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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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erster Linie wegen ihr bereit erklärt hatte, Kinder zu bekommen, und weniger, weil er selbst es unbedingt wollte.
    Zu ihrer eigenen Überraschung und obwohl sie im Bett nicht wieder in den Schlaf gefunden hatte, schlief sie am Küchentisch sitzend ein – ein Zeichen dafür, wie erschöpft sie war. Sie wachte auf, als Jack vollkommen nackt mit in die Hüfte gestemmten Armen und einem übertrieben verwunderten Gesichtsausdruck in der Tür stand.
    »Warum, zum Teufel, schläfst du in der Küche?«, wollte er wissen.
    »Ich konnte nicht einschlafen«, erwiderte Laurie und war sich des logischen Widerspruchs dabei vollkommen bewusst.
    Jack betrat die Küche und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Falls du dich immer noch mit dieser Operation herumquälst, ich verspreche dir, dass alles gut gehen wird.«
    »Oh, ja, na klar«, erwiderte Laurie sarkastisch. »Als hättest du irgendeinen Einfluss darauf. Warum musst du bloß so stur sein?«
    »Das musst du gerade sagen.«
    »Also, ich an deiner Stelle würde jedenfalls garantiert nicht so ein Risiko eingehen.«
    »Hey!«, meinte Jack. »Das hatten wir doch schon mal, weißt du noch? Wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind. Ich muss heute Morgen vor der Arbeit noch schnell in der Klinik vorbeischauen und eine Blut- und Urinprobe abgeben, den MRSA-Abstrich machen lassen, von dem ich dir erzählt habe, und kurz mit dem Anästhesisten plaudern. Deshalb bin ich so früh aufgestanden. Warum kommst du nicht einfach mit? Vielleicht tut es dir ja gut, wenn du die ganzen Operationsvorbereitungen mit eigenen Augen sehen kannst?«
    Laurie dachte kurz über seinen Vorschlag nach. Ihre erste Reaktion war, dass sie eigentlich schon aus Protest nichts mit Jacks Operationsplänen zu tun haben wollte, doch beim zweiten Überlegen wurde ihr klar, dass sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden würde. Als Ehefrau hatte sie das Recht, den Patienten zu begleiten, so konnte niemand behaupten, sie sei in ihrer Eigenschaft als Gerichtsmedizinerin in der Klinik gewesen. Laurie hatte das unbestimmte Gefühl, dass die Ursache für die MRSA-Fälle, falls sie nicht vorsätzlich herbeigeführt wurden, in irgendeinem Systemfehler liegen musste, der alle drei Kliniken gemeinsam betraf. Falls es überhaupt eine Chance gab, einem solchen Fehler auf die Spur zu kommen, dann musste sie jede Gelegenheit zum persönlichen Besuch nutzen. Und Jack bot ihr gerade eine solche Gelegenheit.
    »Okay, ich komme mit«, sagte Laurie mit einer plötzlichen Entschlossenheit, die Jack kurz stutzen ließ.
    »Wunderbar«, sagte er. »Dann husch, husch unter die Dusche und los.«
     
    Franco wurde wach, machte aber nur ein Auge auf. Sein Handy klingelte, doch noch bevor er die Hand danach ausstreckte, warf er einen Blick auf seinen Radiowecker. Es war fünf Uhr fünfundvierzig. Von einer stattlichen Anzahl an Flüchen und Schimpfworten begleitet, schob er eine Hand unter seiner Decke hervor und legte das Telefon ans Ohr.
    »Ja?«, sagte er in einem Tonfall, der dem Anrufer sofort klarmachen sollte, dass er über eine Störung um diese Zeit keineswegs erfreut war. Er ging überhaupt nur ran, falls es Vinnie war.
    »Wir sollten so langsam mal in die Gänge kommen«, sagte Angelo. »Aber nicht mit deinem Schlachtschiff. Lass uns lieber einen Lieferwagen nehmen.«
    Nach ein paar weiteren, sorgfältig gewählten Schmähungen machte Franco Angelo darauf aufmerksam, wie viel Uhr es war.
    »Ich weiß, es ist früh«, gab Angelo zu. »Aber als ich gestern Abend bei mir zu Hause war, habe ich beim Gerichtsmedizinischen Institut angerufen und mich nach Dr. Laurie Montgomery erkundigt. Dabei habe ich erfahren, dass sie immer noch dort arbeitet. Außerdem habe ich nachgefragt, um welche Uhrzeit sie immer zur Arbeit kommt, falls wir sie uns dort schnappen wollen. Ich weiß, dass diese Leute ziemlich lange Arbeitstage haben.«
    »Du bist übermotiviert, verdammt noch mal«, beschwerte sich Franco.
    »Vinnie wollte schon gestern, dass wir das erledigen, weißt du noch?«
    »Ja, ja, ich weiß«, gab Franco zögernd zu.
    »Also gut, wir treffen uns im Neapolitan. Ich besorge den Lieferwagen.«
    »Das Neapolitan hat doch noch gar nicht offen.«
    »Oh, stimmt ja.«
    »Angelo, du siehst das Ganze zu verbissen. Mach mal halblang! Wenn du so überreizt bist, dann machst du Fehler, und du vergisst zum Beispiel, dass erst um zehn wieder jemand im Restaurant ist.«
    »Du hast recht. Ich bin überreizt, aber das wärst du an meiner Stelle

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