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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wieder gegangen. Doch sie war nun schon mal hier und wollte sich nicht wie ein Feigling aufführen. Andererseits ärgerte sie sich bei jedem Horrorfilm darüber, wie dumm sich das spätere Opfer anstellte, wenn es sich allein an einem dunklen, unheimlichen Ort Gefahren aussetzte, wo Hilfe doch so leicht zu holen gewesen wäre.
    So wurde es natürlich gemacht. Eine dunkle und stürmische Nacht…
    Mein Gott, bist du blöd, dachte sie. Es war weder dunkel noch stürmisch gewesen, als Cassandra Stuart starb. Es war am helllichten Tag geschehen. Und wahrscheinlich war sie einfach nur gefallen. Bloß, weil sie alle Autoren von Spannungsromanen waren, hatten sie den Fall zum Krimi hochstilisiert.
    Andererseits hatte Jon all die Jahre unter der Ungewissheit über die genauen Todesumstände gelitten. Und er neigte weder zu Übertreibungen noch zur Hysterie. Trotzdem wollte er den Vorfall von damals klären.
    Es sei denn, natürlich, er machte ihnen etwas vor, um Verdacht von sich abzulenken.
    Da ist niemand im Schrank, machte sie sich Mut. Weder wird sich eine lebende Person auf mich stürzen, noch werde ich dort kalte, verstümmelte Leichen finden. Also, öffne ihn. Es gab keinen triftigen Grund anzunehmen, dass da etwas nicht in Ordnung war.
    Sie griff nach der Schranktür.
    Doch ehe sie sie öffnen konnte, legte sich ihr eine Hand fest auf die Schulter.
    Sie wollte in blankem Entsetzen aufschreien, aber eine zweite Hand legte sich über ihren Mund.
    „He, Sabrina, schsch! Was ist los mit dir? Willst du die Toten aufwecken? Oder wenigstens den ganzen Haushalt? Ich bin es. Du bist in meinem Zimmer, erinnerst du dich? Ich bin der, der schreien sollte. Vielleicht aus purer Freude. Weil du endlich begriffen hast, dass du ohne mich nicht leben kannst. Mein Gott, was für eine Ironie. Du kommst endlich in mein Bett, und ich bin nicht drin. Aber ich bin jetzt da. Bereit, willens und im Stande. Du bist doch hoffentlich gekommen, um mit mir zu schlafen?“
    Sein Haar war wirr und sein Blick so sinnlich, wie sie es selten gesehen hatte.
    Ihr Herz schlug immer noch heftig vor Schreck.
    Sie riss seine Hand von ihrem Mund. „Du hast mich halb zu Tode erschreckt!“
    „Wie das?“ fragte er unschuldig. „Schließlich bist du in meinem Zimmer.“
    „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
    „Das ist lieb von dir.“
    „Es ist mir ernst!“
    „Mir auch. Ich finde es großartig, dass du dir Sorgen um mich machst, und ich bin dir dankbar dafür. Aber wie du sehen kannst, geht es mir gut.“
    „Wieso schleichst du hier mitten in der Nacht durchs Schloss?“ fragte sie unwirsch.
    „Ich bin in die Halle gegangen, um zu sehen, ob noch etwas zu essen übrig ist.“ Er betrachtete sie aus leicht zusammengekniffenen Augen. „Und aus welchem Grund schleichst du nachts durchs Schloss?“
    „Ich habe dich gesucht.“
    Er lächelte wieder. „Liebes, ich bin jetzt hier.“ Er zog sie in die Arme.
    „Brett, lass mich los.“
    „Sabrina!“ protestierte er gekränkt. „Du hast gerade gesagt, du hättest dir Sorgen um mich gemacht. Und du bist mitten in der Nacht zu mir gekommen.“
    „Ja, und es scheint dir gut zu gehen!“
    Er grinste. „Dir auch. Du fühlst dich großartig an.“
    „Hör auf, mich anzufassen. Lass mich los, Brett, bitte.“
    Er tat es endlich, wenn auch ziemlich pikiert. „Warum bist du überhaupt auf?“ fragte er.
    „Ich… ich weiß nicht. Irgendetwas hat mich geweckt… die Kälte.“
    Brett wandte sich ab. „Jede Wette, du hast mit ihm geschlafen“, sagte er schroff. „Und er hat dich mitten in der Nacht verlassen.“
    „Brett, lass das. Ich möchte, dass wir Freunde bleiben. Ich glaube, wir können das sein, aber misch dich nicht in mein Privatleben ein. Ich bin gekommen, weil ich mir wirklich Sorgen um dich gemacht habe und…“
    Er fuhr zu ihr herum. „Ich hätte dich nicht mitten in der Nacht verlassen.“
    „Ob ein anderer das getan hat, weißt du nicht.“
    Er schüttelte leicht den Kopf. „Jon schleicht auch durchs Haus, weißt du? Eine merkwürdige Nacht ist das. Alle schleichen irgendwie umher, doch keiner sieht den anderen. Bizarr.“
    „Woher weißt du das?“
    „Ich habe meine Quellen“, erwiderte er und zog eine Braue hoch.
    Sabrina seufzte ungeduldig. „Brett, was ist hier los? Wer ist sonst noch auf? Und woher willst du überhaupt wissen, ob jemand auf ist, wenn du niemand gesehen hast?“
    „Ich war einsam und suchte Gesellschaft für einen mitternächtlichen Imbiss. Ich versuchte

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