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Monsterkopf

Monsterkopf

Titel: Monsterkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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da für einen Unsinn! Es gab keine nackte Frau, die mich besucht hat. Fertig und basta. Niemand war bei mir, und ich möchte, dass Sie jetzt auch gehen, wenn Sie nur Blödsinn fragen wollen!«
    »Die Frau kam aus dem Haus und griff mich an!«
    »Was Sie nicht sagen!« Mabel Ramsey zeigte sich verdammt störrisch. Wir würden diese verdammt harte Nuss so leicht nicht knacken können.
    Suko und ich hatten uns bisher im Hintergrund gehalten. Jetzt trat ich in Aktion und wies auf das Gemälde. »Sie haben da ein tolles Bild, Mrs. Ramsey. Wer hat es gemalt?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Es ist kein Original – oder?«
    »Nein!«
    »Ich habe es schon im Gasthaus gesehen, hier in Egerton. Ein Gesicht aus Menschenkörpern. Das ist verdammt ungewöhnlich. Hat es einen Titel?«
    »Weiß nicht.«
    Ich lächelte sie freundlich an, während in ihrem Blick die kalte Feindseligkeit stand. »Wo haben Sie es gekauft, Mrs. Ramsey?«
    »Ich habe es nicht gekauft.« Sie schüttelte unwillig den Kopf. »Es ist ein Geschenk.«
    »Darf ich fragen, wer es Ihnen geschenkt hat?«
    »Es geht Sie zwar nichts an, Mr. Sinclair, aber ich will es Ihnen trotzdem sagen. Das Bild habe ich von meinem Bruder bekommen. Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Und Ihr Bruder hat es wo erworben?«
    »Keine Ahnung. Er brachte es von einer seiner Touren mit. Ihm hat es gefallen.«
    »Dann muss er auch das Bild mitgebracht haben, das ich im Gasthaus gesehen habe.«
    »Kann sein. Er hat mit mir nicht darüber gesprochen.« Ihre Augen verengten sich. »Verdammt noch mal, was wollen Sie eigentlich von mir? Was soll dieser Überfall?«
    »Es ist kein Überfall«, erklärte Kate Boone. »Wir wollen nur herausfinden, warum sich Ihr Bruder umgebracht hat.«
    »Ich kann Ihnen dazu nichts sagen. Und jetzt verlassen Sie mein Haus. Ich habe hart gearbeitet und möchte meine Ruhe haben.«
    »Sie sind bei Earl Donovan angestellt?«
    Mich traf ein scharfer Blick. »Was geht Sie das an?«
    »Er scheint hier im Ort ein mächtiger Mann zu sein.«
    »Earl gibt vielen Menschen in seinem Gartencenter Arbeit. Wäre er nicht, sähe es hier anders aus. Daran sollten Sie denken, bevor Sie ihn kritisieren, Mr. Sinclair.«
    »Moment, das habe ich nicht getan. Ich habe nur etwas festgestellt. Kennen Sie ihn näher?«
    »Jeder kennt ihn.«
    »Kannte Ihr Bruder ihn auch?«
    »Bestimmt.«
    »Und? Wie kamen die beiden miteinander zurecht?«
    »Das weiß ich nicht. Wir haben nie darüber gesprochen. Außerdem gehörte mein Bruder zu den wenigen Menschen aus Egerton, die bei Earl Donovan nicht angestellt sind.«
    »Aber er hat sich umgebracht«, sagte Suko.
    »Meine Güte! Ja, er hat sich umgebracht, und ich habe es nicht verhindern können. Wäre ich bei ihm gewesen, hätte ich es getan!«
    Suko ließ nicht locker. »Wir würden gern sein Zimmer sehen.«
    Es musste etwas in seinem Blick liegen, was Mabel Ramsey zum Einlenken brachte, denn sie nickte und sagte mit leiser Stimme: »Gut, wenn Sie wollen. Sie können nach oben gehen. Es liegt an der rechten Seite. Ich bleibe hier.«
    »Danke, Mrs. Ramsey.«
    »Ich möchte mit«, sagte Kate Boone.
    »Okay, kommen Sie.«
    Ich ließ die beiden gehen und blieb mit Mabel Ramsey zurück, der das gar nicht gefiel, denn sie schaute mich nicht eben freundlich an. Ihr Kleid hatte an den Seiten Taschen, und in sie hinein hatte sie ihre Hände geschoben. Meinem Blick wich sie aus, und für mich war das ein weiteres Indiz dafür, dass sie mehr wusste und uns einen großen Teil der Wahrheit verschwiegen hatte.
    »Kann ich das Bild mal von der Wand nehmen?«
    »Warum?«
    »Es interessiert mich.« Ich deutete auf den Tisch mit der weißen Decke. »Außerdem ist es hier heller.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
    »Danke.«
    Das Bild war nicht groß. Ungefähr fünfzig mal fünfzig Zentimeter im Quadrat. Aber es besaß einen recht breiten Rahmen, der es wuchtiger erscheinen ließ, als es in Wirklichkeit war.
    Ich nahm es ab und wog es in den Händen. Besonders schwer war es nicht, aber es glich haargenau dem Bild, das ich in der Gaststätte gesehen hatte. Ich war gespannt darauf, wie dieses hier auf mein Kreuz reagierte, denn diesen Test wollte ich auf jeden Fall durchziehen.
    Auf dem kurzen Weg zum Tisch ließ ich Mabel Ramsey nicht aus den Augen. Auch sie beobachtete mich, gab keinen Kommentar ab und hielt die Lippen bewusst hart geschlossen.
    Sehr sanft legte ich das Gemälde auf den Tisch. Jetzt fiel das Licht der Deckenleuchte auf das Quadrat, und so waren

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