Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine
Diskussion über ihre beiderseitige intensive Abneigung gegen Gesichtsbehaarung.
Und die Phlopps stritten sich wegen einer jahrzehntealten Auseinandersetzung.
Und Cleo hatte Dylan die Wahrheit gesagt.
Oooh je …
»Brombeer-Skandal war wohl Mad Mollys Antwort auf Sodium Pentothal!« Dylan lachte. »Unglaublich! Sie war schon einmalig – ein ländliches Wahrheitsserum zu brauen! Was das in der guten alten Zeit für ein Partyknaller gewesen sein muss!«
»Macht sich heutzutage ja auch nicht schlecht«, sagte Cleo bang, als sie sah, wie die Diskussionen immer hitziger wurden. »Und, ähm – was ich da vorhin gesagt habe …«
»Ja?«
Cleo runzelte die Stirn. So sehr sie auch behaupten wollte, es wäre alles totaler Unsinn gewesen, weigerten sich ihre Lippen einfach, diese Worte zu formen. Sie versuchte, die Zähne zusammenzubeißen. Das funktionierte auch nicht. »Das war die reine Wahrheit.«
Mist!
»Jedes einzelne Wort?«
»Jedes einzelne Wort.«
Dylan frohlockte. »Bei mir auch! Dabei habe ich bisher noch nie von Liebe gesprochen. Nun ja, und es ernst gemeint, wollte ich sagen. Ich muss natürlich oft ›Ich liebe dich‹ sagen, weil das zum guten Ton gehört, wenn man mit jemand im Bett liegt, aber bis jetzt hat es noch nie der Wahrheit entsprochen. Wirklich eigenartig.«
»Beängstigend, meinst du wohl«, murmelte Cleo und hoffte inständig, dass der Brombeer-Skandal etwas anders wirkte als die Brillante Gala-Zwetschge und die Erinnerung diesmal rasch verfliegen würde. Dylans Liebeserklärung war natürlich eine wunderbare Überraschung gewesen, auch wenn er sich später vielleicht nicht mehr daran erinnern würde und es nichts zu bedeuten hatte und zu nichts führen würde.
»Überhaupt nicht beängstigend. Ich finde es ganz wunderbar, dass wir dank des Brombeer-Skandals alle unsere Hemmungen verloren haben und mitteilungsfreudiger geworden sind. Ehrlich zu sein, ist doch immer der beste Weg, findest du nicht?«
»Tja«, Cleo überlegte, »manchmal ist es wohl doch besser, nicht ganz so unverblümt zu sagen, was man! Ach du liebe Güte! Da gehen die Lämmer zur Schlachtbank.«
Träumerisch kamen soeben Elvi und Zeb Hand in Hand auf den Hof geschlendert.
17. Kapitel
Stirnrunzelnd sah Elvi sich im Halbdunkel um. »Was ist denn hier los, um Himmels willen? Ich dachte, das sollte eine Belustigungsparty fürs niedere Volk sein – wie mein Dad sich ausdrückt –, aber das sieht ja voll aus wie bei ›Bürger fragen, Politiker antworten‹.«
»Sie machen alle sehr ernste Gesichter«, bestätigte Zeb, ebenso verwirrt wie sie. »Ich hätte erwartet, dass inzwischen alle mächtig einen sitzen haben, ein oder zwei Prügeleien im Gange sind und hie und da vielleicht eine kleine Streiterei, aber das ist schon komisch.«
Elvi beäugte die Dorfbewohner, die scheinbar alle damit beschäftigt waren, einander die Meinung zu sagen. Sehr laut. Sehr leidenschaftlich. Und alle gleichzeitig.
Höchst merkwürdig.
Oh, Hilfe – und ihr Dad diskutierte noch heftiger als alle übrigen. Mit sich selbst. Sie schnaubte spöttisch. In Lovers Knot hieß es oft, der Rote Ron Reynolds könne selbst in einer leeren Telefonzelle einen Streit vom Zaun brechen – dies war der leibhaftige Beweis dafür.
Zeb drückte ihre Hand. »Komm, lass uns die Familienvorstellungsrunde hinter uns bringen, und dann holen wir uns was zu essen. Ich bin am Verhungern.«
»Ich auch«, antwortete Elvi kichernd, während sie sich einen Weg durch die kleinen Grüppchen höchst empörter Dorfbewohner bahnten. »Eigentlich heißt es ja, Liebe schlägt auf den Appetit, aber ich kann es kaum erwarten, mir einen Teller mit Häppchen vollzuladen, von jedem etwas. Könnten wir uns nicht doch einfach davonschleichen und etwas essen, ohne mit meinen Eltern zu sprechen?«
»Auf keinen Fall«, sagte Zeb entschieden. »Erst die Pflicht und dann das Vergnügen, wie es im Schulmotto von Gorse Glade so schön heißt.«
»Ach, tatsächlich?«
»Nee – ach, deine Mutter winkt uns zu. Sie hat sich kein bisschen verändert.«
»Und das kannst du vergessen!« Elvi drückte fest seine Finger. »Keine Flirtereien mit meiner Mutter. Das ist strengstens verboten.«
»Elvi, Liebes!« Amy Reynolds, die offenbar mit ihrer Sitznachbarin ein heftiges Trara gehabt hatte, brach ab und winkte sie von ihrem Heuballen aus eifrig herbei. »Elvi! Ach, ich bin ja so froh, dich zu sehen. Wo warst du denn? Ich hab mir schreckliche Sorgen gemacht. Ich dachte schon, du wärst
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