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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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und danke schön«, sagte sie zu dem Kellner, was sie beinahe vergessen hätte.
    Wyatt strahlte übers ganze Gesicht, als er Lucy auf sich zukommen sah. »Lucy! Ich hatte gehofft, dass du uns findest. Margaux, das ist Lucy Ellis. Ihr Kleid steht heute Abend zur Versteigerung.«
    »Aber natürlich«, raunte Margaux und reichte Lucy ihre lange, schlanke Hand. Ihre Stimme klang erstaunlich – nun ja, menschlich. Weiblich sogar. Und aus der Nähe betrachtet wirkte ihr Teint geradezu grotesk, so makel- und alterslos schien er – so sehr, dass Lucy sich fragte, ob irgendwo auf einem Dachboden womöglich ein verdorrtes Porträt von ihr vergammelte, das statt ihrer alterte. »Meine Zeitschrift hat Fotos von Lucy veröffentlicht, Wyatt – ich weiß sehr wohl, wer sie ist.«
    Nicht rot werden. Nicht knicksen. Ihr einfach direkt in die Augen schauen. Eine Begegnung mit Margaux erforderte ein beinahe ebenso strenges Protokoll wie eine Audienz bei Queen Elizabeth, und Wyatt hatte Lucy gut darauf vorbereitet. Das Wichtigste war, ihr den gebührenden Respekt entgegenzubringen, ohne sich anzubiedern. »Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen«, sagte Lucy und ergriff die dargebotene Hand, wobei sie den Drang unterdrücken musste, den gigantischen rosa Diamanten, so groß wie eine Christbaumkugel, am Finger der Verlegerin zu küssen.
    Kühl musterte Margaux Lucy von Kopf bis Fuß – begutachtete mit Kennerblick die moderne Grace-Kelly-Hochsteckfrisur, verweilte einen Moment, vielleicht auch zwei, bei dem Kleid, und endete dann bei den filigranen Stilettos. Ihre Miene war vollkommen unbeweglich und verriet nichts. »Wer hat denn Ihr Kleid entworfen? Ich erkenne es gar nicht.«

    Nervös räusperte sich Lucy. Der Augenblick der Wahrheit. »Das habe ich selbst entworfen«, erklärte sie, wobei sie all ihren Mut zusammennehmen musste. Unauffällig nahm Wyatt ihre Hand, wofür sie ihm sehr dankbar war. Ihn neben sich zu haben, gab ihr immer eine Extraportion Mumm. Vielleicht auch, weil sie merkte, dass ihm genauso viel an Margaux’ Anerkennung und Lucys Erfolg lag wie ihr selbst.
    »Sie selbst?«, fragte Margaux und zog die perfekt gezupften Augenbrauen hoch. »Wo haben Sie denn studiert?«
    Lucy warf Wyatt einen kurzen Seitenblick zu. »Ich bin Autodidaktin. Schon als kleines Mädchen hatte ich eine Leidenschaft für Mode.« Sie bemühte sich, ganz ruhig und sachlich zu klingen, als sei es etwas vollkommen Alltägliches, mit Margaux Irving über ihre Entwürfe zu plaudern. »Als Teenager habe ich mal ein altes Chanel-Kleid aufgetrennt, um herauszufinden, wie genau es gemacht war, so wie ein angehender Ingenieur vielleicht ein Radio auseinandernimmt.« Was sie nicht erwähnte, war, dass sie das Kleid durch einen glücklichen Zufall in der Kleiderkammer der Heilsarmee gefunden hatte, und auch, dass sie die acht Dollar, die es laut Preisschild kosten sollte, in Raten abstottern musste. »Ich habe immer schon davon geträumt, Modedesignerin zu werden.«
    Es folgte eine weitere bedeutungsschwere Pause, in der Margaux tatsächlich einen Schritt auf sie zu machte, um das Kleid aus einem anderen Winkel unter die Lupe zu nehmen. »Und wo haben Sie das machen lassen?«
    »In meinem Wohnzimmer.« Lucy hob die Schleppe leicht an. Wochen harter Arbeit hatte es gekostet, dieses weich fließende, vielschichtige Wunderwerk anzufertigen. »Ich habe zusammen mit einer Schneiderin daran gearbeitet, damit es rechtzeitig fertig wird. Und meine Freundin Eloise Carlton –
die, soweit ich weiß, auch schon für Ihre Zeitschrift gearbeitet hat – hat mir bei der Anprobe geholfen.«
    Margaux rauschte im Bogen um sie herum und betrachtete sie von allen Seiten. »Ich muss schon sagen…«
    Erwartungsvoll holte Lucy Luft – doch noch ehe Margaux ihr Urteil zu der Robe abgeben konnte, stürzte eine hysterische Assistentin auf sie zu. Die Panik stand der jungen Frau ins Gesicht geschrieben. »Margaux! Es tut mir so leid, Sie stören zu müssen, aber wir haben ein kleines Problem mit einigen Demonstranten!«
    O weia. Das würde jetzt bestimmt hässlich. Lucy tat die Assistentin so leid, die sicher margaux-t werden würde, weil sie einfach reingeplatzt war, dass sie erst mal keinen Gedanken an das noch ausstehende Urteil verschwendete.
    Die Chefredakteurin bedachte sie mit einem durchdringenden, vernichtenden Blick. »Das da wäre?«
    »Sie haben gerade drei unserer Gäste beim Reingehen mit Farbe bespritzt und gesagt, sie hören erst auf, wenn Sie mit ihnen

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