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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auf Angelos hagerem Gesicht und ließ es wie das einer Mumie erscheinen.
    "Wir gehen zur Nachfrageliste über", erklärte Angelo.
    "Prima", sagte Tony begeistert. "Die andere hängt mir langsam zum Hals raus. Wohin?"
    "86th", sagte Angelo. "In der Nähe vom Metropolitan Museum."
    "Gute Gegend", sagte Tony. "Da gibt’s bestimmt ein paar Andenken mitzunehmen."
    "Mir ist nicht wohl dabei", sagte Angelo. "Reiche Gegend heißt auch komplizierte Alarmanlagen."
    "Das machst du doch mit links", meinte Tony.
    "Bisher ist alles etwas zu glatt gelaufen", wandte Angelo ein. "Ich mache mir langsam Sorgen."
    "Du machst dir zuviel Gedanken", sagte Tony lachend. "Es geht darum alles so gut, weil wir wissen, was wir tun. Und je öfter wir es tun, um so besser werden wir. Das ist überall so."
    "Pannen passieren immer", widersprach Angelo. "Egal wie gut du dich vorbereitest. Wir müssen damit rechnen. Und damit fertigwerden, wenn es passiert."
    "Ach, du bist ein Schwarzseher", frotzelte Tony.
    Vertieft in ihr Geplänkel, bemerkten weder Tony noch Angelo den schwarzen Cadillac, der zwei Wagen hinter ihnen fuhr. Am Lenkrad genoß ein entspannter Franco Ponti eine Kassette mit Arien aus Aida. Nach einem Hinweis von einem Kontaktmann in der Gegend des Times Square beschattete Franco Angelo und Tony, seit sie in der Pizzeria haltgemacht hatten.
    "Wen nehmen wir uns vor?" fragte Tony.
    "Die Frau", antwortete Angelo.
    "Wer ist dran?" Tony wußte, daß es Angelo war, hoffte aber, er könnte es vergessen haben.
    "Ich reiß mich nicht drum", sagte Angelo. "Du kannst sie haben. Ich behalte den Mann im Auge."
    Angelo fuhr mehrere Male an dem fünfstöckigen Backsteingebäude vorbei, bevor er parkte. Es hatte eine Doppeltür über einer kurzen Treppenflucht aus Granit. Unter dem kleinen ebenerdigen Vorbau befand sich eine weitere Tür.
    "Wahrscheinlich ist der Dienstboteneingang der beste Weg", meinte Angelo. "Wir haben ein bißchen Deckung durch den Vorbau. Eine Alarmanlage ist da, das sehe ich, aber wenn es so eine ist, wie ich glaube, ist es eine Kleinigkeit."
    "Du bist der Boß", sagte Tony. Er holte seine Pistole heraus und setzte den Schalldämpfer auf.
    Sie parkten fast einen Block weiter und gingen zu Fuß zurück.
    Angelo trug eine kleine Reisetasche mit Werkzeug. Als sie das Haus erreichten, wies Angelo Tony an, auf dem Gehweg zu warten und ihn zu warnen, wenn jemand käme. Angelo ging die wenigen Stufen zum Dienstboteneingang hinunter.
    Tony stand Schmiere, doch die Straße war ruhig. Kein Mensch war zu sehen. Was Tony nicht bemerkte, war Franco Pontis Wagen, der nur ein paar Häuser weiter vor einer Einfahrt parkte.
    "Alles klar", flüsterte Angelo vom dunklen Dienstboteneingang. "Komm."
    Sie traten in einen langen Gang und waren schnell an der Treppe. Es gab einen Aufzug, aber sie waren so klug, ihn nicht zu benutzen. Zwei Stufen auf einmal nehmend, stiegen sie zum Erdgeschoß hoch und lauschten. Bis auf die große alte Standuhr, die laut im Dunkeln tickte, war das Haus ruhig.
    "Kannst du dir vorstellen, in einem solchen Haus zu wohnen?" flüsterte Tony. "Ist ja ein richtiger Palast."
    "Halt die Klappe", fuhr Angelo ihn an.
    Sie stiegen höher über eine geschwungene Doppeltreppe, die einen Kronleuchter umrundete, der nach Tonys Schätzung einen Durchmesser von knapp zwei Metern hatte. Im ersten Stock spähten sie in mehrere Wohnräume, eine Bibliothek und ein Arbeitszimmer. Im zweiten Stock waren sie schließlich am Ziel: dem ehelichen Schlafzimmer.
    Angelo stellte sich auf die eine Seite der Doppeltür, Tony auf die andere. Beide Männer hatten die Pistole in der Hand. Die Schalldämpfer waren aufgeschraubt.
    Langsam drückte Angelo die Klinke nach unten und schob die Tür auf. Das Schlafzimmer war größer als alles, was sie bisher gesehen hatten. An der Wand gegenüber – Angelo kam es weit entfernt vor – stand ein großes Himmelbett.
    Angelo trat in das Zimmer und machte Tony ein Zeichen, ihm zu folgen. Er ging zur rechten Seite des Betts, wo der Mann schlief. Tony ging zur anderen Seite. Angelo nickte. Tony zielte mit der Pistole, Angelo ebenfalls.
    Tonys Waffe ging mit dem vertrauten dumpf zischenden Laut los, und die Frau zuckte zusammen. Der Mann hatte offenbar einen leichten Schlaf. Der Schuß war kaum losgegangen, da saß er schon mit weit aufgerissenen Augen aufrecht im Bett. Angelo schoß, bevor der Mann die Möglichkeit hatte, irgend etwas zu sagen. Er kippte zu seiner Frau hinüber.
    "O nein!" stöhnte Angelo

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