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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Scheiben zu verdunkeln.
    Ferdinand saß mit Judy hinten. Die riesige Frau hielt den Nacken ihrer Gefangenen mit eisernem Griff umklammert.
    »Autsch!«, beschwerte sich Judy. »Musst du so fest quetschen?«
    Ferdinand schnaubte und sah aus dem Fenster. Ein paar Minuten lang war das einzige Geräusch im Auto das ihres Kaugummikauens.
    »Macht es euch etwas aus, wenn ich das Radio anschalte?«, fragte Ed vom Vordersitz.
    »Kein Gedudel!«, befahl Ferdinand. Ed schaltete es nicht ein.
    »Dir macht es nichts aus, oder?«, wollte Ed von Judy wissen.
    »Mir doch egal.«
    Ferdinand drückte fester. Judy konnte kaum noch atmen.
    »Kein Grund, unhöflich zu werden«, knurrte Ferdinand.
    »Tut mir leid«, krächzte Judy. »Entführt zu werden macht mich immer pissig. In der Beziehung bin ich ein bisschen komisch.«
    Ferdinand blickte finster. Ihre Nasenflügel blähten sich, ihre Ohren zuckten.
    »Du bist nicht menschlich«, fiepte Judy durch ihre eingeengte Luftröhre.
    »Aber so gut wie.« Ferdinand lockerte ihren Griff von erstickend zu lediglich knochenbrechend.
    Judy verdrehte die Augen. »Ach, verdammt, das ist schon wieder dieser blöde Magiescheiß, oder?«
    »Leider ja«, sagte Ed.
    »Und jetzt lehn dich zurück und halt den Mund«, befahl Ferdinand.
    »Bitte«, fügte Ed hinzu.
    Judy tat, wie ihr geheißen. Nachdem sie nun wusste, dass sich alles um Magie drehte, beschloss sie, nicht einmal zu versuchen, es zu verstehen. Sie würde es einfach aussitzen. Schließlich hatte sie auch keine Wahl. Ferdinand war zu kräftig, als dass sie sich ihr hätte widersetzen können. Sie hoffte nur, sie hatten nicht vor, sie irgendeinem vergessenen Gott zu opfern, sie zur Braut einer Mumie zu machen oder einem Drachen zu verfüttern. Allerdings machte sie sich keine allzu großen Sorgen. Für solches Zeug nahm man normalerweise Jungfrauen.
    Ed schaltete das Radio an und stellte es auf einen Rocksender ein. Es schien einfach nicht richtig, bei Led Zeppelin mitzupfeifen, aber Ed zog es durch.
    Judy hielt den Blick nach vorn gerichtet. Genau genommen hielt sie den ganzen Kopf nach vorn gerichtet. Wenn sie versuchte, sich umzudrehen, ermunterte das Ferdinand nur, ihren Griff zu verstärken. Judy sah auf der digitalen Uhr im Armaturenbrett zu, wie die Minuten vergingen. Zweiundzwanzig Minuten später hielt der Minivan in der Einfahrt eines bescheidenen zweistöckigen Hauses. Es wirkte gepflegt, aber unauffällig, und unterschied sich wenig von seinen Nachbarn, die alle fast in jeder Hinsicht identisch waren. Der gleiche Zaun, der gleiche Vorgarten, das gleiche gewölbte Dach und ein Pflasterweg zur Haustür. Zumindest hatten sie verschiedene Farben, wenn sich die Liste der genehmigten Farben auch offensichtlich auf Farbabstufungen von Grün und Blau beschränkte.
    Dieses Haus wies allerdings einen merklichen Unterschied auf. Katzen. Eine ganze Menge davon. Ein Dutzend streunte im Vorgarten herum. Sie spitzten alle die Ohren und sahen dem Minivan zu, wie er in die Garage fuhr. In ihren Augen lag etwas: ein unheimliches Gefühl der Erwartung, das Judy irgendwie merkwürdig vorkam.
    Ed wandte sich um und ließ ein breites Grinsen aufblitzen. »O.k., wir sind da! Alle raus!«
    Sie stiegen aus.
    »Hier entlang, bitte«, bat Ed.
    Ferdinand ließ Judy los, die ihre Chance gekommen sah. Sie stürmte zur fast geschlossenen Garagentür. Mit etwas Glück konnte sie darunter hindurchrollen und zu einem der Häuser in der Nähe laufen. Dies war ein Vorort. Sie hatte durchaus eine Chance, im Freien Hilfe zu finden.
    Eine rote Katze schnürte unter der Tür hindurch und Judy in den Weg. Sie miaute und spuckte dabei eine Feuerzunge. Judy sprang zurück, um nicht verbrannt zu werden. Und die Tür senkte sich mit metallener Endgültigkeit.
    »Danke, Pendragon.« Ferdinand griff Judy grob an den Handgelenken und drehte ihr die Arme hinter den Rücken. Judy wehrte sich, hauptsächlich aus Stolz.
    »Das war jetzt aber nicht sehr nett«, tadelte Ed.
    Sie folgten Pendragon ins Haus. Dort gab es noch mehr Katzen. Sehr viele. Keine davon spuckte jedoch Feuer. Sie fragte sich, ob das wohl daran lag, dass es normale Katzen waren, oder ob sie nur gut dressiert waren. Ihre Entführer schoben sie zu schnell durchs Haus, als dass sie viele Einzelheiten hätte sehen können. Aber das wenige, was sie sah, erinnerte sie an das Haus ihrer Großmutter. Nur dass es hier nach Lebkuchen roch, nicht nach Zigarettenrauch. Sie entdeckte auch keine Elvis-Portraits aus Samt.
    Sie

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