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Mond der Unsterblichkeit

Mond der Unsterblichkeit

Titel: Mond der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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werden. Zum ersten Mal konnte er an Moira denken, ohne den gewohnten Stich im Herzen zu spüren. Mit Amber hatte sich alles verändert. Die Sonne schien sei t dem heller, und er freute sich auf jeden gemeinsamen Tag. Mit ihr könnte er alles ertragen, alles überst e hen, selbst einen Kampf gegen die Welt der Finsternis.
    Amber seufzte und räkelte sich. Aidan hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, hinter der so viel Leidenschaft schlummerte. Die vergangene Nacht war sinnlich und berauschend gewesen. Die Erinnerung daran e r regte ihn aufs Neue. Sie sah fantastisch aus, wie sie so nackt neben ihm lag, mit den kleinen, festen Brü s ten, die sich bei jedem Atemzug hoben und senkten. Sein Blick glitt weiter über ihren wohlgeformten Körper. Er konnte sich nicht daran sattsehen. Erneut wu r de er hart. Er begehrte sie, nein, er war regelrecht verrückt nach ihr. Nicht nur körpe r lich. Er liebte ihr Lachen ebenso wie die Traurigkeit in ihren Augen. Seine Hand glitt über ihre weiche Haut, fol g te jeder Kontur. Es fühlte sich so gut an. Als er sie auf die Schulter küssen wol l te, verharrte er plötzlich. Sein Blick fiel auf einen schwarzen Fleck an ihrem Obe r arm, den er vorher noch nie gesehen hatte. Er glich einem Brandzeichen, war kreisrund und die Haut darüber bildete eine Wulst. Etwas Ähnliches hatte er schon einmal gesehen, doch ihm fiel nicht ein wo oder bei wem.
    Aidan schwang die Beine aus dem Bett. Dann weckte er Amber, die sich auf die andere Seite rollte. „Hey, Amber. Heute ist Mittwoch. Genug gefaulenzt. Ich muss nach Inverness, die Beerdigung meines Vaters regeln, und an einer wicht i gen Konferenz in der Uni teilnehmen.“ Er gab ihr einen Klaps aufs nackte Hi n terteil.
    Sofort wirbelte sie herum. „Du willst was tun? Nach allem, was g e schehen ist?“
    „Ja, das ist mir wichtig. Willst du mich nicht begleiten? Hast du nicht heute e i ne Prüfung?“
    „Nein, heute nicht. Ich muss später Hermit suchen.“
    „Ich war gestern bei ihm, aber er war nicht da. Das macht er manchmal. Es gibt Tage, da verkriecht er sich irgendwo, um dieser Welt zu entfliehen, und taucht dann plötzlich wieder auf. Wir sollten abwarten, bis er von selbst zurüc k kehrt.“
    „Dann warten wir eben.“ Amber vergrub ihr Gesicht in den Ki s sen.
    „Amber, bitte …“
    „Ich kann nirgendwo hingehen. Ich brauche Zeit, um nachzudenken. Dads Tod und die Morde … das stecke ich nicht einfach so weg“, e r klang es dumpf aus dem Kissen.
    „Das verstehe ich. Aber ich brauche die Ablenkung, den Anschein einer no r malen Realität.“
    „Aidan, bleib hier und wir verbringen den ganzen Tag miteinander.“ Amber drehte sich zu ihm um und schlang die Arme um seinen Hals. Dann lächelte sie ihn verführerisch an.
    „Wir können uns hier nicht auf ewig vergraben.“
    „Ein Ewig wird es nicht geben“, antwortete sie, und ihr Lächeln ve r schwand, als hätte eine Hand es weggewischt. „Vielleicht war diese Nacht unsere letzte? Vielleicht war es auch die letzte Nacht für Ge a lach?“
    „Weshalb bist du dann gestern nicht mitgekommen?“, fragte er.
    „Meine Güte, weil es mir beschissen ging“, fuhr sie ihn an.
    Aidan zuckte zusammen. In diesem Ton hatte er sie noch nie reden hören. „Entschuldige“, sagte er, um sie zu besc h wichtigen, als er in ihre aufgebrachte Miene sah. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder en t spannte. „Bitte steh jetzt auf. Ich gehe rüber in meine Wohnung und packe meine Sachen zusa m men.“
    Trotzig schob sie das Kinn vor. „Ich werde nicht gehen und damit basta.“ Amber zog die Bettdecke über den Kopf.
    „Wie du meinst. Du weißt ja, wo du mich findest.“ Dieses Verhalten war unt y pisch für Amber. Trotz war eine Eigenschaft, die nicht zu ihr passte. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie war wie ausg e wechselt. Verdammt, er musste Hermit finden.
     
     

29.
     
    A ls Aidan gegangen war, zog Amber die Bettdecke wieder vom Kopf. Sie wollte nicht in die Uni. Sie wollte nirgendwo hin. Die Gege n wart von anderen konnte sie nur schwer ertragen. Außerdem hoffte sie, wieder einzuschlafen, und zu träumen.
    Komm zu mir, Amber .
    Die Stimme wurde fordernder und verursachte Kopfschmerzen. A m ber rollte sich auf den Bauch und hoffte auf den ersehnten Schlaf. Der Fleck an ihrem Arm b e gann wieder zu schmerzen und raubte ihr die Ruhe. Wenn das so weiter ging, müsste sie wirklich einen Arzt au f suchen. Sie warf sich ihr Nachthemd über, stand auf, um den Arm mit Eis zu

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