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Mona Lisa Overdrive

Mona Lisa Overdrive

Titel: Mona Lisa Overdrive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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braunen Augen wurden starr. »Ist das nicht vorbei, Angie?«
    »Hilton, du weißt es doch. Du mußt es wissen. Du weißt, wo er ist. Sag's schon!«
    »Wir haben ihn aus den Augen verloren.«
    »Aus den Augen verloren?«
    »Der Sicherheitsdienst hat ihn aus den Augen verloren. Natürlich hast du recht; wir behielten ihn genauestens im Auge, als er dich verließ. Er wurde rückfällig.«
    »Inwiefern rückfällig?«
    »Ich habe nie gefragt, was euch zusammengebracht hat«, sagte er. »Ihr seid natürlich beide vom Sicherheitsdienst überprüft worden. Er war ein Kleinkrimineller.«
    Sie lachte. »Er war nicht mal das ...«
    »Du bist ungewöhnlich gut vertreten worden, Angie, für eine Unbekannte. Du weißt, daß deine Agenten es zu einer ausschlaggebenden Vertragsbedingung machten, daß wir Bobby Newmark gleichzeitig engagierten.«
    »Es hat schon weit merkwürdigere Verträge gegeben, Hilton.«
    »Und so kam er als dein ... Partner auf die Gehaltsliste.«
    »Als mein >Freund<.«
    Wurde Swift etwa rot? Er unterbrach den Blickkontakt, schaute vor sich auf die Hände. »Als er dich verließ, ging er nach Mexico, Mexico City. Der Sicherheitsdienst überwachte ihn natürlich; wir wollen niemanden aus den Augen verlieren, der so viel Persönliches über einen unsrer Stars weiß. Mexico City ist eine sehr... NRPSOL]LHUWH Stadt... Wir wissen aber, daß er irgendwie versucht hat, an seine frühere ... Laufbahn anzuknüpfen.«
    »Deals im Cyberspace?«
    Er sah ihr wieder in die Augen. »Er verkehrte in einschlägigen Kreisen, mit bekannten Kriminellen.«
    »Und? Erzähl schon!«
    »Er ist... er ist verschwunden. Untergetaucht. Weißt du, wie's in Mexico City ist, wenn man unter die Armutsgrenze absackt?«
    »War er denn arm?«
    »Süchtig. Besten Quellen zufolge.«
    »Süchtig? Süchtig womit?«
    »Weiß nicht.«
    »Continuity!«
    Er hätte beinahe seinen Tee ausgeschüttet.
    »Hallo, Angie.«
    »Bobby, Continuity. Bobby Newmark, mein )UHXQG© mit einem erbosten Seitenblick zu Swift.
    »Er ging nach Mexico City. Hilton sagt, er wurde süchtig. Drogenabhängig, Continuity?«
    »Bedaure, Angie, das sind vertrauliche Daten.«
    »Hilton ...«
    »Continuity«, begann er und hustete.
    »Hallo, Hilton.«
    »Vorrangschaltung, Continuity. Haben wir diese Information?«
    »Der Sicherheitsdienst sprach in bezug auf Newmark von einer neuroelektronischen Abhängigkeit.«
    »Versteh ich nicht.«
    »So'ne Art >Draht-im-Kopf-Geschichte<«, meinte Swift.
    Sie war versucht, ihm zu erzählen, wie sie den Stoff, den Applikator gefunden hatte.
    Psst, .LQG In ihrem Kopf brummte es wie in einem Bienenstock. Das Druckgefühl wurde stärker.
    »Angie? Was ist denn?« Er war schon halb aufgestanden, griff nach ihr.
    »Nichts. Geht mir so nahe. Tut mir leid. Nerven. Kannst nichts dafür. Ich wollte dir erzählen, daß ich Bobbys Cyberspace-Deck gefunden habe. Aber das wußtest du schon, nicht?«
    »Kann ich dir was bringen? Wasser?«
    »Nein, danke. Ich leg mich 'ne Weile hin, wenn's dir nichts ausmacht. Aber bleib noch, bitte. Ich habe ein paar Ideen für eine Orbit-Serie und wollte dich da um deinen Rat fragen ...«
    »Sicher. Leg dich hin, ich mach einen Strandspaziergang, und dann unterhalten wir uns weiter.«
    Sie beobachtete ihn vom Schlafzimmerfenster, sah die braune Gestalt in Richtung Kolonie marschieren. Der geduldige kleine Dornier folgte hintendrein.
    Er sah aus wie ein Kind auf dem leeren Strand; er sah so einsam und verloren aus, wie sie sich fühlte.
     
    'DV $OHSK
    Als die Sonne aufging und noch immer kein Strom da war für die 100 Watt-Birnen, füllte sich Gentrys Dachboden mit neuem Licht. Die Wintersonne erweichte die Konturen von Consolen und Holotisch, entwickelte die Strukturen der alten Bücher in den Spanplattenregalen der Westwand, die sich unter ihrer Last bogen. Gentry redete unentwegt und ging auf und ab, wobei der blonde Pferdeschwanz wippte, wenn er auf dem schwarzen Stiefelabsatz kehrtmachte. Er war ganz aufgeregt, was die Nachwirkungen von Cherrys Schlafderms aufzuheben schien. Cherry saß auf der Bettkante und beobachtete Gentry, aber schaute immer wieder auf die Batterieanzeige im Aufbau der Trage. Slick saß auf einem kaputten Stuhl, den er in Solitude aufgetrieben und mit Altkleidern und einer durchsichtigen Plastikfolie darüber aufgepolstert hatte.
    Zu Slicks Erleichterung hatte Gentry den ganzen Kram mit der *HVWDOW hingeschmissen und sich voll auf seine Aleph-Theorie gestürzt. Wie immer, wenn Gentry loslegte,

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