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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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Natur erschaffen. Ein Heiligtum.
    Dann versuchte er, die Realität des Anblicks zu ermessen, und seine Augen sprangen hin und her. Sie suchten fieberhaft nach Andrea. Keine Spur von ihr.
    »Vielleicht haben sie einen anderen Weg genommen«, murmelte Tom und rieb sich die Schläfen.
    Plötzlich bebte der Boden, ein dumpfes Geheul stieg aus dem See auf. Tom hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, und auch die beiden Jungen mussten sich an den Felswänden festhalten.
    In diesem Moment sah er sie. Andrea stand am anderen Ende der Höhle auf einem Plateau, unter dem ein Wasserfall grünlich schäumend in den See stürzte. Aus dem Wasser zwischen ihnen erhob sich ein unheimliches Wesen aus dem See, das Tom mit orange glühenden Augen ansah. Es richtete sich vor Tom auf, drohte ihn zu vernichten.
    Mehrere Dinge geschahen auf einmal, als Andrea vor dem Eintritt in den Durchgang vom Plateau aus noch einen letzten Blick in die gigantische Höhle warf. Als Erstes entdeckte sie Tom am gegenüberliegenden Ufer des Sees, der mit Kambere und Hitimana die Kathedrale betrat. Andrea versuchte Toms Blick zu erfassen, trat einen Schritt nach vorne, stoppte jedoch sofort wieder, als sie ein Lachen hörte, das ihr die Haare zu Berge stehen ließ.
    Paul stand plötzlich nahe bei ihr. Zusammen mit Hans. Beide grinsten breit.
    »Na, Püppchen, so treffen wir uns wieder«, sagte der General mit schmieriger Stimme. Er hielt seine Pistole auf Andrea gerichtet.
    »Wie kommt ihr denn hierher?«, fragte Andrea entsetzt. Sie sah Paul fassungslos an. »Ich hatte gehofft, dich nie wiederzusehen.« Sie betrachtete ihn abschätzig, behielt seine Waffe dabei im Blick.
    »Da hast du dich wohl zu früh gefreut.« Er lachte.
    »Was ist mit dir?«, fragte sie Hans. »Hast du die Seiten gewechselt?« Sie funkelte ihn wütend an.
    »Ich habe immer auf der Seite der Gerechtigkeit gestanden, meine Liebe«, antwortete der.
    »Was willst du von mir?«
    Nun war es Hans, der lachte. Sein Gesicht verzog sich dabei zu einer Fratze, die Andrea angewidert zurückweichen ließ.
    »Ich will lediglich das beenden, was vor vielen Jahren begonnen hat.«
    Er schnappte nach Andrea.
    »Nicht«, rief Paul. »Wir brauchen sie noch.«
    »Irrtum. Du brauchst sie noch.«
    Paul richtete seine Waffe auf Hans.
    »Lass das«, fauchte Hans ihn an. »Du wirst es nicht verhindern können.«
    Tom versuchte zu verstehen, was hier geschah. Schockiert starrte er die Gestalt an, die sich direkt vor ihm befand. Der Kopf allein war drei Meter groß. Er wollte zu Andrea laufen. Dann sah er Hans. Woher kam der? Und was machte er da zusammen mit diesem Paul? Die Entfernung war zu groß, um Details zu erkennen, und der ohrenbetäubende Krach, der aus den Felsen und dem See kam, übertönte jedes gesprochene Wort.
    »Wir müssen zurück«, riefen Hitimana und Kambere ihm durch das Getöse zu.
    »Die anderen haben es geschafft. Also werden wir es ebenfalls schaffen.«
    Der Boden wankte immer mehr unter seinen Füßen. Tom überlegte fieberhaft, was Georg ihnen von seiner Durchquerung der Höhle erzählt hatte. Auch er hatte einen Geist gesehen, und er hatte ihn besänftigt.
    »Wir werden getötet, so wie Muthahwa es angekündigt hat«, klagte Kambere halblaut.
    Er zog Tom am Arm zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Inzwischen spitzte sich die Situation am anderen Ende des Höhlensees offenbar zu. Tom rann der Schweiß in dicken Tropfen die pochenden Schläfen hinab.
    »Hat Muthahwa nicht auch gesagt, dass in dieser Höhle die Gerechtigkeit siegt?«
    In diesem Moment fiel Tom die Lösung ein: die Holzgorillas. Tom durchwühlte die Taschen seiner Trekkinghose. Zwei von ihnen hatten ein Loch. Hoffentlich hatte er die Figuren nicht verloren. Er fischte schließlich aus der tiefsten Tasche an seinem linken Hosenbein erst die eine, dann auch die andere Hälfte von Stefans zerbrochenem Gorilla. Intuitiv reckte er die Faust mit den beiden Teilen der Gestalt entgegen.
    »Was habe ich dir getan?«, fragte Andrea mit bebender Stimme.
    Wieder lachte Hans.
    »Du hast mir nichts getan. Aber dein Vater hat einen elementaren Fehler begangen.«
    »Was hat mein Vater damit zu tun?«
    »Ich werde es dir erzählen, damit du weiß, warum du stirbst.«
    Andrea trat einen Schritt auf Hans zu, doch der gab ihr sofort mit einer kurzen Bewegung zu verstehen, dass sie am Rand des Plateaus stehen bleiben sollte.
    »Er hat mir das Teuerste genommen, was ich in meinem Leben hatte. Nun nehme ich ihm auch das

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