Mit jedem glühenden Blick
gesprächig."
Wendy lehnte sich zurück und lächelte. "Ich erinnere mich noch daran, dass er immer mit dir im Schlepptau in die Stadt gekommen ist. Du warst so niedlich, wenn du hinter ihm hergelaufen bist. Ich weiß noch, wie geduldig er mit dir war, trotz der endlosen Fragen, mit denen du ihn bombardiert hast. Keiner sonst konnte mit dir mithalten."
"Ja, so bin ich. Treu wie ein Hund und doppelt so laut." Ashley sah den Terminplan durch, um zu sehen, was auf sie zukam.
"Es ist schon lustig, wie sich manchmal die Dinge entwickeln", überlegte Wendy laut. "Irgendwie habe ich immer gedacht, wenn du erst einmal erwachsen bist, wird Jake dich heiraten. Stattdessen geht er los und heiratet so eine feine Dame aus Dallas. Das habe ich nie verstanden."
"Ich bin nicht sein Typ, Wendy. Ich bin das absolute Gegenteil von Tiffany. Sie ist ein eleganter Stadtmensch, ich bin ein Mädchen vom Lande."
"Du hast aber schon bemerkt, dass sie nicht mehr verheiratet sind, oder?"
"Aber nicht, weil Jake es so wollte, denke ich. Sie war diejenige, die gegangen ist."
"Sie hat sich auch nie viel Mühe gegeben, hier heimisch zu werden. Ständig ist sie nach Dallas gefahren."
Ashley schaute auf die Uhr. "Ich muss an die Arbeit. Wenn du jemanden kennst, der draußen bei Jake auf Heather aufpassen könnte, bis er ein Kindermädchen findet, dann sei so gut und erzähl es ihm, wenn er sie nachher abholen kommt, okay? Außerdem könntest du ihm ein paar Tipps geben, wie man mit Dreijährigen umgeht."
"Du hast mir immer noch nicht erklärt, warum du diejenige bist, die ihm hilft."
"Gute Frage, Wendy. Das wüsste ich auch gern."
Es war fast Mittag, als Wendy sich bei Ashley über die Gegensprechanlage meldete: "Jake ist auf Leitung zwei."
Ashley hatte gerade einen Hund versorgt und wusch sich die Hände, als sie Wendy hörte. Woody hatte sich krank gemeldet, so dass sie weit mehr zu tun gehabt hatte als erwartet. Sie hatte sich nicht um Heather kümmern können. Doch sie hatte auch kein Geschrei von vorn gehört, weder von Heather noch von Wendy.
Da Wendy selbst mehrere Kinder großgezogen hatte, zählte Ashley auf ihre Erfahrung und war sicher, dass sie Heather beschäftigen konnte.
Abgesehen davon, dass Heather ihr auf der Fahrt in die Praxis unzählige Fragen gestellt hatte, wirkte sie für eine neugierige Dreijährige gut erzogen. Ashley war klar, dass es viel schlimmer hätte kommen können. Zum Beispiel, wenn Heather nicht in der Praxis hätte bleiben wollen. Oder wenn sie nach ihrer Mutter verlangt hätte.
Sie griff zum Telefon. "Tut mir Leid, dass ich dich habe warten lassen, Jake. Es war ein wenig hektisch hier. Willst du Heather jetzt abholen? Heute Nachmittag muss ich noch ein paar Hausbesuche machen, unter anderem bei euch, um mir eine von Jordans Stuten anzuschauen."
"Ich bin im Moment im Krankenhaus."
"O nein! Was ist passiert? Hattest du einen Unfall?"
"Red Malone ist in eine Schlucht gestürzt und hat sich verletzt. Ein paar meiner Leute haben ihn zur Ranch gebracht, und Ken hat ihn die Stadt gefahren. Ich habe noch nicht mit dem Arzt sprechen können, daher habe ich keine Ahnung, wie es um Red steht. Deshalb kann ich hier nicht weg."
"Natürlich nicht." Ashley überlegte. "Ich denke, ich kann Heather auf meine Runde mitnehmen. Da ich sowieso zu euch rausfahren muss, kann ich diesen Besuch an das Ende meiner Tour legen und dann bei Heather bleiben, bis du kommst." Sie hörte Jake erleichtert aufseufzen.
"Danke, Ashley. Du nimmst mir eine große Sorge ab."
"Grüß Red von mir. Ich hoffe, dass seine Verletzungen nicht allzu arg sind."
"Das hoffe ich auch", erwiderte Jake und legte auf.
Als Ashley nach vorn ging, sah sie, dass Heather neben Wendys Schreibtisch auf einer Decke lag und schlief.
"Wessen Decke ist das?" fragte sie leise.
"Ich habe Lurline gebeten, mir ein paar Sachen von Mary Ann vorbeizubringen." Wendy deutete auf eine Kiste. "Sie hat einen Autositz übrig, aus dem ihre Kleine rausgewachsen ist. Jake kann ihn erst mal benutzen."
Ashley hätte Wendy am liebsten umarmt. "Wunderbar. Sag Lurline meinen herzlichen Dank. Jake ist mit Dad im Krankenhaus. Red Malone hat sich heute Morgen verletzt, und sie wollen abwarten, wie es ihm geht. Also nehme ich Heather heute Nachmittag zu meinen Hausbesuchen mit. Übrigens, ich habe heute Morgen ja gar kein Geschrei gehört. Ging alles gut?"
"Ausgezeichnet. Lurline hat ein Malbuch, Stifte und ein paar Puppen vorbeigebracht. Heather wirkte sehr zufrieden.
Weitere Kostenlose Bücher