Mitternachtsschatten
Gefühl, ihn heiß, stark und hart zwischen ihren Beinen zu spüren. Sie rieb ihren Schoß sanft gegen ihn, und das Gefühl war unbeschreiblich, überwältigend, atemberaubend. Sie hielt inne, aber seine Hände umklammerten ihre Hüften. „Hör nicht auf, Darling“, murmelte er. „Wenn es sich für dich nur halb so gut anfühlt wie für mich, dann kannst du jetzt nicht aufhören.“
Es war das erotischste Experiment, das sie jemals in ihrem Leben hatte. Die dünne Schicht Kleidung zwischen ihnen verstärkte nur die Lust, und als er ihre Brüste umfasste, dann auch durch die Baumwolle hindurch, ohne ihre Haut zu berühren. Diese Barriere zwischen ihnen war so wahnsinnig frustrierend, so wahnsinnig erregend.
„Das gefällt dir, Jilly, nicht wahr?“ flüsterte er in ihr Haar. „Nett und sicher mit all diesen Kleidern zwischen uns. Kein Berühren der Haut, völlig ungefährlich. Keine wirkliche Nähe. Fremde.“ Sie bewegte sich langsam vor und zurück, presste sich gegen die Wölbung seiner Hose, ihr war heiß, kalt, sie keuchte, sie rieb sich an ihm. Und er sprach mit ihr. Sagte ihr, was er mit ihr tun wollte, wie er sie anfassen wollte, schmecken wollte, nehmen wollte. Seine Arme umfingen ihre Hüften, kontrollierten den Rhythmus, er wölbte sich ihr entgegen, und sie hörte seine Worte durch einen Nebel aus Scham und Begierde hindurch.
Was sie tat, war falsch, war schlecht, es war ein Versehen, aber sie konnte nicht damit aufhören. Auf gar keinen Fall. Sie brauchte sogar mehr, wollte seine Haut spüren, wollte ihn in sich aufnehmen, wie sie es nie zuvor gewünscht hatte, sie schwitzte und zitterte am ganzen Leib.
„Nein“, sagte sie mit gebrochener Stimme. „Ich kann das nicht.“
„Natürlich kannst du. Versuch es einfach“, zog er sie auf, presste sich wieder gegen ihren empfindsamen Körper, und sie hätte ihn am liebsten geohrfeigt, gebissen, wollte ihn dafür bestrafen, dass er sie so quälte. Doch er hatte Recht. Sie konnte es. Einen Moment lang kämpfte sie noch dagegen an, aber schon einen Augenblick später zuckte ihr ganzer Körper; sie explodierte in einem wilden, heftigen Orgasmus. Er kam zur gleichen Zeit. Sie hörte, wie er keuchte und stöhnte und fühlte die feuchte Hitze zwischen ihren Beinen.
Langsam rutschte sie von ihm herunter, drückte ihr Gesicht an seine Brust, ihre Brüste gegen seinen Bauch und ließ es zu, dass sein schweißnasser Körper ihr T-Shirt durchfeuchtete.
Es dauerte einen langen, entsetzten Augenblick, bis sie begriff, was sie getan hatte. Was er getan hatte. Entsetzt sprang sie auf. Er stützte sich auf seinen Ellbogen und schaute grinsend an seinem Körper herunter. „So etwas habe ich schon verdammt lange nicht mehr erlebt. Du bist eine gefährliche Frau, Jilly Meyer.“
Sie brachte es nicht über sich, ihn anzusehen, sie fühlte sich gedemütigt. Draußen wurde es langsam hell, sie konnte ihre Verlegenheit nicht einmal in der barmherzigen Dunkelheit verstecken. Also tat sie, was jede mutige, selbstbewusste Frau an ihrer Stelle getan hätte. Sie rannte davon, verfolgt von seinem Lachen.
13. KAPITEL
„I ch brauche eine Zigarette“, sagte Brenda atemlos und lehnte sich auf dem Sofa zurück.
Ted grinste und gab ihr eine von seinen: „Du hattest schon immer voyeuristische Anwandlungen, Schätzchen.“
„Du musst aber zugeben, dass das viel inspirierender war als das meiste, was wir in all den Jahren zu sehen bekommen haben. Diese abstoßenden Typen, die in den Sechzigern unser Haus bevölkert haben, sind ja nur übereinander hergefallen wie Hunde“, sagte sie und rümpfte die Nase.
„Rachel-Ann hatte bisher auch nicht gerade den besten Geschmack, was Männer angeht. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Coltrane gutheißen soll. Jilly verdient etwas Besseres.“
Brenda lächelte gelassen. „Du bist doch nur eifersüchtig. Obwohl du nicht den geringsten Grund dazu hast. Natürlich sieht er sehr gut aus, aber er ist nicht mein Typ.“
Ted schaute sie scheinbar beleidigt an. „Willst du damit sagen, dass du so hässliche Männer wie mich bevorzugst?“
„Sei doch nicht dumm, Liebling. Du weißt, ich bete dich an, und das bis zu dem Tag, an dem ich …“ Sie ließ den Satz unvollendet. Schließlich konnte sie ihn nicht bis zu dem Tag anbeten, an dem sie starb, dieser Tag war ja schon lange vorbei. „Ich glaube, Coltrane passt hervorragend zu Jilly. Das war definitiv der beste Orgasmus, den sie jemals hatte.“
„Du bis eben ein
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