Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
nämlich die Baustelle von New Santiago. Die dort Verantwortlichen waren Paxeros Leute, und einige würden sicher über die Plantage Bescheid wissen. Sie hätten von der Flucht auf alle Fälle bereits erfahren, weil zwischen dem Erschließungsunternehmen und Limbo eine Funkverbindung bestand.
    Sie würden den Flüchtenden jedoch kaum erwarten, weil seine Überlebenschancen so gering waren.
    Danny Chavasse zog den gesäuberten Kübel aus dem Wasser und sagte: «Durch den Dschungel zu kommen ist auch ziemlich aussichtslos. Und überhaupt, du bist ohnehin schon recht unbeliebt.»
    Marker wischte sich über sein vernarbtes Gesicht.
    «Das beruht auf Gegenseitigkeit.» Er blickte das Tal entlang, deutete mit dem Finger und sagte: «Ein Neuzugang.» Danny beschattete seine Augen und sah den Hubschrauber über dem Fluß einschweben. Eine halbe Meile nördlich des Großen Hauses und der Spezialenquartiere stieg der Boden zu einem kleinen Plateau an.
    Das war der Landeplatz.
    «Nein, eher Paxero», erwiderte Danny. «Kim hörte, daß er kommt.»
    «Wenn ich dieses Schwein nur umbringen könnte», seufzte Marker sehnsüchtig. «Und Damion und die alte Frau … Mann, ich würde dann glücklich sterben.»
    «Du würdest sterben, wir alle würden sterben. Dreh nicht durch, Marker. Du könntest sonst einen Unfall erleiden, etwa mit einer Hacke in deinem Schädel.
    Und versuch es nicht durch den Dschungel.» Danny sprach ruhig, aber keineswegs gleichgültig. «Unser Motto heißt, einer fort, alle fort. Das gilt nicht nur für die Schafe und die Gottergebenen, das gilt auch für Leute wie Kim Crosier, Schultz mit Frau und Valdez.
    Und auch für mich.»
    Marker spuckte in den Fluß. «Wie willst du hier eine ganze Kompanie rauskriegen, Mensch? Sag mir das.»
    «Ich weiß es nicht.»
    Der Hubschrauber ging jetzt zur Landung nieder.
    Marker redete weiter: «Wie ist es mit dem Versorgungshubschrauber?» Er meinte die große Chinook, die alle paar Wochen mit Proviant einflog. Danny seufzte. «Rede doch keinen solchen Quatsch!» In den früheren Tagen, als Resignation und Abgestumpftheit das Feuer der Entschlossenheit noch nicht erstickt hatten, wurden Pläne über Pläne geschmiedet, den großen Lasthubschrauber zu kapern und den Piloten zu zwingen, die Sklaven auszufliegen. Die Chinook war damals in ständigem Einsatz gewesen und hatte Baumaterialien und Schwerausrüstung herangeflogen. Die Pflanzung verfügte über drei Landrover und einen Zehntonner, der in Einzelteilen eingeflogen und in der großen Werkstatt unten am Fluß zusammengebaut worden war. Er war damals für die Erdarbeiten beim Anlegen der Pflanzung eingesetzt worden und diente jetzt zur Instandhaltung der Wege, zum Einsprühen des Schutzstreifens am Rand der Pflanzung und zu allen Transportarbeiten, die für die Landrover zu schwer waren.
    Kein Plan, die Chinook zu erobern, war jemals über das Anfangsstadium hinausgekommen. Denn immer, wenn der Hubschrauber mit Nachschub eintraf, lief ein fester Routineplan ab. Alle Sklaven wurden zwei Stunden vorher in ihre Unterkünfte gebracht und von den Spezialen mit ihren Schnellfeuergewehren bewacht.
    Das Entladen übernahmen die schwarzen Aufseher, und erst wenn die Chinook wieder gestartet war, durften die Sklaven an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.
    Marker schulterte die Stange und nahm den leeren Kübel auf. «In Ordnung. Also können wir die Chinook nicht kriegen. Willst du damit sagen, daß wir einfach weiter Kaffee pflücken und Scheiße schleppen sollen, bis wir hier abkratzen?»
    Danny starrte über das Tal. Vom südlichen Ende der Plantage her näherte sich eine geschlossene Pferdekutsche, von zwei berittenen Spezialen als Wache begleitet. «Wenn Miss Benita abgeht, sind wir alle tot», murmelte er versonnen. «Worauf warten wir also noch?»
    «Ich denke, dann ist es immer noch Zeit, zu unseren Spaten und Hacken zu greifen und zu sehen, wie wir damit gegen Gewehre fertig werden.»
    «Was für Aussichten, Mensch!»
    «Überhaupt keine. Wir können vielleicht ein paar von ihnen mit ins Jenseits nehmen. Vielleicht aber wird es nicht soweit kommen, wenn wir Hilfe von draußen erhalten.»
    «Von draußen?» Marker drehte sich um und starrte ihn an. «Mein Gott, bist du ohne Hut in der Sonne gewesen?»
    Danny zuckte die Achseln, während sie die Straße entlang trotteten. «Spielst du Bridge, Marker?»
    «Nein, nur Poker.»
    «Na schön. Wenn du ein Spiel Bridge in der Hand hast, mit dem du nur mitgehen kannst, wenn dein

Weitere Kostenlose Bücher