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Du bist ein Mann, der mich sofort fasziniert hat, das ist nicht vielen Männern gelungen. Ich habe mehrfach versucht, es dir zu zeigen, aber du reagierst ja auf nichts. Also habe ich versucht, es dir zu beweisen, dass ich viel besser zu dir passe als ich. Ich habe so viel auf mich genommen für dich!«
    »So?« fragte Daniel. »Was denn zum Beispiel?«
    »Glaubst du, es ist mir leicht gefallen, den Hund zu vergiften?«
    »Du warst das also«, stellte

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