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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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netten
Jungen produzieren konnte.«
    »Ich habe gerade Poppy gesehen, die versucht hat...«
    »Sag nichts, ich weiß Bescheid. Sie ist seit
Wochen hinter ihm her und quält damit Mort. Mort ist verrückt nach ihm.«
    »Ach komm, Carlos.«
    »Doch, Häschen, glaub mir, Smitty ist schwul.«
    »O Gott, Carlos, das ist Smith’ Tod.« Wetzon kam plötzlich ein schrecklicher Gedanke. »Ist zwischen euch etwas
vorgefallen?«
    »Nein. Aber es hätte gut sein können. Scheiße,
er hat jedem erzählt, daß er einundzwanzig ist.«
    »Alles in Ordnung mit dir?« rief Fran und
hämmerte gegen die Tür.
    »Ja.« Wetzon kramte in ihrer Handtasche nach dem
Lippenstift und zog die Lippen rosa nach.
    »Mach schon, Häschen.« Carlos schubste sie
zärtlich mit der Schulter. »Wir haben beschlossen, eine Pause zum Abendessen zu
machen. Du brauchst einen Tee. Ich persönlich habe etwas sehr viel Stärkeres
nötig.«
    Sie verließen die Damentoilette und fanden die
Bühne trübe beleuchtet vor. Das Theater war fast verlassen, nur um den
Orchestergraben herum machten sich noch Leute zu schaffen. Wetzon konnte Jojos
Profil erkennen, weil er so ein Fettkloß war.
    Kay Lewis’ Assistentin Nomi hatte die Füße auf
den Techniktisch gelegt. Sie starrte auf den einen Computer und aß dabei aus
einer Pappschachtel. Der Duft nach chinesischer Küche umschwebte sie.
    Wetzons Magen gluckerte. Wie konnte sie jetzt
hungrig sein? Aber das war sie.
    Sie gingen durch den Hauptausgang hinaus, weil
das einfacher war. Sunny Browning stand mit Twoey im Foyer und betrachtete
eingehend die Schaukästen mit Fotos der Schauspieler. Später würden sie durch
Szenenfotos ersetzt werden, die der Fotograf während der Kostümprobe aufnahm.
    »Wir gehen um die Ecke zu Remington‘s«, verkündete Sunny. Sie sah Twoey besitzergreifend an.
    »Häschen?«
    »Gehen wir mit. Du kannst dir einen Drink
genehmigen, und ich bestelle ein Ginger-Ale und Salzstangen.« Sie dachte: Smith
braucht einen Menschen, der sie sehr liebt, wenn sie das mit Mark erfährt.
Einen Menschen wie Twoey. Schade, daß Smith so dickköpfig war. Wetzon hatte
das ungute Gefühl, daß Smith Twoey an Sunny verlieren würde.
    »Du siehst ein bißchen blaß aus.« Twoey gab
Wetzon einen Kuß auf die Wange. Er wirkte angeregt. Wenigstens amüsierte sich
Twoey gut.
    »Und dir sieht man an, daß du deine Zeit hier
genießt.«
    Twoey lachte. »Stimmt. Sunny hat meine
Wissenslücken gefüllt. Ich werde noch zum Experten für Voraufführungstourneen.
Würdest du glauben, daß es hundertfünfzigtausend Dollar kostet, das Bühnenbild
ins Theater zu bringen?«
    »Aus der Stadt rauszugehen mag ein Vermögen
kosten«, sagte Sunny, »aber es ist besser, als in New York zu bleiben und eine
Show auf die Beine stellen zu wollen, wenn einem die ganzen Theaterexperten
ständig gute Ratschläge erteilen. Das ist scheußlich. Und mit ein bißchen Glück
werden zumindest die Gagen durch die Kasseneinnahmen gedeckt.«
    Boylston Street bei Nacht. Dieser Teil Bostons
hatte sich seit Wetzons Gastspielerfahrung wenig verändert. Obdachlose und
Bettler taxierten sie auf Spendenwilligkeit. Twoey leerte das Kleingeld in
seiner Tasche in einen Pappbecher, den eine heruntergekommene Frau ihnen
hinhielt.
    »Jetzt hat jeder Stadtstreicher im Umkreis von
drei Meilen deine Nummer«, warnte Sunny.
    »Hör mal, Sunnyschatz.« Carlos packte Sunnys Arm
und ging mir ihr voraus. »Ich mache mir ein wenig Sorgen wegen Phil. Er ist mit
den Stichwörtern nicht auf Draht. Die Wechsel kommen ständig zu spät. Ich sage
es nicht gern, aber Dilla würde...«
    Wetzon und Twoey gingen hinter Carlos und Sunny
her.
    »Twoey, Mark ist hier.«
    »Ich weiß, Xenie hat es mir gesagt. Er nimmt an
ein paar Kursen an der Harvard teil. Vielleicht bekommen wir ihn zu sehen.«
Twoey hielt ihr die Tür auf, und sie betraten nach ihren Freunden das Remington’s, das früher mal, wie Wetzon sich erinnerte, eine Bank gewesen war. Sie mußten
auf einen Tisch warten.
    »Ich meine nicht in Boston. Ich meine, Mark ist
bei der Show dabei. Als Laufbursche oder so. Und er nennt sich Smitty.«
    »Schön für ihn!« sagte Twoey herzlich. Dann
runzelte er die Stirn. »Xenie wird davon nicht erbaut sein.« Er zuckte die
Achseln. »Ach was, ich weiß nicht, ob das stimmt. Xenie überrascht uns
vielleicht. Bei ihr kann man nie wissen.«
    »Da hast du recht.«
    »Du sagst, er arbeitet jetzt bei dieser Show?«
    »Mhm.«
    »Ich bin seit Dienstag hier. Wie hat er es
fertiggebracht,

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