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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nicht feststellen, ob sie aus Hyree, Kistan oder einem anderen Reich stammten. Ihre Zahl war sehr groß, und der Feldmarschall wusste, er würde blitzschnell zuschlagen und sich zurückziehen müssen, denn zu bleiben und zu kämpfen würde eine sichere Niederlage bedeuten.
    Und noch während sich vorne die Kundschafter zurückfallen ließen, um sich in die vorrückenden Reihen einzugliedern, gab der Rossmarschall ein Handzeichen, das in der Kolonne weitergegeben wurde, und die Wellener bildeten eine breite Angriffsformation. Auf ein zweites Zeichen hin senkten sie die Lanzen und begannen im Trab vorzurücken. Wie eine einzige große Einheit bewegten sich die Krieger. Noch näher rückten sie vor, und nun gab Vidron ein weiteres Signal, und die Pferde fielen in leichten Galopp. Der Feldmarschall ließ den Blick nach links und rechts schweifen und dann zu der Streitmacht vor ihnen, und deren Wächter hatten die anrückenden Wellener noch nicht bemerkt, denn sie standen in geschlossenen Reihen mit dem Rücken zur Schlucht.
    Nun setzte Vidron das schwarze Ochsenhorn an den Mund, und als die lange Schlachtreihe aus dem Dunkel der Günarring-Schlucht hervorbrach, ließ er einen mächtigen Trompetenstoß los, der die Reihen entlang hallte, da die Hörner aus Wellen das Signal aufnahmen. Und sie stürmten todesmutig vorwärts, die Speere zum tödlichen Streich gesenkt, ein rasender Tod auf donnernden Hufen. Und nun senkte auch Vidron die Lanze und trieb sein Ross zu größerer Eile an. Doch selbst während er über die Erde jagte, nahm er den Blick nicht von den Reitern, denen er rasch näher kam. Und der Atem stockte ihm vor Entsetzen, denn sie wendeten mit großer Präzision, schwärmten auf breiter Front aus und starteten ihrerseits einen Angriff! Vidron wusste, dass seine Truppe den Zusammenprall nicht überleben würde.

ZWEITES KAPITEL
     
    Begegnung in der Günarring-Schlucht
     
    Tuck, Galen, Gildor, Brega und Manor sahen die unbekannte Streitmacht aus dem Dunkel der Günarring-Schlucht stürmen. Ubrik bellte einen Befehl in Valur, der alten Kriegssprache Valons, worauf Hörner erschallten und die Reihen der Vanadurin rasch wendeten und sich in Richtung Günar formierten, Lanzen und Säbel bereit. Galen zog Stahlherz aus der Scheide, und Gildor griff zu Wehe, und als Ubrik einen weiteren Befehl brüllte, stürmten Hochkönig und Elfenfürst mit den Harlingar vorwärts und setzten sich an die Spitze des Gegenangriffs.
    König Manor verfluchte seinen wunden Arm, packte aber einen Speer mit der anderen Hand und donnerte hinterdrein.
    Tuck und Brega, die auf der Erde standen, sahen einander an, und dann griff der Zwerg nach Drakkalan und knurrte: »Komm, Tuck.«
    Zu Fuß rannten die beiden hinter den berittenen Kriegern her, Brega mit seiner schwarzstieligen Streitaxt, Tuck mit Pfeil und Bogen.
    Nun hörte der Bokker die valonischen Hörner ungestüm blasen, als die Reiter aufeinander zurasten, die Speere zum tödlichen Zusammenstoß gesenkt. Doch was war das? In der entgegenkommenden Truppe ertönten Signalhörner, und die Rotte schwenkte nach rechts! Sie brachen den Angriff ab! Und nun tönten auch die Hörner Valons, und die Vanadurin ließen ebenfalls von ihrer Attacke ab!
    Die Speere wurden hochgezogen und die Säbel gesenkt, während die beiden Streitkräfte einander auswichen. Trom-
    peten ertönten, und ihnen antworteten schwarze Ochsenhörner, und dann vermischten sich die beiden Armeen zu einem einzigen Reiterhaufen.
    Tuck und Brega rannten zu dem Getümmel der Krieger, und der Wurrling erkannte die Standarte der anderen Truppe: ein weißer Falke auf blauem Grund - die Fahne Wellens! Und als sich Tuck durch das Gewimmel von Pferdeleibern zwängte und an stampfenden Hufen vorbei zur Mitte der Menge vorstieß, hörte er das vertraute, herzliche Lachen eines silberbärtigen Rossmarschalls, und er blickte auf und sah, wie Vidron Galens Hand umklammert hielt.

DRITTES KAPITEL
     
    Der valonische Langritt
     
    Nun donnerte der gewaltige Reiterzug in nordwestlicher Richtung durch die Günarring-Schlucht, sechstausendfünfhundert Kämpfer stark, denn Vidrons fünfzehnhundert Wellener hatten sich mit den fünftausend Harlingar vereint. Fast an der Spitze ritten ein Wurrling und ein Zwerg mit in der Kolonne, in Sätteln mit verkürzten Steigbügeln, während jeweils ein vor ihnen reitender Krieger ihre Rösser an einer langen Leine führte; und der Zwerg hielt den vorderen Sattelknopf derart stark umklammert, dass seine

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