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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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vollständig erfaßt haben?»
    Modesty sagte: «Ja. Haben Sie bei Saragam trainiert?»
    Mr. Sextons Augen leuchteten erfreut auf. «Sie kennen ihn? Wunderbar. Es stimmt, ich habe ein Jahr bei ihm in Bangkok verbracht, bis er mir nichts mehr beibringen konnte, aber das war in meiner Jugend. Warum fragen Sie?»
    Modesty rieb ihren Hals, wo sich eine gelbverfärbte Quetschung zeigte. «Dieser Konterschlag, den Sie im Keller anwendeten. Das war Saragams Stil.»
    «Vielleicht. Natürlich können Sie keinen Meister irgendeines Kampfstils nennen, bei dem ich nicht schon trainiert hätte. Aber ich schmeichle mir, daß ich etwas über sie hinausgekommen bin. Sehr aufmerksam von Ihnen, eine Andeutung von Saragams Stil bemerkt zu haben, vor allem bei einer so kurzen Begegnung.»
    Mr. Sexton blickte auf die Uhr. «Wir könnten wirklich ein interessantes Gespräch führen, aber Colonel Jim wartet, und ich zweifle nicht, daß es Ihnen angenehm sein wird, Toilette zu machen, bevor wir mit der heutigen Abendunterhaltung beginnen.»
    Tarrant fühlte, wie sich sein Magen zu einem Klumpen verkrampfte, und fragte: «Was haben Sie vor?»
    Mr. Sexton sah ihn unschuldig an: «Nichts besonders Aufregendes, leider. Wir müssen hier selbst für unsere Unterhaltung sorgen. Aber ich dachte, Miss Blaise und ihre Freunde würde es interessieren, mich in der Turnhalle eine kleine Demonstration geben zu sehen, bevor wir zu Abendessen.»
    Tarrant entspannte sich ein wenig. «Werde ich an der Unterhaltung teilnehmen?»
    Mr. Sexton schüttelte den Kopf: «Diesmal nicht.»
    Willie Garvin betrat hinter Quinn und Janet eine Seite der Galerie, von der man in den hellerleuchteten Turnsaal hinuntersehen konnte. Er hatte die linke Hand ins Hemd gesteckt und ging schleppend, als bereite ihm die kleinste Bewegung unerträgliche Schmerzen. Colonel Jim und seine Frau standen an einem Ende der Galerie. Lucy hatte einen Drink in der Hand. Willie erkannte sie sofort nach Janets Beschreibung. Er beobachtete Colonel Jim und fühlte, wie es ihm kalt über den Rücken lief. Die Augen waren böse. Anders böse als diejenigen Angels, des Mädchens, das mit einer Maschinenpistole in sicherer Entfernung hinter ihnen her ging. Angels Augen waren böse, weil sie ein pervertiertes menschliches Wesen war, die von Colonel Jim, weil er ein Wesen war, in dem das Konzept der Menschlichkeit nicht existierte, in dessen Bewußtsein kein Platz dafür war. Willie hatte ein oder zwei Leute wie ihn gesehen. Nur einen oder zwei, aber er erkannte den Typ wieder. Er warf einen Blick auf Quinn und Janet. Sie hielten sich gut. Quinn war mißmutig ruhig, Janet kühl.
    Auf der anderen Seite der Galerie entstand Bewegung. Modesty und Tarrant wurden ebenfalls von einer Frau mit Maschinenpistole hereingeführt. Ein dünner, rötlichblonder Mann begleitete sie. Das mußten Clare und Mellish sein. Willie schaute Tarrant einen Augenblick lang an. Er sah mager und bleich aus, und obwohl er versuchte, sich gleichmäßig zu bewegen, konnte er eine Schwäche nicht verbergen. Willie verdrängte die plötzlich in ihm aufsteigende Angst und dachte trübe: Du lieber Himmel, wir sind ein Haufen von Krüppeln.
    Modesty neigte den Kopf ein wenig zur Seite. Willie rieb langsam seinen verletzten Arm und berührte sein rechtes Auge mit drei Fingern. Damit sagte er ihr, daß sein Arm nur zu dreißig Prozent außer Gefecht gesetzt war. Sie legte die Hände auf das Geländer und sah sich die Turnhalle an. Willie tat dasselbe.
    Da Cruz betrat die Galerie durch eine Tür hinter Colonel Jim und sagte: «Sie sind gerade fertig geworden.»
    Lucy Straik sagte weinerlich: «Es gibt also nur eine Demonstration? Ich dachte, Mr. Sexton würde einen von ihnen erledigen.»
    «Reg dich nicht auf, Momma.» Er schlang den Arm um ihre füllige Taille.
    «Du hast es immer so eilig.»
    «Aber du hast es versprochen!»
    «Ich sagte, du könntest es dir aussuchen, Momma, und das kannst du ja auch, aber du hast dir noch gar nicht Zeit genommen, die Gesellschaft überhaupt anzusehen, verflixt noch mal.»
    Lucy Straik schaute die Galerie entlang, erst eine Seite, dann die andere. Sie nippte an ihrem Drink. «Ich bin nicht wild darauf, Leute abzuschießen», verkündete sie tugendhaft. «Man braucht nur irgendwas, das Abwechslung in dieses Loch bringt. Ich meine, jeder kriegt es satt, sich zu langweilen, oder? Warum können wir eigentlich nicht wegfahren und uns Paris ansehen oder etwas in der Preislage?»
    «Hör jetzt auf, so dumm zu

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