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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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brauchst keine Angst haben, ich werde dich keine Sekunde loslassen.“
Er wirkte so aufgewühlt, dass ich nickte. Ich musste nicht ganz bei Trost sein. Doch es gab kein Zurück mehr.
Er lief mit mir den Abhang hinunter. Am Ufer zog ich, bis auf meinen Slip und ein T-Shirt, meine Sachen aus und legte sie ins Gras. Calum wartete am Ufer auf mich. Seine makellos glatte Haut glitzerte verstörend im Mondlicht. Nur mit Mühe unterdrückte ich ein Keuchen. Er war einfach zu schön, zu perfekt. Unwillkürlich streckte ich die Hand aus, um seine Brust zu berühren. Doch er ergriff sie und sah mich mit einem Mal besorgt an.
„Ich werde dich zurückbringen, Emma. Du musst dich nicht fürchten, hörst du? Ich schwöre, dass dir nichts geschehen wird.“ Seine Stimme klang rau.
Wortlos nickte ich. Zum Glück hatte er meinen Blick missverstanden. Angst hatte ich nicht. Es war pures Verlangen. Mein ganzer Körper vibrierte bei der Bemühung, dieses fremde Gefühl zu unterdrücken. Es gelang mir nicht.
Vorsichtig, Schritt für Schritt gingen wir gemeinsam in das kalte Nass. Mein Herz begann schneller zu schlagen, am liebsten wäre ich umgedreht und weggelaufen. Doch er hielt mich fest, zu fest. Als mir das Wasser bis zum Hals stand, drehte er sich zu mir um, legte seine Arme um mich und zog mich an sich. Jetzt schlug mein Herz frenetisch gegen seine Brust.
„Hab keine Angst“, murmelte er an meinem Ohr. „Versuche  normal weiterzuatmen.“
Was meinte er damit? Panik stieg in mir auf. Ich versuchte mich freizumachen, er sah mir in die Augen und zog mich unter Wasser. Es war stockfinster. Ich konnte ihn nicht sehen, nur fühlen. Ich hielt die Luft an, strampelte mit den Beinen, versuchte mich zu befreien. Er ließ mich nicht los, ich konnte nicht zurück an die Oberfläche. Weshalb tat er das? Ich würde ertrinken. Meine Lunge drohte zu platzen. Bunte Ringe tanzten vor meinen Augen. Die Panik verstärkte sich. Da begann das Wasser um uns herum zu leuchten. Es wurde so hell, dass ich sein Gesicht, seine Augen sehen konnte.
„Atme“, sagte er streng. „Du musst atmen, Emma. Bitte, vertrau mir.“
Ich hatte keine andere Chance, länger konnte ich die Luft nicht anhalten. Also atmete ich ein und wartete, dass mir das Wasser in die Lungen strömte. Nichts dergleichen geschah. Ich konnte ganz normal weiteratmen. Das war unmöglich. Calum strahlte mich an.
„Ich wusste es“, hörte ich seine Stimme triumphierend in meinem Kopf. Jedes Wort war so klar, als würde er mit mir sprechen. Geschah das hier wirklich?
Es war erstaunlich. Das Wasser schimmerte in Hunderten Blautönen und während meine Finger durch das Wasser glitten, fiel mir auf, dass das Licht genau dieselbe Farbe wie Calums Augen hatte.
Bevor ich darüber nachdenken konnte, packte mich Calum an der Hand und schoss mit mir durchs Wasser. Immer tiefer zog er mich und ich sah eine Welt, die ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Alles war voller Licht, der Boden des Sees funkelte in Farben, die ich nie gesehen hatte. Fische huschten durch Wälder aus Algen, die sanft hin- und herschwangen und in Tausenden Grüntönen schimmerten. Calum wurde nicht müde, mir immer neue Wunder zu zeigen. Steinformationen bildeten riesige Labyrinthe, die wir mit immer schnellerer Geschwindigkeit durchschwammen. Sie sahen aus wie versunkene Städte.
Am faszinierendsten war Calum selbst. Seine Bewegungen waren so anmutig, dass ich den Blick nicht von ihm abwenden konnte. Trotz seiner Schnelligkeit, mit der er mich durchs Wasser zog, kam es mir vor, als ob er sich kaum bewegte.
Sein Körper schimmerte im Wasser silbern und seine Augen strahlten im tiefsten Azurblau. Ich musste ihn berühren, ihn küssen. Das Verlangen danach wurde übermächtig.
Als er innehielt, um mir etwas zu zeigen, legte ich meine Arme um seinen Nacken und zog ihn an mich. Ich spürte, wie sein Körper sich versteifte, und achtete nicht darauf. Er fühlte sich ungleich besser an als an Land. Ich schmiegte mich an ihn, küsste seine Brust, seinen Hals und zog seinen Kopf zu mir herab. Er gab seinen Widerstand auf und umarmte mich. Seine Berührungen brannten auf meiner Haut. Nie gekannte Gefühle durchströmten mich. Es war, als ob in meinem Kopf etwas explodierte, hinter meinen Lidern blitzten bunte Lichter. Das Rauschen in meinen Ohren wurde zum Sturm. Ich umklammerte ihn fester, schlang meine Beine um seinen Körper und wusste, dass ich nur noch ihn wollte. Es war wie ein Zwang, ich konnte

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