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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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über die Stirn und versuchte sich zu konzentrieren. «Ein Schloß. Château Lancieux. Ich kann mich an die Stadt oder das Dorf nicht mehr erinnern, aber es liegt im Département Ariège. Ich kann natürlich in unseren Aufzeichnungen nachsehen und wäre sehr glücklich, Ihnen alle Einzelheiten senden zu dürfen.»
    «Es ist ganz unwichtig, Wu Smith.» Der Mann hinter dem Tisch riß das Blatt vom Block und knüllte es zusammen. «Eine Anzahl meiner Fragen ist nur darauf gerichtet, festzustellen, ob Sie die Wahrheit sprechen oder nicht.»
    «Ich versichere Ihnen …»
    «Ich überzeuge mich selbst, Wu Smith. Gehen wir nun zu etwas anderem über. Sie haben finanzielle Interessen bei einem Unternehmen, das pornographische Filme produziert.»
    «
Pornographische Filme
, General?» Wu Smith war entsetzt. «Ich glaubte, sie seien zu Unterrichtszwecken bestimmt. Ich habe selbst natürlich keinen gesehen …»
    Wu Smith wußte nicht, wieviel später es war, als sein Peiniger endlich den Bleistift hinlegte, sich zurücksetzte und dem Soldaten an der Tür einen kurzen Wink gab. Dieser kam mit einem Glas Wasser. Wu Smith nahm das Glas mit zitternden Händen und trank gierig.
    «Danke, General», krächzte er, nickte und versuchte ein Lächeln. «Sehr freundlich von Ihnen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen …» Das Glas wurde ihm weggenommen. «Und daß mein … mein Mißgeschick, die Volksrepublik China ohne Erlaubnis betreten zu haben, entschuldigt wird?»
    General Wang Schi-tschen erlaubte sich ein Achselzucken, das einen gewissen Grad an Zustimmung zu enthalten schien. «Darüber muß erst entschieden werden. Aber es spricht zu Ihren Gunsten, daß Sie sich während des Verhörs vernünftig gezeigt haben.»
    Wu Smith hörte die letzten Worte kaum noch. Eine große Dunkelheit schien ihn zu umgeben. Er fühlte, wie er zur Seite fiel, und dann war nichts mehr. Der Soldat fing ihn auf und nickte dem Funker zu, der aufstand. Gemeinsam trugen sie Wu Smith zum Bett.
    General Wang Schi-tschen atmete tief aus und stand auf. In tadellosem Englisch mit einem leichten Akzent sagte er: «Mein Gott, das hat mich stärker fertiggemacht als die letzte Hamlet-Aufführung.»
    Die Tür ging auf. Modesty Blaise und Willie Garvin kamen herein. Beide trugen Hosen und Pullover. Hinter ihnen kam Weng und grinste. Modesty ging auf General Wang Schi-tschen zu, umarmte ihn und legte ihre Wange an seine. «Dafür hättest du einen Oscar verdient, Charlie. Wir haben alles auf Band. Ich konnte nicht jedes Wort verstehen, aber genug, um zu merken, daß du großartig warst. Dabei hattest du nur 24 Stunden Zeit zum Proben.»
    Charlie Wan, der vor sechzehn Jahren sein Studium am Pembroke College in Cambridge abgeschlossen hatte, lächelte und sagte: «Du gabst mir eine gute Anleitung, und ich habe immer schon gern improvisiert.»
    «Bist du sicher, daß er dich nicht wiedererkennen wird?»
    «Nicht ohne die Wülste in den Wangen und mit nachgewachsenem Haar. Er kommt überhaupt selten nach Hongkong, und ich bin an der Universität mit Regieführen zu beschäftigt, um selbst oft aufzutreten. Habt ihr die Hauptsache? Straik?»
    «Ja, Château Lancieux. Du hast es wunderbar in einer Menge anderer Sachen vergraben.»
    «Susie hat mir den Auftrag gegeben, dich und Willie zum Abendessen mitzubringen. Weng und seine Freunde natürlich auch.»
    «Das schaffen wir gerade noch, bevor wir heute nacht zurückfliegen. Ich werde dich bei dir daheim anrufen, Charlie. Kannst du mit Wengs Burschen Li Fengs Studio wieder in Ordnung bringen?»
    «Keine Schwierigkeit.» Charlie Wan, Präsident des Theaterclubs an der Universität Hongkong, warf einen Blick auf den bewußtlosen Wu Smith. «Was macht ihr mit dem?»
    «Er wird bald nach dem Dunkelwerden in einem Boot aufwachen, das in der Nähe des Piers für die Luftkissenboote im Hafen von Macao festgemacht ist.» Willie Garvin sagte nachdenklich: «Ich möchte gern wissen, was er aus dem allem machen wird?»
    «Er wird wahrscheinlich denken, daß es wirklich passiert ist, bis er herausfindet, daß General Tsching Po noch immer Kwangtung regiert.» Ihre Augen sprühten vor Lachen. «Dann … na, ich glaube, es wird ihm für die nächsten paar Monate etwas zu schwitzen geben, wenn er sich fragt, wer ihn zum Singen gebracht hat und warum.»
    Willie grinste. «‹
Denn jene, die uns gefangen fortführten, verlangten von uns ein Lied
.› Psalm 137, dritter Vers.»
    Tarrant sank auf sein Feldbett und streckte die Beine aus. Er hatte

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