Mit jedem glühenden Blick
Außerdem habe ich ihr vorgelesen, wann immer ich Zeit hatte." Sie hob ein Kinderbuch hoch. "Es gefiel ihr, deine Patienten zu beobachten. Sie hat wirklich keine Mühe gemacht. Und sie hat sich nicht einmal gegen ein kleines Mittagsschläfchen gewehrt, nachdem ich ihr versichert habe, dass du nicht weggehen und sie hier lassen würdest."
"Danke. Könntest du mir noch schnell helfen, den Sitz im Auto zu befestigen?"
Wendy lachte. "Sicher."
Draußen meinte Ashley: "Heather ist inzwischen bestimmt halb verhungert. Was soll ich ihr nur zu essen geben?"
"Lurline hat ein paar Kleinigkeiten und Saft mitgebracht, als sie vorbeigekommen ist. Wenn du noch einen Moment Zeit hast, dann mache ich dir eine Liste mit Dingen, die die Kleine bestimmt mag."
Ashley war erleichtert. "Wendy, ich danke dir herzlich. Ohne dich wäre ich aufgeschmissen. Sei doch so gut und schreib auch auf, was eine Dreijährige sonst noch gebrauchen könnte. Das kann ich dann schnell noch einkaufen."
Nachdem sie eine halbe Stunde später die schlafende Heather in den Autositz gesetzt hatten, meinte Wendy: "Sie hat mir ein paar interessante Dinge erzählt." Ihre Augen funkelten. "Würde mich interessieren, ob auch nur die Hälfte davon wahr ist."
"Wer weiß das schon." Ashley ließ den Motor an. "Bis Montag."
"Hoffentlich kannst du dich ein bisschen erholen."
"Das habe ich vor. Sobald ich heute Nachmittag nach Hause komme, werde ich bis zum nächsten Notfall durchschlafen. Drück mir die Daumen, dass es an diesem Wochenende nicht so viele werden."
Nach dem Einkaufen fuhr Ashley in Heathers Begleitung zu ihrem ersten Patienten. Sie ging davon aus, dass sie gegen drei bei Jake und um vier in ihrem Bett sein würde.
Nach all der Aufregung konnte sie ein wenig Ruhe dringend gebrauchen. Nachdenklich schüttelte sie den Kopf. Sie hätte nie geglaubt, dass irgendetwas sie dazu bewegen könnte, Zeit mit Jake Crenshaw zu verbringen.
Abgesehen von dem süßen Kind mit den großen Augen, das zu ihm gehörte.
7. Kapitel
Als Jake das Krankenhaus verließ, warf er einen Blick auf die Uhr und fluchte leise. Es war schon nach sieben. Ashley, die eigentlich nur seine erste Begegnung mit Heather überbrücken wollte, war den ganzen Tag für seine Tochter verantwortlich gewesen.
Sobald er in seinem Pick-up saß, rief er auf der Ranch an. Als der Anrufbeantworter anging, sagte er: "Ashley, wenn du da bist, nimm bitte ab."
"Hallo, Jake", kam prompt die Antwort.
"Ich komme gerade aus dem Krankenhaus und mache mich jetzt auf den Weg."
"Okay. Ich habe überlegt, ob ich Heather schon etwas zu essen machen soll, aber ich glaube, sie kann noch eine halbe Stunde warten."
"Verdammt. Ich habe ganz vergessen, dass sie etwas essen muss! Womit hast du sie heute durchgefüttert?"
"Wendy war eine große Hilfe. Sie hat mir eine Liste von den Dingen gemacht, die Kinder gerne mögen und was Heather noch brauchen könnte. Ich habe einiges besorgt, bevor wir zu meinen Patienten aufgebrochen sind."
"Erinnere mich daran, vor dir auf die Knie zu fallen und dir zu danken."
"Gut, wenn du darauf bestehst."
Jake lachte, es war das erste Mal, dass ihm an diesem Tag überhaupt zum Lachen zu Mute war.
"Wie geht es Red?"
"Er ist operiert worden. Abgesehen von einem Beinbruch hat er eine angerissene Milz und reichlich Schrammen. Der Arzt meinte jedoch, er werde keine bleibenden Schäden behalten. Ich bin bei seiner Frau geblieben, bis das geklärt war."
"Ich weiß. Dad ist vorbeigekommen und hat es mir erzählt. Daher bin ich auch nicht überrascht, dass du jetzt erst nach Hause kommst."
"Okay, bis gleich."
"Jake?"
"Ja?"
"Jordan war ganz begeistert. Er sagte, du warst eine große Hilfe bei dem Gespräch wegen seines Kredits."
"Ich habe nur moralische Unterstützung geleistet. Er wird keine Schwierigkeiten haben, den Kredit zurückzuzahlen, so gut wie seine Geschäfte schon laufen."
"Es war trotzdem nett von dir. Bis gleich."
Lächelnd legte Jake sein Handy zur Seite und fuhr los. Unterwegs fiel ihm ein, dass er Ashley gar nicht gefragt hatte, wie sie mit Heather zurechtgekommen war. Er war wieder einmal zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt gewesen. Das war wohl auch der Grund, weshalb er geschieden war. Es gab Zeiten, da kam es ihm vor, als jonglierte er mit den unterschiedlichen Verantwortungen wie mit Bällen, und trotz bester Absichten fiel ihm manchmal ein Ball herunter. Heute war so ein Tag.
Er musste sich darauf konzentrieren, das Wohlergehen seiner
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