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Mitternachtslust

Mitternachtslust

Titel: Mitternachtslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Winter
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Tür verschwanden. Sie hörte, wie er die Nachbarkabine betrat. Unfähig, sich zu rühren, stand sie da und starrte zur oberen Kante der Seitenwand hinauf, die einen halben Meter unter der Decke endete.
    Als dort oben Alexanders Kopf erschien, drängte sie sich instinktiv mit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand und starrte ihn aus brennenden Augen an.
    »Wenn du runterkommst, reiße ich dir sämtliche Haare einzeln aus!«, schrie sie und wischte sich mit dem Handrücken fahrig durchs Gesicht.
    Natürlich zeigte er sich von ihrer Drohung nicht im Mindesten beeindruckt und machte sich daran, die Seitenwand zu übersteigen, wobei er sich so geschickt anstellte, als hätte er diese Kletterpartie schon Dutzende von Malen unternommen.
    Erst als er schon fast den Boden erreicht hatte, fiel Melissa ein, wie leicht sie ihm aus dem Weg gehen konnte. Schließlich musste sie nur die Kabine verlassen. Hastig griff sie an seinen in der Luft baumelnden Beinen vorbei nach der Türklinke.
    Sie hatte bereits die Verriegelung geöffnet, als Alexander mit einem Sprung neben ihr landete, ruhig den Riegel wieder vorschob und seine Arme um sie legte.
    »Fass mich nicht an!«, kreischte sie und stemmte ihre Hände gegen seine Brust.
    »Pssst!« Sein Mund war dicht an ihrem Ohr.
    Sie wollte ihm ins Gesicht schreien, er solle ihr gefälligst nicht wie einem kleinen Kind den Mund verbieten, doch da begriff sie, was er meinte. Aus dem Vorraum drangen Stimmen in die Kabine.
    »Wenn er nicht bald auftaucht, werde ich mir das mit dem Bild überlegen«, erklärte eine schrille Frauenstimme. »Ich finde, man hat ein Recht darauf, mit dem Künstler zu sprechen, wenn man schon einen so hohen Preis bezahlt.«
    »Das denke ich auch.« Die zweite Frau sprach ein wenig tiefer, klang aber nicht weniger beleidigt.
    Melissa öffnete den Mund, um den beiden Frauen zuzurufen, dass der verehrte Künstler sich nur wenige Schritte von ihnen entfernt aufhielt. Alexander schien ihre Absicht zu durchschauen und presste ihr blitzschnell die Hand auf die Lippen. Ebenso rasch schnappte sie zu und biss ihn in die Kuppe seines Zeigefingers. Er zuckte nicht einmal zusammen und dachte offenbar nicht daran, die Hand wegzunehmen.
    »Was glaubst du, denken die beiden von uns, wenn wir in holder Eintracht hier herausspazieren?«, zischte er in ihr Ohr.
    »Das ist mir egal«, wollte sie antworten, brachte aber nicht mehr als ein unterdrücktes Murmeln zustande, weil Alexanders Mund plötzlich heiß und fordernd auf ihrem lag.
    Nun geschah genau das, was sie befürchtet hatte. Ihr Widerstand erlahmte im gleichen Maße, in dem ihre Erregung wuchs, während seine Zunge sich sanft, aber nachdrücklich ihren Weg in ihre Mundhöhle bahnte.
    Ihr Hände, die sich eben noch abwehrend gegen seine Brust gestemmt hatten, krallten sich nun in sein Hemd, ihre Knie wurden so weich, dass sie sich hilflos nach vorn in seine Umarmung fallen ließ, in ihrem Kopf kreiste nur noch ein Gedanke: Sie wollte ihn, jetzt, sofort, ein letztes Mal, bevor sie endgültig ging.
    Während Alexanders Zunge mit ihrer spielte und sachte all die empfindlichen Punkte in ihrer Mundhöhle reizte, die er mit schlafwandlerischer Sicherheit fand, wurde Melissas Atem heftiger, sodass jeder Atemzug in ihren Ohren rauschte wie ein Sturm. Sie hatte Angst, die Frauen draußen würden sie hören.
    »Ich habe mich so sehr nach dir gesehnt.« Alexanders Flüstern klang heiser vor Erregung.
    Sie wollte es nicht zugeben, aber ihr Kopf bewegte sich auf und ab, und sie wisperte ein fast unhörbares »Ich mich auch nach dir«, während ihre Arme sich wie von selbst um ihn legten, ihre Hände sich an ihm festklammerten und ihr Gesicht sich an sein Hemd schmiegte, weil sie süchtig nach seinem ganz eigenen, männlichen Duft war.
    Dann machten ihre Finger sich selbstständig, lösten seine Krawatte, öffneten die oberen Knöpfe seines Hemdes und schafften Raum für ihre suchenden Lippen, die sich fest an die Stelle über seinem Schlüsselbein pressten, wo dicht unter seiner Haut das Blut pulsierte.
    Sie spürte, wie seine Brust sich unter ihren streichelnden Fingern rascher hob und senkte. Das Gefühl der Macht überschwemmte sie gleichzeitig mit einer noch stärkeren Woge der Erregung. Sie ließ ihr Lippen tiefer wandern, schloss sie sanft um einen seiner kleinen harten Nippel und saugte daran.
    Im Vorraum war jetzt eine lebhafte Unterhaltung im Gange. Zu den beiden Frauen waren noch zwei oder drei weitere gestoßen.

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