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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Lokal schritt, konnte er seinen Blick nicht von ihr wenden. Wie immer trug sie ein einfaches, maßgeschneidertes Kostüm, das ihre schlanke, athletische Figur betonte. Vermutlich zog sie ihr Sportprogramm mit der gleichen hartnäckigen Entschlossenheit durch wie ihre Arbeit in der Agentur. Als Terese aus seinem Blickfeld verschwand, gönnte er sich einen tiefen Zug aus dem Weinglas. Irgendwo hatte er einmal gelesen, daß Rotwein Viren abzutöten vermochte. Während er darüber nachdachte, ging ihm plötzlich ein beängstigender Gedanke durch den Kopf. Er war mit Influenzaviren in Berührung gekommen, da gab es keinen Zweifel. Da er inzwischen Rimantadin einnahm, war er sich ziemlich sicher, daß ihm nicht viel passieren konnte. Aber konnte er die Viren womöglich an andere Menschen weitergeben? Setzte er Terese unter Umständen der Gefahr aus, sich bei ihm anzustecken?
    Nach einigem Grübeln kam er zu dem Schluß, daß er das Virus, solange er keine Symptome spürte, wahrscheinlich nicht übertragen konnte. Da er sich vollkommen gesund fühlte, konnte er also auch niemanden anstecken - das hoffte er zumindest. Plötzlich fiel ihm ein, daß er sein Rimantadin noch nicht genommen hatte. Er griff in die Jackentasche, holte das Plastikröhrchen heraus und spülte eine der orangen Tabletten mit einem Schluck Wasser herunter.
    Nachdem er das Röhrchen wieder verstaut hatte, ließ er seinen Blick durch das Restaurant schweifen. Es beeindruckte ihn, mit welcher Ruhe und Umsicht die Kellner ihre Arbeit verrichteten. Als er den Blick nach rechts wandte, sah er an der Bar mehrere Paare und ein paar Männer stehen, die Bier tranken und wahrscheinlich darauf warteten, daß ein Tisch frei wurde. Genau in diesem Augenblick sah er, wie der Segeltuchvorhang am Eingang zur Seite geschoben wurde und ein elegant gekleideter, junger Afroamerikaner das Restaurant betrat. Jack hatte keine Ahnung, warum der Mann seine Aufmerksamkeit erregte. Zuerst dachte er, es könnte daran liegen, daß er so groß und dünn war und ihn an seine Basketballkumpels erinnerte. Vielleicht war es aber auch etwas anderes; jedenfalls ließ er den Mann nicht mehr aus den Augen. Der zögerte kurz und steuerte dann auf den mittleren Gang zu. Er schien nach Freunden Ausschau zu halten.
    Seine Gangart ließ erkennen, daß er kein Sportler war. Im Gegensatz zu den Männern vom Basketballplatz schlurfte er eher schwerfällig, als hätte er eine drückende Last zu schleppen. Die rechte Hand hatte er in der Hosentasche vergraben, während die linke steif herunterhing. Jack fand es seltsam, daß der linke Arm sich kein bißchen bewegte; er wirkte beinahe wie eine Prothese. Gebannt beobachtete Jack, wie der Mann näher kam und dabei immer wieder seinen Blick durch das Lokal schweifen ließ. Als er ein paar Meter den Gang entlanggeschlurft war, fing der Empfangskellner ihn ab, und die beiden wechselten ein paar Worte miteinander. Der Kellner verbeugte sich und gab dem Mann durch ein Handzeichen zu verstehen, daß er weitergehen könne, woraufhin dieser sich wieder in Bewegung setzte. Jack nippte noch einmal an seinem Weinglas, ohne jedoch den Mann aus den Augen zu lassen. In diesem Moment trafen sich ihre Blicke. Zu Jacks Überraschung steuerte der Schwarze nun direkt auf ihn zu. Langsam setzte Jack sein Weinglas ab. Der Mann hatte seinen Tisch beinahe erreicht. Plötzlich fühlte Jack sich wie in einem Traum. Er sah, wie der Mann seine rechte Hand aus der Tasche zog - und eine Waffe auf ihn richtete! Jack blickte direkt in die todbringende Mündung einer Maschinenpistole.
    Im nächsten Augenblick peitschte ein ohrenbetäubender Knall durch das kleine Restaurant. Intuitiv griff Jack nach der Tischdecke und zog sie zu sich heran, als könnte er sich dahinter verstecken. Dabei riß er die Weinflasche und die Gläser vom Tisch; scheppernd zersplitterten sie auf dem Boden. Es folgte eine unheimliche Stille. Eine Sekunde später krachte der Mann auf den Tisch. Die Pistole fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden.
    »Polizei«, rief eine Stimme aus dem Hintergrund. Ein Mann stürmte in die Mitte des Raumes und hielt eine Polizeimarke hoch. In der anderen Hand hielt er eine 38er. »Bewegen Sie sich nicht von Ihren Plätzen! Geraten Sie nicht in Panik!« Angeekelt schob Jack den Tisch von sich weg. Er hatte das Gefühl, gegen die Wand gequetscht zu werden. In diesem Moment rollte der Mann von der Tischkante und plumpste wie ein nasser Sack zu Boden.
    Der Polizist eilte zu dem

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