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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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jetzt gleich bei der Spezialeinheit anrufen. Sobald ich sie habe, werde ich sie brennen. Vielleicht innerhalb der nächsten Stunde.«
    »Meine Güte«, war Lauries Kommentar. Sie hatte in den letzten Jahren niemanden im Beamtenstatus kennengelernt, der so entgegenkommend war. Ron war von einem Extrem ins andere gerutscht.
    »Ich rufe Sie gleich wieder an. Abgemacht?«
    »Absolut«, sagte Laurie, aber bevor sie auflegte, fügte sie hinzu: »Ich hoffe, Sie nehmen mir die Bemerkung nicht übel, aber Sie sind ein ganz anderer Mensch als heute Morgen, und das ist als Kompliment gemeint.«
    »Heute Morgen haben Sie mich erwischt, bevor ich meinen Kaffee und Red Bull hatte.«
    Kaum hatte Laurie aufgelegt, klingelte das Telefon, und Cynthia Bellows von der Notrufzentrale war dran. Nach kurzem Smalltalk beschrieb Laurie ihren Fall und erklärte, dass sie sich gerne mit dem Anrufer in Verbindung setzen würde.
    »Haben Sie die Uhrzeit?«, fragte Cynthia. »Das würde es erheblich leichter machen.«
    Laurie nannte ihr die Zeit.
    »Okay, ich hab’s hier auf dem Monitor«, sagte Cynthia. »Dann wollen wir mal sehen, was wir hier haben. Oh, wir haben drei Anrufe, obwohl ich denke, dass Sie nur den ersten wollen. Die anderen Anrufer wurden darüber unterrichtet, dass der Vorfall bereits gemeldet worden war, und dass sowohl die Polizei als auch der Rettungsdienst bereits hingeschickt wurden.«
    »Klingt gut«, sagte Laurie. Sie nahm sich Stift und Papier, als ein weiterer Anrufer bei ihr anklopfte. Sie entschuldigte sich, bat Cynthia, einen kleinen Moment zu warten und wechselte dann die Leitung. Wie sie es sich bereits gedacht hatte, war es Ron.
    »Gute Nachrichten, Mitstreiterin«, sagte Ron. »Ich bin gleich an die richtigen Beamten der Spezialeinheit geraten. Anscheinend gibt es zusätzlich zu den neun Kameras des neuen Überwachungssystems noch zwei weitere. Die neun Kameras sind für den Zugführer und den Schaffner, damit sie sehen können, ob die Türen sicher sind. Die zwei zusätzlichen Kameras waren für den Fahrkartenschalter und den Fahrstuhl.«
    Laurie war es unangenehm, dass sie Cynthia in der anderen Leitung warten ließ und fragte Ron, ob sie ihn zurückrufen könnte.
    »Nicht nötig«, antwortete Ron. »Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass es zwei weitere Überwachungsbänder gibt. Ich sollte das Material in wenigen Minuten hier haben, dann brenne ich gleich die DVDs, so dass Sie sie jederzeit abholen können.«
    »Wunderbar«, sagte Laurie. »Ihre Wache liegt an der vierundfünfzigsten Straße West?«
    »Ja, Nummer drei null sechs an der 54. West. Ich seh Sie, wenn Sie hier sind. Ich bin bis siebzehn Uhr im Büro.«
    Laurie bedankte sich bei Ron und wechselte mit schlechtem Gewissen zu Cynthia zurück. »Es tut mir leid«, fing sie an.
    »Kein Problem«, sagte Cynthia gnädig. »Haben Sie etwas zu schreiben?«
    Der Anrufer hieß Robert Delacroix. Laurie dankte Cynthia, legte auf und wählte umgehend Robert Delacroix’ Nummer. Während sie darauf wartete, eine Verbindung zu bekommen, schrieb sie die Telefonnummer auf eine Karteikarte und legte sie in die Akte. Als sich seine Mailbox meldete, hinterließ sie ihre Handynummer mit der Bitte, sie umgehend zurückzurufen. Sie erklärte, dass sie Gerichtsmedizinerin sei, aber nicht ihre Büronummer hinterließ, weil sie gerade auf dem Weg zu einem Polizeirevier sei.
    Als das erledigt war, machte sich Laurie draußen auf die Suche nach einem Taxi, um zu Ron zu fahren. Auf ihrem Weg dorthin schweiften Lauries Gedanken wieder zu JJ und ob er sich in Leticias Fürsorge wohl fühlte. Plötzlich klingelte ihr Handy. Der Anrufer war Robert Delacroix.
    Laurie dankte dem Mann für seinen Rückruf und auch dafür, dass er ein verantwortungsvoller Bürger war und den Notruf getätigt hat. »Leider sind zu viele New Yorker dazu fähig, an einem Menschen in Not einfach vorbeizulaufen.«
    »Zuerst hatte ich angenommen, dass bestimmt schon jemand angerufen hatte, und ich glaube, so denken viele Menschen. Aber dann dachte ich: Teufel nochmal, es gibt keinen Grund, nicht anzurufen, auch, wenn du nicht der Erste sein solltest.«
    »Wie ich bereits auf Ihre Mailbox gesprochen habe, bin ich Gerichtsmedizinerin«, sagte Laurie.
    »Also ist der Mann vom Bahnsteig tot?«
    »Leider ist das so, ja.«
    »Das ist schlimm. Er sah so jung aus.«
    »Darf ich Sie fragen, was genau Sie gesehen haben?«
    »Naja, nicht viel … Ich meine, es geschah alles so schnell. Die U-Bahn hatte Verspätung, und

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