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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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Lieutenant«, erklärte Ross und schlang seinen Arm um mich.
    Ich unterdrückte einen Schauer. Ich wusste, dass er das alles nur für Rivera vorgab, aber ich wusste auch, dass Tom Cruise auf der Leinwand eine Rolle spielte, und trotzdem raubten mir die Erinnerungen an ihn in Top Gun nachts den Schlaf.
    »Oh, ganz sicher waren Sie das«, erwiderte Rivera. Seine Stimme klang so finster, wie seine Augen aussahen. »Aber es wird nicht lange dauern.«
    Ross lenkte nun seine volle Aufmerksamkeit auf Rivera. »Hat das denn nicht auch noch Zeit bis morgen?« Er wandte sich wieder mir zu, und einen Augenblick lang dachte ich, er würde mich vor Gott und dem dunklen Lieutenant küssen. »Ich werde sie eigenhändig zum Polizeirevier fahren. Sofort morgen früh, wenn Sie wollen. Anschließend …«, sagte er, ließ seine Hand nach unten wandern und strich mit den Fingernägeln an meiner Wirbelsäule entlang, » ... könnten wir dann im Russell’s frühstücken. «
    »Im Russell’s?«, fragte ich mit ausgetrocknetem Mund.
    »Das ist ein schönes kleines Café. Nichts Ausgefallenes, aber sehr gemütlich, weiß du? Belgische Waffeln, so groß wie ein Geschäftshaus …«
    »Nein!«, unterbrach ihn Rivera.
    Wie auf Kommando drehten wir uns zu ihm um. Ich war ziemlich atemlos, während Ross’ Lächeln langsam gefror.
    »Die Angelegenheit kann nicht bis morgen warten. Es ist dringend.«
    Ihre Blicke trafen sich.
    »Hören Sie mal«, entgegnete Ross. Jetzt klang seine Stimme alles andere als sympathisch. Er straffte sogar ein wenig die Schultern, als wollte er sich größer machen. Und siehe da, ich hatte wirklich Recht gehabt. Er war größer als Rivera. »Es geht doch nur um ein paar Strafzettel. Kein Grund, sich deswegen so …«
    Und genau in diesem Moment rastete mein sexuell unterversorgtes Gehirn ein und wurde aufmerksam.
    »Ross!« Möglicherweise habe ich seinen Namen geschrien.
    Er drehte sich zu mir um und zog die Augenbrauen bis zum Haaransatz hoch.
    »Ich, ähm …« Ich senkte meine Stimme und schenkte ihm ein engelhaftes Lächeln, als ich meine Hand auf seine Brust legte. »Es tut mir leid … Darling.« Ich widerstand der Versuchung, Rivera anzusehen, obwohl er mich anlockte wie ein Schlangenbeschwörer eine Kobra. »Aber ich denke, ich sollte mich besser mit dem Lieutenant unterhalten. «
    Ross warf mir einen finsteren Blick zu, nahm aber im gleichen Moment meine Hand. »Ich kann nebenan warten, wenn du möchtest.«
    In welchem Zimmer nebenan? Da waren nicht mehr viele. Das Schlafzimmer, das Bad und mein Arbeitszimmer. Das Arbeitszimmer sah aus, als wäre ein Tornado hindurchgefegt, und es kam ja wohl auch kaum in Frage, ihn auf der Toilette sitzen zu lassen, während er auf mich wartete. Blieb nur noch das Schlafzimmer.
    »Das kann ich nicht von dir verlangen«, erklärte ich daher. »Ich muss morgen sowieso sehr früh aufstehen.«
    »Bist du sicher?«, fragte er und sah mir tief in die Augen. Wenn ich die Sehnsucht darin irgendwie missverstanden haben sollte, müsste ich auf der Stelle meine Lizenz als Psychotherapeutin zurückgeben und wieder Cocktails servieren.
    Meine Knie gaben nach. Ich zwang sie, standhaft zu bleiben.
    »Ja«, erwiderte ich.
    Eine Minute später war er gegangen. Und meine erotischen Träume mit ihm.
    Rivera sah ihm hinterher und drehte sich dann zu mir um.
    »Ganz knapp«, sagte er.

17
    Du musst nicht klüger sein.
Du musst nur dümmere Freunde haben.
    Michael McMullen, als seine Schwester
ihre Schulnoten mit denen von Elaine verglich
     
    W ir standen uns in meinem Vestibül gegenüber. Östrogene und Furcht trieben wie vergifteter Fisch in meinem überlasteten System umher.
    »Willst du mich nicht hereinbitten?«, fragte Rivera mit einem leicht gereizten Unterton.
    »Nein.« Ich erwähnte nicht, dass er sich schon drinnen befand. Für diejenigen von uns, deren Hirne nicht verdörrt waren und in den Hoden gelagert wurden, war es offensichtlich. »Was willst du?«
    Er sah sich um und wanderte dann ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch vor dem Sofa standen zwei Weingläser. Beide waren leer.
    »Kleine Pause bei der Suche nach deinem Computerfreak-Freund? «, fragte er.
    »Haben sie dich für die ganze Nacht von der Leine gelassen, Rivera, oder kommt gleich der Hundefänger?«
    Er legte den Kopf schräg. Über seiner blauen Jeans trug er einen schwarzen Pullover. Sein Mundwinkel hob sich einen halben Millimeter.
    »Bist du immer so zickig, wenn du sexuell frustriert bist? He, Moment mal!«, rief er.

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