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Mitternachtslust

Mitternachtslust

Titel: Mitternachtslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Winter
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zum Freundschaftspreis anbiete. Was für ein Glück, dass ausgerechnet er ein Kunstfreund ist! Das gibt es bei der Polizei sicher nicht gerade häufig. Wir haben also keinen Grund, uns Sorgen zu machen.«
    Mit einem energischen Ruck stand Alexander von der Couch auf, nahm Melissa in die Arme und trug sie aus dem Zimmer, die Treppe hinauf und den Flur entlang zu ihrem Schlafzimmer.
    Den Kopf an Alexanders Brust gelehnt, seinen kräftigen gleichmäßigen Herzschlag im Ohr, schlief sie auf dem kurzen Weg fast ein. Als er sie vorsichtig auf das Bett hinunterließ, öffnete sie noch einmal die Augen.
    »Lass mich nicht allein!«, flüsterte sie. In ihrem merkwürdigen Schwebezustand zwischen Wachen und Schlafen wurde ihr bewusst, dass sie das Gefühl hatte, so lange er in ihrer Nähe war, könne ihr nichts geschehen.
    »Ich gehe nur weg, wenn du mich rausschmeißt«, antwortete er leise und begann mit größter Selbstverständlichkeit, sie auszuziehen, da sie in den Stoffmassen des Ballkleids unmöglich schlafen konnte.
    Schon halb schlafend, spürte Melissa seine geschickten Hände auf ihrem Körper. Sie glitten über ihre Brüste, strichen sanft über ihren Bauch und berührten ihre Schenkel, während er das Kleid vorsichtig nach unten streifte. Es war, als würde er mit diesen flüchtigen Zärtlichkeiten die Erinnerung an Richards grobe Hände wegwischen. Ihre Glieder entspannten sich unter seinen Fingern. Sie stieß einen leisen Seufzer aus, als er die Decke über ihren nur noch mit dem dünnen Höschen und den halterlosen Strümpfen bekleideten Körper zog.
    Dann hörte sie das Rascheln seiner Kleider, als er sich auszog, bevor er auf der anderen Seite unter die Decke schlüpfte. Er legte sich neben sie, ohne sie zu berühren.
    »Nimm mich in die Arme!«, murmelte sie schlaftrunken.
    Wortlos zog er sie an sich. Er war vollständig nackt, und für einen Moment spürte sie voller Staunen, wie Verlangen ihre bleischweren Glieder überschwemmte, als sie sein halb erigiertes Glied fühlte, das sich von hinten zwischen ihre Schenkel schob. Automatisch erwiderte sie den leichten Druck. Sofort wurde sein Penis härter und hob sich, sodass die Spitze des Schaftes sich an ihre Klitoris schmiegte. Zitternd stieß sie die Luft aus und bewegte zwei oder drei Mal ruckartig ihre Hüften vor und zurück. Sein Glied antwortete mit einem heftigen Zucken. Dennoch rutschte er zwischen ihren Schenkeln ein wenig nach hinten.
    »Morgen, Melissa – morgen werden wir uns lieben.« Sein Mund war dicht an ihrem Ohr. Sie konnte die Heiserkeit der Erregung in seiner Stimme hören, aber sie wusste, dass er Recht hatte. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, so verzweifelt sie auch die Nähe und das Vergessen brauchte.
    »Morgen«, flüsterte sie ebenfalls und schloss die Augen.
    Bevor sie jedoch einschlief, fiel ihr noch etwas ein: »Bist du wirklich ein so bekannter Maler, dass sich ein Kriminalkommissar deine Bilder nicht leisten kann?«
    Sein leises Lachen kitzelte sie im Nacken. »Das ist nicht so wichtig. Du musst meine Bilder trotzdem nicht mögen.«
    Sie wollte ihm sagen, dass sie seine Bilder liebte, aber da war sie schon eingeschlafen.

16. Kapitel
    Als Melissa nach einem kurzen, unruhigen Schlaf erwachte, waren ihre Wangen nass. Sie blieb mit geschlossenen Augen auf dem Rücken liegen, ohne sich die Mühe zu machen, die Tränen abzuwischen, die noch immer unter ihren Lidern hervorquollen.
    »Es ist vorbei. Alles wird wieder gut.« Alexander zog sie sanft in seine Arme.
    Angesichts der unerwarteten Berührung zuckte sie zusammen, entspannte sich aber sofort wieder. Sie hatte völlig vergessen, dass sie neben ihm eingeschlafen war, doch es war gut so.
    Er wischte mit seinen Fingerspitzen ihre feuchten Wangen trocken, seine Lippen kühlten ihre Augenlider. Ihre Tränen waren längst versiegt.
    Als sie spürte, wie ihre Brustwarzen unter der leichten Reibung seines nackten Oberkörpers steif wurden, schob sie ihn erschrocken von sich.
    Sie wollte seine tröstliche Nähe, die Stärke seines Körpers, das Vergessen, das er ihr schenken konnte. Und gleichzeitig war sie entsetzt über sich und ihre Reaktion. Dass sie ihn gestern Abend, halb besinnungslos vor Erschöpfung, begehrt hatte, konnte sie sich noch verzeihen. Aber jetzt war sie wieder in der Lage, klar zu denken. Ihr war bewusst, dass ihr Ehemann vor nicht einmal zwölf Stunden eines gewaltsamen Todes gestorben war. Und dennoch lag sie mit einem anderen Mann im Bett, spürte, wie ihr

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