Montgomery & Stapleton 10 - Testphase
Abends abzustimmen, wozu Hideki sofort bereit war.
Louie stellte sein Auto auf seinem persönlichen Parkplatz hinter dem Restaurant ab und lief zum Hintereingang. Er wusste, dass die Jungs noch alle dort sein würden, weil er nach dem Anruf bei Hideki bei Carlo angerufen hatte.
»Hast du Paulie gesehen?«, hatte Carlo gefragt. »Und haben wir einen Plan für die beiden durchgedrehten Japaner heute Nacht?«
»Auf beide Fragen gibt’s ein Ja«, hatte Louie geantwortet. »Wir bleiben bei dem Plan, aber mit anderen Rollen.«
»Wie denn?«, wollte Carlo wissen und versuchte gar nicht erst, seine Enttäuschung zu verbergen.
»Das wirst du schnell genug erfahren«, hatte Louie geblafft. »Ich rufe nur an, um euch zu sagen, dass ihr alle bleiben sollt, wo ihr seid, bis ich zurück bin.«
»Wir werden hier sein«, hatte Carlo geantwortet.
Louie ging durch den kleinen Flur, an dem die Toiletten lagen, und drückte die Schwingtür zur Küche auf, womit er Benito überrumpelte, der auf der Arbeitsfläche saß und mit dem Koch, John Franco, schwatzte. Mit sichtbar schlechtem Gewissen sprang Benito auf seine Füße. Louie funkelte ihn einen Moment an, fand aber, dass er zu beschäftigt war, um Benito für sein Benehmen, das das Gesundheitsamt sicher nicht billigen würde, hinauszuwerfen. »Haben die Jungs gegessen?«
»Ja, haben sie«, antwortete Benito schnell.
»Ist noch Pasta übrig?«
»Ich habe noch Sauce«, sagte John Franco. »Pasta ist in zehn Minuten fertig.«
Ohne zu antworten, ging Louie durch die Schwingtür in den Gastraum. Carlo, Brennan, Arthur und Ted saßen um den Tisch herum, auf dessen Mitte sich Pokerchips und Dollarnoten türmten. Leere Espressotassen standen am Tischrand. Carlo glitt aus der Bank, damit Louie sich auf seinen gewohnten Platz setzen konnte.
»Na, wie geht’s Paulie?«, fragte Carlo, nachdem Louie jedem seiner Gefolgsmänner zur Begrüßung zugenickt hatte.
»Er ist eigenartig drauf«, sagte Louie. »Er hat eine Menge Gewicht verloren. Außerdem hat er zu Gott gefunden.«
»Du meinst, er ist ein Bibel-Fetischist?«
»Ich bin mir nicht ganz sicher«, gestand Louie. »Erst sagte er, er hätte zu Gott gefunden, aber dann sprach er wie der alte Paulie Cerino. Das Thema kam nicht wieder zur Sprache, bis ganz zum Schluss unserer Unterhaltung, und dann auch nur sehr kurz. Vielleicht ist das Ganze ein Theater für den Begnadigungsausschuss. Ich glaube, es macht ihn langsam verrückt, nicht entlassen zu werden.«
»Wie sieht der Plan für heute Nacht aus?«, fragte Carlo.
Dann erzählte Louie ihnen von seinem Gespräch mit Paulie, wobei er versuchte, sich an alle Einzelheiten zu erinnern, wie zum Beispiel die schlaue Idee, dass man eine Ablenkung in Form einer Explosion starten wollte, um Hideki davon zu überzeugen, dass Louie es ernst war mit der Hilfe bei dem Einbruch. Er machte nur einmal eine Pause, als Benito Louies Pasta brachte und ihm den dampfenden Teller vor die Nase stellte. Dazu schenkte er ihm ein Glas Barolo und ein Glas Mineralwasser ein.
»Haben Sie noch einen Wunsch?«, fragte Benito.
Louie winkte den Kellner ohne Antwort fort. Sobald dieser außer Hörweite war, kam er zu seiner Unterhaltung mit Paulie zurück und zu Paulies Vorschlägen, speziell zu dem, Susumu und Yoshiaki loszuwerden.
»Also gehen wir jetzt in die Offensive?«, fragte Carlo. Die Vorstellung freute ihn, und das zeigte er deutlich.
»Definitiv«, antwortete Louie. »In unserem Geschäft muss man manchmal Gewalt anwenden, um den Frieden zu erhalten. Wir können Typen wie den beiden nicht erlauben, durch unser Revier zu wandern und zu erschießen, wen sie wollen und wann sie wollen. Das ist schlecht für unseren Ruf. Gleichzeitig ist es so, dass man die Auswirkungen eingrenzen muss, wenn man Gewalt einsetzt, was uns zum Thema Leichenhalle bringt. Das habt ihr alle bisher verstanden, oder?«
Als keiner darauf antwortete, wiederholte Louie seine Frage.
»Schätze schon«, sagte Carlo. Als Chefvollstrecker war es an ihm, für die Gruppe zu sprechen.
»Worauf es ankommt, ist, dass Satoshis Tod weiterhin als natürlicher Tod behandelt wird. Wenn es herauskommt, dass es Mord war, wären wir Komplizen, und das wollen wir nicht.«
»Ganz sicher nicht«, stimmte Carlo zu.
»Paulie hatte auch ganz klare Ansichten über eine Gerichtsmedizinerin namens Laurie Montgomery. Wir müssen uns vergewissern, dass sie den Fall nicht übernommen hat. Wenn doch, müssen wir uns etwas einfallen lassen, wie wir sie
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