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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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isst.“
    „ Ach was, das steckt der weg wie nix. Ich glaub, der ist noch im Wachstum.“
    Logo schüttelte grinsend den Kopf, während beide zu ihren Telefonen griffen.
    „ Mist, nur der Anrufbeantworter“, sagte Jenny. „Das Büro ist erst ab siebzehn Uhr besetzt. Ich fahr hin. Die haben als Adresse den Hirschgraben angegeben, das ist in der Nähe der Zeil. Jetzt ist es sechzehn Uhr, da sollte da bald jemand auftauchen. Bis später.“
    „ Jo, bis später, ich wollte eigentlich heut früh weg, aber jetzt bleib ich erst mal dran. Ich ruf auch gleich den Kleinen an und schick ihn los.“
    Jenny nahm diesmal das Auto in die Innenstadt und parkte zwanzig Minuten später im Parkhaus Hauptwach e. In einer kleinen Seitenstraße befand sich das Büro der Firma Frankfurt-Happenings, das nur durch ein unscheinbares Schild an einem kleinen Lagerhaus zu erkennen war. Sie klingelte und trat einen Schritt zurück. Zuerst passierte lange nichts, dann ging der Türöffner und Jenny drückte langsam die schwere Eingangstür auf.
    „ Wird ja auch Zeit“, vernahm sie von drinnen. „Schwing deinen Hintern hier her, los los!“
    Jenny stand in einem kleinen Büro und blickte irritiert auf eine weitere, angelehnte Tür. Plötzlich wurde sie aufgerissen.
    „ Jetzt mach ... oh. Ich dachte... was kann ich für Sie tun?“
    Jenny wies sich aus. „Ich ermittle in einem Mordfall. Herr..?“
    „ Müller, Frank Müller, was, Mordfall? Naja, solange meine nutzlose Aushilfe nicht auftaucht ... kommen Sie mit nach hinten.“
    Jenny folgte ihm in ein großes Zimmer, das wie der Requisitenraum eines Theaters aussah. An den Wänden standen Kleiderständer mit verschiedenen Kostümen und auf Regalen lagen Hüte, Schirme und vieles mehr. Der Raum war durch etliche Paravents und stehende Spiegel geteilt. An einer Seite gruppierten sich einige Stühle um einen kleinen Tisch.
    Müller war ein Riese von Mann, bestimmt über einen Meter neunzig groß und an die hundert Kilo schwer. Dichtes, dunkles Haar bedeckte nicht nur seinen Kopf, sondern auch Arme und – soweit sichtbar – Brust.
    „ Ich hoffe, es dauert nicht lange, ich muss die Führung heut Abend vorbereiten …und einen Ersatz suchen, wenn die Leiche wirklich nicht auftaucht. Oh, das war jetzt wohl etwas geschmacklos? Ich meine, da Sie von der Mordkommission sind. Ich hoffe, es geht nicht um einen echten Mord?“
    „ Leider doch, Herr Müller, sogar um mehrere. Zunächst eine Frage, machen Sie auch Führungen zum Mörderbrünnchen?“
    „ Im Stadtwald? Ja sicher, das sind die großen Führungen. Ein Teil findet zu Fuß in Frankfurt statt, dann fahren wir mit dem Bus zum Goetheturm und laufen durch den Wald zum Brünnchen. Was meinen Sie, wie spannend das ist. Vor allem wenn am Brünnchen einer aus dem Wald springt.“
    „ Aus dem Wald springt?“
    „ Ja, unsere Führungen sind Happenings. Mit richtigen Schauspielern, die die Leute erschrecken, indem sie Leichen spielen oder eben Mörder. Bei den Gruselführungen zumindest. Deswegen gehen die Leute da mit.“
    „ Aha, ich brauche eine Aufstellung, welche Orte sie im Programm haben. Und wer da alles mitarbeitet.“
    „ Die Orte, kein Problem, aber die Mitarbeiter. Schwierig. Wir haben natürlich einen festen Stamm, aber wir haben auch viele Studenten und sonstige Aushilfen. Manchmal sind die regelmäßig dabei, manchmal nur einmal.“
    „ Na ja, Sie bezahlen sie doch, da müssten Sie doch Unterlagen haben.“
    „ Ja, sicher, aber das kann ein bisschen dauern, bis wir das alles zusammen haben. Um was geht’s hier denn eigentlich?“
    „ Viel kann ich Ihnen leider noch nicht sagen in dieser Phase der Ermittlung. Es ist möglich, dass die Morde, die wir untersuchen, mit den Orten, die Sie auf Ihrer Gruseltour besuchen, in Verbindung stehen. Das ist aber momentan nur ein Verdacht.“
    „ Das is ja ein Ding. Ich hab so was schon immer erwartet. Ich mein, die meisten die da mitgehen sind ja ganz normale Leute, die Spaß am Grusel haben, aber ab und an, da sind echt Irre dabei.“
    „ Irre?“
    „ Ja, Leute, denen einer abgeht, wenn sie ne blutige Leiche sehen. Tschuldigung für die Ausdrucksweise. Oder die fragen, ob sie sie anfassen dürfen.“
    „ Führen Sie eigentlich Buch, wer da mitgeht?“
    „ Ne, das nicht, und bei den vielen Leuten erinnert man sich auch höchstens an die, die oft mitgehen, die Fans sozusagen.“
    „ Das gibt’s auch?“
    „ Ja klar, wir machen viele Touren. Da gibt’s etliche Leute, die überall

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