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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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gezielt aus. Wissen Sie zufällig, was er für den Abend vorgestern geplant hatte? Er verließ sein Geschäft um neunzehn Uhr und es wäre sehr wichtig zu erfahren, wo er danach hingegangen ist.“
    „ Leider nein, keine Ahnung.“
    „ Und Sie haben ihn wann zum letzten Mal gesehen?“
    „ Warten Sie, gesehen habe ich ihn am Sonntag beim Golf spielen. Telefoniert haben wir vorgestern am frühen Nachmittag. Da war er wie immer und hat, wie schon gesagt, leider seine Pläne für den Abend nicht erwähnt.“
    „ Was hatten Sie denn für einen Eindruck von seiner Ehe? Lief da alles glatt?“
    „ Sie glauben doch nicht, dass Gudrun? Naja, sie waren ewig verheiratet und, wenn ich das so salopp sagen darf, die Luft war raus. Ich meine, sehen Sie sie doch an.“
    Jenny hob die Augenbrauen. „Er war also untreu?“
    „ Er hatte so seine Abenteuer. Zu Hause lief nicht mehr viel und da hat er es sich eben woanders gesucht.“
    „ Ach, und wo?“
    „ Unterschiedlich. Oft ist er in Clubs gegangen oder hat in einer Bar eine aufgerissen.“
    „ Aha, es machte ihm also nichts aus, dafür zu bezahlen?“
    „ Nein, Geld hatte er genug. Vielmehr Gudrun hatte es, deshalb hätte er sich auch nicht scheiden lassen können.“
    „ Ach, sie besaß das gesamte Vermögen?“
    „ Ja, alles, auch die Firma gehörte ihr, hat früher ihrem alten Herrn gehört.“
    „ Glauben Sie, sie wusste von seiner Untreue?“
    „ Sie ist ja nicht dumm. Gedacht haben wird sie es sich wohl. Aber wahrscheinlich wars ihr egal, solange sie den Schein wahren konnte. Der Schein ist für Gudrun sehr wichtig.“
    „ Gut, Herr Doktor, danke dass Sie so hilfsbereit waren. Es könnte sein, dass ich Ihnen später noch ein paar Fragen stellen muss.“
    „ Jederzeit gerne. Auf Wiedersehen, Frau Kommissarin. Und wenn Sie sich mal eine Phobie einfangen, kommen Sie jederzeit auf mich zurück.“ Er musste herzlich über seinen eigenen Witz lachen und brachte sie zur Tür.
    Innerlich den Kopf schüttelnd verließ Jenny die Praxis und lief langsam zur U-Bahn. Da hatte die gute Frau Wegener ihr wohl nicht so ganz die Wahrheit gesagt. Von wegen erben, sie besaß eh schon alles. Und eine gute Ehe hätte Jenny das auch nicht genannt. An einem Stand holte sie sich noch ein Garnelenbrötchen und fuhr dann zurück zum Präsidium.
    Als sie den Gang zum Büro entlanglief, hörte sie schon von weitem das Telefon klingeln. Sie spurtete die letzten Meter und meldete sich atemlos.
    „ Becker?“
    „ Wird ja auch Zeit“, polterte der Prof, „erst können Sie´s nicht erwarten und belästigen meine Mitarbeiter und dann telefoniert man stundenlang hinter Ihnen her.“
    „ Tschuldigung, ich war außer Haus und komm gerad wieder rein. Was gibt’s denn?“
    „ Bei uns ist die Hälfte aller Schreibkräfte krank. Bevor Sie tagelang auf den Bericht warten, wollt ich Ihnen kurz das Wichtigste durchgeben. Todeszeit wissen Sie ja schon. Todesursache waren neun Schüsse in Brust und Unterleib. Getötet wurde er im Turm, zumindest wurde er nachher nicht mehr viel bewegt. Und gefesselt erst hinterher. Es fanden sich keinerlei Substanzen im Blut und der Magen war leer. Keinerlei Kampfspuren, auch keine vom Täter. Das wars auch schon, mehr gibt er nicht her. Die Leiche wird heute noch freigegeben, wenn Ihr sie nicht mehr braucht.“
    „ Nee, macht nur, seine Frau hat schon nachgefragt. Danke auch.“
    „ Servus, und die nächste Leiche bitte tagsüber und in sauberer Umgebung, okay?“
    Grinsend legte Jenny auf.
    In diesem Moment schlenderte Logo herein.
    „ Hi, Rindswurstservice, wie bestellt.“
    „ Danke, leg sie in den Kühlschrank, okay? Ich hab mir schon ein Garnelenbrötchen genehmigt. Was hast du rausgefunden?“
    „ Der Laden scheint seriös zu sein. Spezialisiert auf teure Sportwagen. Gehört aber der Frau, nicht ihm. Als Chef war er wohl ganz umgänglich, wollte aber gerne mal den weiblichen Angestellten an die Wäsche.“
    „ Sowas hat mir sein Freund Dr. Possmann auch erzählt, war wohl ein notorischer Fremdgänger.“
    „ So sieht’s aus. Schien aber keine alten Feindschaften deswegen zu geben. Er scheint die Damen immer großzügig abgefunden zu haben.“
    „ Toll, mit dem Geld seiner Frau wahrscheinlich.“
    „ Bestimmt sogar, viel Eigenes hatte er wohl nicht. Er hat ein festes Gehalt bekommen, das im Vergleich zu seinem Lebensstil nicht grade üppig ausfiel. Leider hat er seine abendlichen Termine nicht in seinen Kalender eingetragen. Auch sonst war nix

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