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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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öffentliche Verlautbarungen von sich gibt. Daß er es bei all dem, was passiert ist, überhaupt geschafft hat, das Testament eröffnen zu lassen, ist schon erstaunlich.«
    Mary Alice und Fred griffen gleichzeitig nach dem Salat. Fred gewann.
    »Wißt ihr«, sagte er, während er sich großzügig seinen Teller füllte, »Testamentsvollstrecker bekommen etwas um die fünf Prozent dafür, daß sie die Dinge regeln. Arthur wird mit einem Haufen Geld aus der Sache herausgehen.«
    »Soviel Geld, daß es sich lohnt, dafür in den Hintern geschossen zu werden, von dem Brand ganz zu schweigen?« fragte Schwesterherz.
    »Nun, wenn er nur auf die Bellemina-Aktien, die zweihundertfünfzig Millionen wert sind, fünf Prozent bekommt – dann macht das   –«, Fred sah mich an.
    »Zwölf Millionen fünfhunderttausend.« Ich ließ fast den Salat fallen, den ich gerade Schwesterherz reichen wollte. Arthur und Mitzi mehrfache Millionäre?
    »Sie werden so reich sein wie du, Mary Alice«, sagte Fred.
    »Natürlich nicht.« Schwesterherz nahm sich von demMaissalat. »Aber ich freue mich für sie. Besonders, wenn Arthur nicht auf den elektrischen Stuhl muß.«
    »Dieses Geld dürfte aber sicher ein Grund mehr dafür sein, daß die Polizei ihn für den Täter hält«, sagte ich.
    Fred biß in ein Sandwich. »Ich frage mich, wann dieses Testament wohl geschrieben wurde. Habt ihr das zufällig mitbekommen?«
    Schwesterherz sagte zu meiner Überraschung: »Ja. Es wurde ein paar Tage vor Sophies Tod verfaßt. Zumindest der Teil, in dem Arthur zum Testamentsvollstrecker und Treuhänder bestimmt wurde. Das stand auf einer separaten Seite vorn zusammen mit allen möglichen juristischen Ausdrücken. Aber ich erinnere mich, mir fiel auf, daß sie sich, kurz bevor sie starb, noch anders besonnen hatte.«
    »Weißt du noch, wer das Testament aufgesetzt hat?«
    »Du meinst, welcher Anwalt? Laß mich nachdenken. Er hatte so einen Vogelnamen.« Schwesterherz nahm einen Bissen von dem Salat, kaute und schluckte. »Swan? Parrot?« Sie schüttelte den Kopf. »Helft mir. Sagt mir mal ein paar Vogelnamen.«
    »Amsel? Drossel? Fink? Star?«
    »Nein. Es fällt mir gleich wieder ein.«
    »Ich überlege nur«, sagte Fred, »wer wohl vor Arthur mit der Testamentsverwaltung beauftragt war. Dieser Person ist dadurch ein Haufen Geld entgangen.«
    »Vielleicht eine Bank«, sagte ich.
    »Wing.«
    Wir blickten beide Schwesterherz an.
    »John Wing. So hieß er.«
    Fred grunzte. »Das ist kein Vogelname.«
    Ich legte meine Gabel nieder. »Ob Debbie ihn wohl kennt? Wie gesagt, vielleicht war es ja eine Bank, aber fallses sich doch um eine Einzelperson gehandelt hat, könnte sie wütend genug gewesen sein, um Sophie umzubringen.«
    »Ich rufe sie an und sehe zu, ob sie was herausfinden kann.« Schwesterherz griff erneut nach der Salatschüssel. »Ich hab’s dir ja gesagt, Maus. Die Leute werden des Geldes wegen umgebracht.«
    »Und du bist in unserer Familie die einzige, die welches hat.«
    »Ich liebe dich auch«, sagte sie.

19
    »Mein Hintern tut höllisch weh.« Arthur kam hereingewatschelt und setzte sich unter Grimassen auf seinen Luftschlauch. »Ich habe ein wenig Fieber, und sie haben mich auf Antibiotika gesetzt.«
    »Es geht ihm gut«, versicherte uns Mitzi.
    Es war Freitagabend, und Fred und ich waren auf einen Besuch zu Arthur hinübergegangen. Mitzi hatte recht, was die Blumen anging. Die Wohnung war voll davon.
    »Es gab noch mehr als die hier«, sagte Mitzi, als ich sie bewundernd betrachtete. »Wir haben jedem, der vorbeikam, welche mitgegeben.«
    Fred macht immer einen auf munter, wenn er mit kranken Freunden konfrontiert ist. »Siehst gut aus, Kumpel«, sagte er zu Arthur. Eine Sekunde lang dachte ich, er würde ihm gleich den typischen Männerhieb auf den Arm versetzen.
    Arthur ging es genauso; er zuckte zurück, und sein Sitzring quietschte. »Ich sehe furchtbar aus und fühle mich furchtbar. Dieser verdammte Dickie Batson.«
    »Er wird seine Strafe bekommen, Liebling«, besänftigte ihn Mitzi.
    »Ich hoffe, sie schneiden ihm die Eier ab.«
    Die Blumen hatten offenkundig nicht geholfen.
    Wir blieben nur ein paar Minuten. Ich hatte Arthur eigentlich fragen wollen, wer vor ihm Sophies Testamentsvollstrecker gewesen war. Ich wollte auch wissen, ob er esgelesen hatte und wußte, wie reich er sein würde. Statt dessen wünschten wir ihm alles Gute und gingen wieder, jeder von uns einen Topf Lilien im Arm, die Mitzi ins Bad gesperrt hatte, weil sie zu

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