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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Nachtschrank sind noch Kekse, die kannst du essen, wenn du Hunger hast!“
    „Danke, mache ich.“
    „Übrigens, Lissi“, sagte ihre Mutter Kallima, die die ganze Zeit mit der Wäsche zugange war, „es ist gestern etwas ganz Unglaubliches passiert! Ein Mann von einer Behörde war da! Er hat gesagt, unsere Verträge sind nicht rechtens.“
    „Welche Verträge? Die mit dem Morgul?“
    „Ja. Irgendwelche Absätze entsprechen nicht den vorgeschriebenen Formalitäten oder so. Ich habe es nicht verstanden, ehrlich gesagt. Jedenfalls wird uns der Morgul jetzt ein Gehalt zahlen! Es ist sehr wenig, aber immerhin.“
    „Ein Gehalt? Heißt das, du könntest auch kündigen und weggehen?“
    „Ja, ich glaube schon. Aber wer will das denn?“
    „Willst du das etwa nicht?“, fragte Lisandra entgeistert.
    Kallima sah kurz von ihrer Arbeit auf und warf Lisandra einen Blick zu, als hätte diese einen lustigen Scherz gemacht.
    „Nein, Lissi! Ich bin doch hier zu Hause! Die Leute hier sind meine Familie. Und deine auch, nicht wahr?“
    Lisandra wollte widersprechen, doch ihre Mutter wirkte heute so glücklich und rundum zufrieden, dass sie schwieg. Für ein paar Minuten. Dann versuchte sie es noch mal.
    „Hast du denn nie davon geträumt, hier wegzugehen? Etwas Neues zu sehen? Dir eine schönere Arbeit zu suchen, die besser bezahlt ist?“
    „Lissi, ich habe jetzt eine Arbeit, die besser bezahlt ist“, sagte Kallima lachend. „Vorher habe ich kein Geld gekriegt und jetzt bekomme ich welches! Vielleicht will ich irgendwann mal hier weg. Aber gerade nicht. Der Sommer ist immer so schön in Schwammling! Du musst mal zum See gehen, wenn du Zeit hast, da fliegen gerade riesige Libellen herum, die leuchten in allen Farben!“
    Es war, als hätte jemand einen tollen, wunderbaren Traum genommen, den Lisandra einmal gehabt hatte, und ihn mit einem Fingerschnippen zum Verschwinden gebracht. Warum hatte Lisandra immer geglaubt, sie müsse ihre Mutter aus dem Vertrag freikaufen? Lisandra hatte sich wohl tausendmal vorgestellt, wie sie und ihre Mutter die Sachen packten und Schwammling für immer verlassen würden, um in die Welt hinauszuziehen und großartige Dinge zu erleben. Jedes Mal, wenn sie ihrer Mutter erzählt hatte, was sie draußen in der Welt zusammen machen würden, war diese begeistert gewesen. Sie hatte Lisandras Pläne ausgeschmückt und um eigene Ideen ergänzt. Doch es waren nur Geschichten gewesen. Lustige, unterhaltsame Tagträume. Lisandras Mutter hatte wahrscheinlich nie – nicht ein einziges Mal – den Wunsch gehabt, in die Welt hinauszuziehen! Es war Lisandras Wunsch gewesen, nicht der von Kallima.
    „Also bleiben wir hier?“, fragte Lisandra.
    Ihre Mutter hörte es nicht, denn sie musste mit Tilla die großen Tischtücher zusammenlegen und sprach mit ihr über eine Feier, die Morgul Perm in der nächsten Woche veranstalten wollte. Morgul Perm. Er machte durch diese Sache keine großen Verluste. Alle seine Sklaven hätten die Schulden, die sie bei ihm hatten, sowieso nie zurückzahlen können. Der Lohn, den sie jetzt erhielten, war wahrscheinlich lächerlich. Aber das Personal war so fleißig wie nie, da sie die Neuerung so dankbar aufnahmen. Der Morgul war zu raffiniert!
    Obwohl sie gerade erst angekommen war, hielt es Lisandra nicht länger in Schwammling aus. Sie holte sich die versprochenen Kekse, zog ihre Sommersachen an, da es an diesem Frühlingstag sehr warm war, und lief zum See, um die Libellen zu bestaunen, von denen ihre Mutter so geschwärmt hatte. Die Libellen waren tatsächlich sehr hübsch. Lisandra saß am Ufer, aß ihre Kekse und bewunderte, wie sich der blaue Himmel und die kleinen weißen Wolken auf der Wasseroberfläche spiegelten. Alles hatte sich verändert in den letzten Monaten. Selbst Schwammling hatte sich verändert.
    „Ich habe das silberne Nichts gefunden. Leider konnte ich es nicht durchqueren.“
    Lisandra erinnerte sich plötzlich an diese Worte. Sie hatte sie zu Grohann gesagt.
    „Hätte Yu Kon das Silberschwert gefunden, dann wäre er nie so grausam ge worden, wie er es geworden ist!“ , hatte Grohann erwidert.
    „Warum? Was ist das Silberschwert?“
    „Ich kann es dir nicht sagen, Lisandra. Ich kann dir nur sagen, dass es sich lohnt, das Silberschwert zu finden .“
    Die Erinnerung an dieses Gespräch ließ Lisandra nicht mehr los. Hatte ihr Grohann damit sagen wollen, dass das Silberschwert ihre Rettung wäre? Dass sie nie so grausam werden würde, wie Torck es

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