Mörderisches Verlangen (German Edition)
Aber Marc, warum er? Sein bester Freund. Weil Marcs Tochter b e droht wurde. Marc war sauber. Oder? Er tat es nur , um Jessica zu schützen. David hätte am liebsten auf irgendeinen Gegenstand eing e schlagen. Und was meinte Eagle mit Künstler ? Stammten die Arbeiten , mit denen er berühmt g e worden war, etwa aus Marcs Hand? Warum hatte Marc nie mit ihm darüber geredet. Sie hätten eine Lösung g e funden. Gemeinsam. Jetzt schien alles zu spät zu sein. Womit David bei dem Thema war, über das er gar nicht nachdenken wollte. Wo war Drew? Hatte Marc ihn tatsächlich getötet? Aber warum? Und wer war eine Bedr o hung für Jessica? David ging zum Führring, ab jetzt würde er Marc keine Sekunde mehr aus den Augen lassen.
*
Rebecca musste ihr Bratwürstchen geradezu hinu n ter würgen . Der Appetit war ihr seit dem Telef o nat vergangen. Sie brauchte alle Energie , sich auf Jessica und Agatha zu ko n zentrieren.
Sie waren mit Jessica beim Ponyreiten, als Agatha fragte: „Ist alles in Ordnung mit dir? Du wirkst unr u hig.“
Für einen Moment hätte Rebecca sich am liebsten der älteren Frau anvertraut. Sie alles gefragt, was ihr auf dem Herzen lag. Ihre Gefühle für Marc offenbart, aber so etwas lag nicht in i h rer Natur. Sie hatte immer alles mit sich selbst ausgemacht und außerdem w ar hier und jetzt nicht der richtige Ort. „Ich hab Kopfschmerzen.“
„Das glaube ich dir nicht. Wir kennen uns zwar erst seit he u te, aber irgendwas stimmt doch nicht.“
Verdammt, hatte sie es so schlecht verbergen können? „ E s gibt ein paar Dinge, die mich beschäftigen, aber in ein paar T a gen wird sich alles klären.“
Agatha winkte ihrer Enkelin zu, die fröhlich auf einem der Ponys saß. Rebecca wurde in ihre Kindheit zurückversetzt. Im katholischen Kinderheim hatte es keine Ausflüge gegeben und Ponyreiten schon mal gar nicht, höchstens Bibelstunden.
„Geht es um Marc?“
W ie kam sie denn darauf? „Marc?“
„Jessica hat geplaudert. Sie sagte, dass er , seit du da bist, a n ders ist und da sah es so aus, als gäbe es Schwierigkeiten zw i schen euch.“
„Schwierigkeiten?“ Äffte sie jetzt alles nach, was Agatha sa g te? Aber einen ganzen Satz konnte sie nicht herausbringen, beim besten Willen nicht.
„Ich bin vierundsechzig Jahre alt. Ich habe viel mit Me n schen zu tun gehabt, auch wenn ich jetzt z u rückgezogen lebe. Es ist die Art, wie du ihn ansiehst und er es ganz dringend vermeidet, dich anzusehen.“
„Das ist dir aufgefallen?“
„Ja. Ich frage mich nur, wo bei euch die Schwieri g keit liegt. Jessica hat dich ins Herz geschlossen und keiner von uns wü r de es Marc übel nehmen, wenn er sich wieder verliebt. Vanessa wird nicht wiederko m men und Marc ist zu jung , um allein zu bleiben.“
„Es liegt nicht an mir.“
„Wie lange bleibst du noch?“
„ E ine Woche.“
„In einer Woche kann viel passieren.“ Agatha zwinkerte.
„Das glaube ich kaum.“ Rebecca entfuhr ein Seufzer. „Es gibt wohl zu viele Dinge, die zwischen uns stehen.“
Die Augenbrauen der älteren Frau schnellten nach oben. „ I ch muss dir doch wohl nicht sagen, dass Frauen sehr übe r zeugend sein können.“
Rebecca lächelte unverbindlich. So einfach war das alles eben nicht.
Ihr Handy vibrierte. Wer konnte das sein? Fleischer wollte sich erst gegen 22 :00 Uhr wieder melden und es war erst später Nachmittag. Nach einem Blick auf das Display stellte sie fest, dass er es tatsächlich war. Mit klopfendem Herzen entschuldi g te sie sich bei Agatha und ging ein paar Schritte zur Seite.
„Hallo . “
„Hören Sie, Sie sollten so schnell wie möglich das Gestüt ver lassen . Ich ve r schwinde auch aus Irland. Ich hab da in ein Wespe n nest gestochen.“
Diese Aussage trug nicht dazu bei, dass sich Rebeccas Her z schlag beruhigte. „Was ist los?“
„Mein Kollege von der Dubliner Polizei ist mitgekommen, ohne ihn hätte ich das nicht geschafft. E a gle heißt eigentlich Theodor Preston und ist offiziell tot. Wie so viele hochrangige IRA - Mitglieder, aber wir haben ihn anhand eines alten Ze i tungsausschni t tes identifizier t .“
„IRA?“
„Sie wissen doch , die ehemalige Organisation, die für die U n abhängigkeit …“
„Ja“, unterbrach Rebecca. „Aber ich dachte , die g ä be es nicht mehr, haben die nicht alle Waffen abg e geben?“
„Offiziell ja, aber es gibt sie noch, nur mit anderen Zielen. Drogen, Menschenhandel, Waffenhandel. Die sind bald mäc h tiger als die
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