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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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auch nie.«
    »Herrgott noch mal!«, keuchte Mortimer, als er sich an ihnen vorbeidrängte. »Wie ich dieses Erntefest hasse! Ich verabscheue all dieses blöde traditionelle Country-Tamtam. Ich kann es nicht ausstehen, diese Fuchsjagdkostüme anziehen zu müssen und mich zum Kasper zu machen. Viel lieber würde ich ins Weasel and Bucket runtergehen und mit den Jungs Dart spielen. Ich tu das alles nur für Mimi. Mimi ist meine große Liebe.«
    Verwundert sahen Cleo und Dylan ihm hinterher.
    »Verflixt«, sagte Dylan seufzend. »Bevor Mort sich dazwischengedrängt hat, wollte ich doch etwas ganz anderes sagen, aber – Teufel auch! Die Phlopps kommen auf uns zu und – heilige Hölle! Belly hat Flip gerade eine runtergehauen – oder vielleicht war es auch andersrum, ich kann die beiden immer kaum auseinanderhalten.«
    »Die streiten sich nie«, sagte Cleo ungläubig. »Das kann gar nicht sein!«
    »Doch! Ich habe es gerade mit eigenen Augen gesehen.« Dylan gluckste. »Frag sie selbst, wenn du mir nicht glaubst.«
    Cleo war inzwischen überzeugt, dass die ganze Welt verrückt geworden war, und schüttelte den Kopf. Belly und Flip waren unzertrennlich, und soweit sie wusste, hatte es noch nie ein böses Wort zwischen ihnen gegeben.
    »Wisst ihr«, sagte Belly im Plauderton, als sie mit hochnäsigem Gesicht und dem leeren Becher in der Hand an ihnen vorbeistolzierte, »manchmal könnte ich Flip wirklich umbringen. Als wir jung waren, hat sie mir nämlich meinen ersten und einzigen Freund ausgespannt. Dafür hasse ich sie noch immer. Ich bin froh, dass ich ihr eine runtergehauen habe. Sie hat es verdient.«
    Flip, die ihr mit einem hoch aufgetürmten Teller voll selbstgebackenem Phloppschem Kuchen dicht auf dem Fuße folgte, strahlte Cleo an. »Sie hat Recht. Ich hab alles getan, um ihn rumzukriegen, obwohl ich ihn eigentlich gar nicht mochte. Wir haben immer alles geteilt, wisst ihr. Ich wollte auch erleben, wie es ist, einen Freund zu haben. Ich hatte ja nie einen eigenen. Ehrlich gesagt, war’s gar nicht so toll – und er auch nicht.«
    »Ah ja.« Cleo wusste nicht recht, was sie zu dem einen oder anderen dieser Geständnisse hätte sagen können, und beäugte den Kuchenberg. »Ach, habt ihr das gebacken? Ich wollte Kuchen machen, aber Mimi hat gesagt, Belly und du übernehmt das immer. Sieht köstlich aus.«
    »Ist er auch«, antwortete Flip lachend. »Aber von uns ist der Kuchen nicht. Der ist von Dame Helen Mirren.«
    »Wie bitte?« Cleo blinzelte erstaunt. »Ich hatte keine Ahnung, dass Belly und du mit Helen Mirren in kulinarischen Angelegenheiten auf so vertrautem Fuße steht.«
    »Ach Herzchen! Natürlich nicht! Nein, ich habe gemeint, was Helen Mirrens Figur in diesem Kalenderfilm mit Kuchen kann, das können wir auch. Wir sind große Fans von Helen Mirren.«
    »Ja, aber …?«
    »In dem Film«, sagte Flip ernsthaft, »gibt Helen Mirren fertig gekauften Kuchen als selbst Gebackenen aus und gewinnt einen Preis dafür. So machen es Belly und ich beim Erntefest schon seit Jahren.«
    Cleo lachte. »Du meinst, eure leckeren und meisterlich gebackenen hauchzarten Köstlichkeiten stammen in Wirklichkeit von Marks and Spencer?«
    Flip nickte. »So ist es. Aber erzähl das bloß nicht rum, kleine Cleo. Offen gestanden weiß ich gar nicht, warum ich dir das verraten habe. Belly und ich haben uns strengste Geheimhaltung geschworen.«
    Dylan johlte vor Lachen.
    Als Flip im Gefolge ihrer Schwester davontapste, drehte Cleo sich langsam um und besah sich die übrigen Dorfbewohner. Sie plauderten nach wie vor und mampften sich durch ihre riesigen Scheiben Schweinebraten, doch die Unterhaltungen plätscherten längst nicht mehr so unbeschwert dahin. Auch wenn sie nicht genau verstand, was gesagt wurde, war doch deutlich, dass so einige Wahrheiten aus dem Nähkästchen hervorgeholt wurden.
    Wahrheiten …
    Die Wahrheit sagen. Frank und frei von der Leber weg. Das konnte genügen, um so manchen Skandal auszulösen …
    »Mist!« Sie sah Dylan an. »Er wirkt eben doch. Es ist Magie. Der Skandal entsteht dadurch, dass jeder ganz und gar aufrichtig über seine geheimsten Gefühle spricht.«
    Dylan hielt einen Moment inne. »Himmel, ja. Hör dir die beiden an!«
    Amy und Ron Reynolds stritten sich wie Hund und Katze über seine politischen Ansichten. Wilf und Maudie zogen sich gegenseitig übertönend über die jeweilige Familie des anderen her. Die beiden Schnurrbartträger Raymond und George führten eine uneingeschränkt offene

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