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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Zehe.
    Irgendwie brachte Tarrant es fertig, nicht zu schreien. Der Laut, den er ausstieß, war ein ersticktes Stöhnen. Er wurde wie ein Kind auf die Füße gestellt, fühlte, wie sein Arm gepackt und heftig herumgedreht wurde, und taumelte gegen den Stuhl, als er losgelassen wurde. Neuer Schmerz überschwemmte ihn wie eine Welle, und er glaubte, sein Arm sei gebrochen. Der Rest war ein verschwommener Alptraum von Schmerz und Erniedrigung. Mr. Sexton arbeitete schnell und klinisch, wie ein Mann, der eine Maschine bedient, die er genau kennt. Er bohrte in die Nervenzentren, kannte genau den Grad der Belastung, den Sehnen und Knochen aushalten können, ohne dauernd Schaden zu nehmen.
    Manchmal lag Tarrant am Boden, manchmal auf den Knien und manchmal, wenn ihn diese schrecklichen Hände aufhoben, stand er kurz aufrecht. Einmal, als er schwankend auf allen vieren kniete und Mr. Sexton zurückgetreten war, um seine nächste Bewegung zu überlegen, klärte sich sein Blick, und da sah er das dumme, erregte Gesicht der Frau von Colonel Jim. Sie saß auf dem Schoß ihres Mannes im Armsessel und wand sich vor Vergnügen. Ihre Augen leuchteten.
    Die Demütigung, vor ihr so hilflos verprügelt zu werden, war auf ihre Weise so bitter wie der brennende Schmerz. Als es vorbei war, als er zusammengekrümmt am Boden lag und Mr. Sexton zum letztenmal zurücktrat, konnte Tarrant sein eigenes schluchzendes Stöhnen hören, konnte die Tränen über sein Gesicht laufen fühlen, und erlebte ein vernichtendes Gefühl der Schande, das ärger war, als er es sich jemals vorzustellen vermocht hätte.
    Später, in seiner Zelle, versuchte er bewußt, die Breschen wieder zu reparieren, die der Schock in seine Verteidigung gerissen hatte. Stolz, Zorn, Hoffnung, Haß, jedes Gefühl konnte ihm helfen, den Schaden wiedergutzumachen.
    Jetzt weißt du es, sagte er sich verächtlich. Jetzt weißt du ein bißchen davon. Das ist das Ende für manche der Frauen und Männer, die du hinausgeschickt hast. Erinnerst du dich an Pirie? Erinnerst du dich, wie wir ihn zurückbekommen haben im Austausch gegen den Ungarn? Sie hatten Pirie gebrochen, aber sie hatten sechs Wochen dazu gebraucht. Das ist ein Ziel, das du dir stecken kannst … Reiß dich zusammen, du Bürohengst.
    Wirst du für solche Kreaturen singen? O Gott, dieses schreckliche Weib … wie sie zuschaute, auf den Knien dieses fetten Affen. Und Mr. Universum Sexton mit seinen schlauen Tricks. Modesty würde ihm das Lächeln austreiben. Oder Willie. Aber sie brauchen Zeit, dich zu finden, also bist du jetzt eine Weile auf dich selbstgestellt. Wie Pirie. Sechs-Wochen-Pirie. Entspannen … das ist nur Schmerz, laß ihn durch dich durchgehen, verkrampfe dich nicht. Beobachte dich, achte auf deine Reaktionen, behalte die geistige Entschlußkraft …
    In diesem Augenblick kam Clare, die Schottin, in die Zelle. Er dachte kurz daran, sie niederzuschlagen, ließ die Idee jedoch fast sofort fallen. Seine Glieder waren wie Blei, und sie sah sehr stark aus. Außerdem war er ganz sicher, daß jemand, vermutlich Mr. Sexton, draußen an der Tür stand. Clare setzte sich auf einen Klappstuhl, den sie mitgebracht hatte, und begann, mit flinken Fingern an einer Häkelei zu arbeiten. Während sie häkelte, plauderte sie mit ihrem damenhaften, singenden Akzent.
    Was sie sagte wurde noch schrecklicher durch den Kontrast zu ihrer Redeweise, denn sie sprach von der Folter, als ob sie sich bei einer Teegesellschaft im Pfarrhaus über Kuchenrezepte unterhalten würde.
    «Ich hoffe wirklich, es wird nicht zum Schlimmsten kommen, nicht für einen Gentleman wie Sie, Sir Gerald. Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich Sie Sir Gerald nenne? Oh, wo habe ich denn meinen Kopf, das ist ja die förmliche Anrede, nicht wahr? Wie sollte man Sie sonst anreden. Übrigens, ich erinnere mich da an einen Mann, mit dem Mr. Sexton vor ein paar Monaten zu tun hatte. Im September, glaube ich … ah, nein, es muß schon später Oktober gewesen sein, denn ich erinnere mich, daß es schon ein wenig kalt wurde.
    Mr. Sexton benutzte schließlich irgend etwas Elektrisches. Einen Transformator, könnte das stimmen? Ich verstehe leider nichts von technischen Dingen. Ich sage immer, Männer haben von Natur aus viel mehr Verständnis für die Technik. Da stimmen Sie mir doch zu, Sir Gerald? Nun, was immer es auch war, es hat dem armen Mann wirklich schwere Verletzungen zugefügt.
    Seine Genitalien, wissen Sie. Ich erinnere mich noch, wie ich damals

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