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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Unsinn wissen. Mich interessiert nur der Schmutz.»
    Er hob die Hand, als Tarrant sprechen wollte.
    «Noch etwas. Ein reicher Kunde ist natürlich vorteilhaft. Aber was das Einkommen betrifft, sind wir auch sehr froh, kleinere Leute zu bedienen. Lassen Sie mich erklären. Wir stellen zunächst eine genaue Untersuchung über einen Kunden an, und wir quetschen ihn nicht aus, bis die Leitung platzt.» Er drehte seine großen, spatelförmigen Finger langsam, als halte er eine unsichtbare Orange. «Bis zu 25 Prozent unterhalb der Sicherheitsgrenze üben wir Druck aus, und da legen wir eine gleichbleibende Summe fest, die der Kunde als Gegenleistung für unser Wohlwollen zahlt. Verstehen Sie?»
    «Eine gleichbleibende Summe? Sie meinen, die Leute zahlen immer weiter?»
    «Zu 98 Prozent. Wir hatten nur drei Kunden, die unzufrieden waren und zur Polente gingen. Die einzige Möglichkeit, an uns heranzukommen, ist über unsere Einzahlungsorganisation. Sobald sich da jemand meldet, werden wir benachrichtigt. Dann übernimmt Mr. Sexton hier den Fall.»
    «Er verrät die Geschichte?»
    «Zum Teufel, nein. Das nie. Er bringt die Leute um, Mister. Macht, daß es wie ein Unfall aussieht. Auf dem Gebiet ist er der Größte. Das sollten Sie wissen.»
    «Aber inzwischen wurde Ihre Einzahlungsorganisation entdeckt.»
    «Eine Institution im Ausland. Schwer, dagegen etwas zu unternehmen. Außerdem haben wir da einen netten Trick. Nehmen wir einmal an, FBI oder Interpol stellen Nachforschungen an. Unser Agent sagt, was, zum Teufel, ist los? Er sagt, er hat von diesem Kunden Einzahlungen über einen so und so langen Zeitraum, eine so und so hohe Gesamtsumme für einen Wohltätigkeitsfonds, den dieser Agent führt. Der Kerl will das Geld also jetzt zurück? Er erzählt verrückte Geschichten? Gut, da ist eine Überweisung für das Geld. Das ganze Geld. Und wir wollen keine weiteren Subskriptionen von dieser Person.»
    Colonel Jim machte eine abschließende Geste und lächelte wieder. «Um die Zeit ist der Mann schon tot. Oder die Frau. Verstanden? Also glauben die Polizisten, irgendein Spinner hat ihnen eine Geschichte erzählt. Welcher Erpresser gibt die Moneten zurück? Welcher Erpresser kommt nicht mit der Geschichte heraus, wenn ein Kerl starrköpfig wird?»
    Er zog an seiner Zigarre und schüttelte weise den Kopf. «Die Bullen kommen leicht durcheinander. Natürlich, wenn es zehn-, fünfzehnmal passiert, würde es ihnen vielleicht komisch vorkommen. Aber es kommt nicht so oft vor, Mr. Tarrant. Ich bin ein guter Geschäftsmann und setze genau die Preise fest, die der Markt tragen kann.»
    Tarrant hoffte, daß er seine Gefühle verbergen konnte. Die Erleichterung darüber, daß die Informationen, die man ihm möglicherweise entreißen konnte, kein Sicherheitsrisiko darstellten, war gefährlich. Wenn man einmal zu sprechen begann, war es schwer, aufzuhören, und er konnte nicht wissen, ob Colonel Jims glaubhafter Bericht über seine geschäftlichen Aktivitäten stimmte. Es könnte auch ein geschickter psychologischer Trick sein, ihn auf einem Gebiet gesprächig zu machen, so daß es umso leichter sein würde, ihn auch auf anderen Gebieten auszuholen. Außerdem war da die direktere persönliche Gefahr, daß er getötet werden würde, wenn er ausgequetscht war, ganz gleichgültig zu welchem Zweck. Das war offensichtlich.
    Er sagte steif: «Ich habe keine Informationen zu geben.»
    Colonel Jim nickte: «Ich dachte mir, daß Sie es so aufnehmen würden. Nun, wir werden Sie nicht drängen, Mr. Tarrant. Überdenken Sie es ein paar Tage.»
    Er stemmte seinen schweren Körper aus dem Sessel und ging zu seiner Frau. «Lüfte deinen hübschen kleinen Hintern, Momma, und setz dich auf Poppas Schoß.» Sie kicherte, und Tarrant sah zu, wie sie sich im Armsessel zurechtsetzten. «Nur zwei Minuten, Mr. Sexton.»
    Der Mann im schwarzen Blazer, der wie ein Wikinger oder Kreuzfahrer aussah, trat schnell vor und ergriff Tarrants Arm. Im nächsten Augenblick wurde Tarrant vom Stuhl hochgerissen. Er keuchte vor Schreck. Nie hätte er sich träumen lassen, daß ein Mann solche Kraft besaß. Er stand nur eine Sekunde lang auf den Füßen, dann stach Sextons Finger zweimal zu, am Schulter- und Hüftgelenk. Es war wie ein Stoß mit einer Stahlstange, und jeder Finger traf genau ein Nervenzentrum. Lähmender Schmerz explodierte in seinem Arm und linken Bein. Er stürzte zu Boden. Mr. Sexton stieß mit dem Fuß an die Seite seines Knies und traf ihn mit der

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