Mona Lisa Overdrive
meine, ist, ob ich EHVFKDWWHW werde?«
»Beschattet?«
»Beobachtet. Von Swain, meine ich, und seinen SB-Freunden und dem Rest...«
»Swain ist tot.«
Schweigen. »Aber irgend jemand wird es doch schmeißen. Den Fanclub, meine ich. Ihr
Geschäft.«
Mr. Yanaka betrachtete Tick mit unverhohlener Neugier. »Natürlich. Wie sonst sollen Ruhe und Ordnung fortbestehen?«
»Gib ihm dein Wort, Vater«, sagte Kumiko, »daß ihm nichts passieren wird.«
Yanaka schaute von Kumiko zum Grimassen ziehenden Tick. »Ich darf Ihnen meine tiefste
Dankbarkeit aussprechen, Sir, daß Sie meine Tochter beschützt haben. Ich stehe in Ihrer Schuld.«
»Giri«, sagte Kumiko.
»Herrje«, meinte Tick, den Ehrfurcht überkam, »tierisch ist das.«
»Vater«, sagte Kumiko, »hast du an dem Abend, als Mutter starb, die Sekretäre angewiesen, sie allein gehen zu lassen?«
Der Vater verzog keine Miene. Dann sah sie Kummer in seine Züge treten, wie sie ihn noch nicht gesehen hatte. »Nein«, sagte er schließlich.
Tick hustete.
»Danke, Vater. Kehre ich jetzt nach Tokyo zurück?«
»Sicher, wenn du willst. Obwohl du, wenn ich mich nicht täusche, nur sehr wenig von London sehen durftest. Mein Geschäftspartner wird gleich in der Wohnung von Mr. Tick erscheinen.
Wenn du bleiben willst, um die Stadt zu erkunden, wird er dies so einrichten.«
»Danke, Vater.«
»Auf Wiedersehen, Kumiko.«
Und er war weg.
»So«, sagte Tick, der fürchterlich zusammenzuckte, als er den heilen Arm streckte, »hilf mir auf
...«
»Aber du mußt zu einem Arzt.«
»Nicht wahr?« Er kämpfte sich auf die Beine und humpelte in Richtung Toilette, als Fetal vom dunklen Flur die Tür öffnete. »Wenn du mein Schloß kaputt gemacht hast«, sagte Tick, »dann bezahl mir das mal lieber.«
»Tut mir leid«, sagte Fetal blinzelnd, »ich komme Miss Yanaka holen.«
»Zu spät, Kumpel. Hatte eben ihren Dad am Telefon. Der sagte uns, Swain hat einen Abflug
gemacht. Sagte uns, er schickt uns den neuen Boss her.« Er grinste schräg, triumphierend.
»Eben«, sagte Fetal gütig, »der bin ich.«
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Cherry schreit immer noch.
»Stopft ihr jemand das Maul!« sagte Molly, die mit der kleinen Knarre an der Tür steht, und Mona glaubt, sie kann das, kann ihr etwas von ihrer Stille abgeben, wo alles interessant ist und nichts besonders nervt, aber auf dem Weg zu ihr sieht sie die zerknüllte Tüte auf dem Boden, und da fällt ihr das Derm wieder ein, das drin ist und mit dem sich Cherry vielleicht ruhigstellen läßt.
»Hier«, sagt sie, als sie bei ihr ist, puhlt die Folie von der Rückseite ab und klebt Cherry das Derm seitlich auf den Hals. Cherrys Geschrei schlägt allmählich in ein kehliges Gurgeln um, wobei sie bei den alten Büchern zusammenklappt, aber Mona ist sich sicher, daß sie wieder in Ordnung kommt, und überhaupt, drunten wird geballert, Schießerei. Draußen hinter Molly düst und dröhnt eine weiße Leuchtkugel um die Stahlträger, und Molly schreit Gentry zu, ob er das Scheißlicht anmachen kann.
Damit meint sie wohl das Licht unten, denn hier oben ist es reichlich hell, so hell, daß sie Flöckchen, Farbspuren abperlen sieht, wenn sie was genauer anschaut. Leuchtspurgeschosse. So heißen diese Kugeln, die leuchten. Eddy erzählte davon in Florida, als sie über den Strand schauten und sahen, wie irgendein privater Sicherheitsdienst solche in der Dunkelheit abschoß.
»Ja, Licht«, sagte das Gesicht auf dem kleinen Monitor, »die Hexe kann nichts sehen ...« Mona lächelte ihm zu. Sonst, meinte sie, hatte ihn wohl keiner gehört. Hexe?
Also legten Gentry und Big Slick los und rissen diese dicken gelben Kabel von der Wand, die mit silbernem Klebeband festgemacht waren, und steckten sie in so Metallkästen ein, und Cherry von Cleveland saß mit geschlossenen Augen am Boden, und Molly lauerte bei der Tür und hielt die Knarre mit beiden Händen, und Angie ...
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Das hörte sie jemand sagen, obwohl niemand im Zimmer war. Vielleicht, dachte sie, war es
Lanette; Lanette könnte so was sagen; durch die Zeit, durch die Stille.
Denn Angie, die kauerte wie eine Statue am Boden neben der Bahre mit dem Toten und hatte die Arme um ihn gelegt.
Das Licht wurde dunkler, als die Leitung von Gentry und Slick stand, und sie glaubte zu hören, daß das Gesicht im Monitor staunend aufatmete, aber schon war sie auf dem Weg zu Angie und sah (mit einemmal so schrill, so klar, daß es weh tat) das feine Blutrinnsal aus ihrem linken
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