Mörderbrunnen (German Edition)
Bericht vom Prof. Hilft alles nicht weiter. Der Mord trägt eindeutig die Handschrift unseres Täters. Der Staatsanwalt ist übrigens nicht sehr begeistert von der Tatsache, dass Frankfurt jetzt einen Serienmörder hat. Er hat uns noch mehr Leute zur Verfügung gestellt. Die durchforsten nochmal das Umfeld von allen Opfern. Irgendwelche weiteren Ideen?“
„ Ja“, sagte Sascha, „wie wärs denn, wenn wir mal eine Aufstellung von allen Opfern und allen Verdächtigen machen, so eine Liste, mit allem, was wir über sie wissen, wo sie verkehren, wen sie kennen, was für Hobbys sie haben, alle Details eben. Es muss doch eine Schnittstelle geben. Irgendwo muss der Mörder mit den Opfern in Kontakt getreten sein und auch mit allen Fundplätzen. Vielleicht könnte man ein Diagramm anfertigen oder eine Excel Tabelle. Logo hat sowas ja schon in klein angefangen.“
„ Hm“, Jenny überlegte und blickte stirnrunzelnd Logo an. „Was hältst du davon?“
„ Riesenarbeit. Man könnte zusätzlich noch die Informati onen des Psychologen und die Erkenntnisse der Spurensicherung mit reinnehmen. Aber Diagramme zeichnen ist nicht mein Ding und mit Excel komm ich auch nicht wirklich zurecht. Aber wenn du sowas kannst Sascha?“
„ Also , ich würds gerne versuchen, wenn ich darf. Was meinst du, Jenny?“
„ Das könnte schon hilfreich sein. Aber sei nicht en ttäuscht, wenns keine bahnbrechenden Erkenntnisse bringt. Immerhin könnte es sein, dass der Mörder gar nicht unter unseren Verdächtigen ist. Vielleicht sind wir ihm noch gar nicht begegnet.“
„ Ja, daran hab ich auch schon gedacht. Aber irgendwie glaube ich das nicht. Ich hab das Gefühl, der spielt mit uns. Aber vielleicht guck ich auch zu viele Krimis.“
„ Also setzt dich ruhig dran, solange nichts anderes a nliegt. Ich fühl heut nochmal dem Müller auf den Zahn. Haben wir eine Privatadresse von dem? Und den Grosse will ich auch nochmal sprechen. Der ist mir gar nicht geheuer. Kommst du mit Logo?“
„ Ja, solln wir gleich los? Die Privatadresse haben wir in den Unterlagen. Noble Adresse, Königsstein.“
„ Oha, da wo die Reichen und B erühmten leben. Das wollt ich mir schon immer mal aus der Nähe anschauen. Sag mal wohnt der Grosse nicht auch dort? Wenn das mal Zufall ist. Dann los.“
„ Solln wir uns denn nicht anmelden?“
„ Nee, du, den werf ich ganz gerne aus dem Bett. Und da liegt er bestimmt noch drin, wenn er abends so lange arbeitet. Dann ist er vielleicht nicht so auf der Hut.“
Logo blickte etwas zweifelnd, folgte ihr aber kommenta rlos zum Auto. Eine halbe Stunde später fuhren sie langsam durch den noblen Ort Königsstein, der sich am Rande des Taunus entlang zog und eine weit überdurchschnittliche Zahl an Millionären beherbergte.
Die Straße, in der Frank Müllers Haus lag, war von hohen Mauern gesäumt, hinter denen die Spitzen der Baumwipfel erkennbar waren und die nur ab und zu durch große Doppeltore unterbrochen wurden.
„ Sag mal Logo, meinst du mit diese n Events verdient man so viel Geld?“
„ Kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht hat er schon Geld von zu Hause wie der Grosse oder hat noch irgendwelche anderen Einnahmequellen.“
„ Das sollten wir auf jeden Fall überprüfen. Da ist es.“
Logo bog mit dem Dienstwagen in eine breite Auffahrt und hielt vor einem Pfosten, in den eine Sprechanlage mit Klingel eingebaut war.
„ So, mal sehen, ob der Herr schon wach ist.“
Er klingelt e. Nachdem sich über eine Minute lang nichts getan hatte, klingelte er erneut und ließ den Finger deutlich länger auf dem Klingelknopf. Diesmal dauerte es nur etwa dreißig Sekunden, bis es „Ja bitte“ aus der Sprechanlage schnarrte.
„ Schönen guten Morgen“ sagte Logo übertrieben freundlich. „Herr Müller, Kripo hier. Wir müssen Sie sprechen.“
„ Äh, okay. Fahren Sie bis zum Haus und parken Sie links. Ich komme zur Tür, muss mir nur gerade was anziehen.“
Jenny betrachtete den Park, durch den sie fuhren. Die gekieste Auffahrt führte in einem Halbbogen durch ein großes mit alten Bäumen bestandenes Grundstück auf eine weiße Villa zu, die langsam zwischen den Bäumen auftauchte. Wie angewiesen fuhren sie am Haus vorbei und parkten links davon neben Herrn Müllers Jeep und einer schwarzen Corvette.
“ Ist das nicht Grosses Wagen? Der fährt doch eine Corvette?“
„ Ja, was macht der hier und vor allem um die Uhrzeit? Ob der hier übernachtet?“
„ Vielleich t finden wirs ja gleich
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