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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Fahrrad. Er erinnerte sich vage, daß die Einbrecher es hatten mitgehen lassen. Dann ging er ins Badezimmer und inspizierte seine Zähne. Mit der Zunge hatte er bereits ertastet, daß ein Schneidezahn auf der linken Seite nicht in Ordnung war. Seine Vermutung bestätigte sich: Eine Ecke des Zahns war abgebrochen. Offenbar hatte Twin unter dem Handschuh einen Schlagring oder etwas Ähnliches getragen. Zu Jacks Überraschung traf die Polizei bereits nach zehn Minuten ein. Einer der beiden Beamten, David Jefferson, war Afroamerikaner, der andere, Juan Sanchez, war Latino. Sie hörten sich Jacks Geschichte höflich an und notierten die Einzelheiten; unter anderem fragten sie nach der Marke seines gestohlenen Fahrrads. Schließlich baten sie ihn, mit zum Revier zu kommen, um sich Fotos von Mitgliedern der Gangs aus dieser Gegend anzusehen.
    Doch Jack lehnte ab. Von Warren wußte er, daß die Gangs sowieso keine Angst vor der Polizei hatten. Da ihm klar war, daß die Polizei keine Möglichkeit hatte, ihn vor solchen Überfällen zu schützen, beschloß er, den Beamten nicht alles zu erzählen. Im Grunde hatte er nur Tereses Wunsch erfüllt, als er die Polizei gerufen hatte. Nun konnte er wenigstens den Diebstahl seines Fahrrades bei der Versicherung melden und Geld kassieren. »Eine Frage noch, Herr Doktor«, sagte David Jefferson im Hinausgehen. Jack hatte den beiden Männern erzählt, daß er als Gerichtsmediziner arbeitete. »Wieso wohnen Sie eigentlich in dieser Gegend? Legen Sie es damit nicht regelrecht darauf an, Ärger zu bekommen?«
    »Das frage ich mich im Moment auch«, erwiderte Jack. Nachdem die Polizisten gegangen waren, schloß er die zersplitterte Tür und lehnte sich dagegen. Erschöpft ließ er seinen Blick über das Chaos schweifen. Irgendwann würde er sich aufraffen und die Unordnung beseitigen müssen, doch im Augenblick war er dafür einfach zu kaputt.
    Als es klopfte, lehnte er immer noch an der Tür. Er fuhr zusammen und öffnete. Vor ihm stand Terese.
    »Gott sei Dank - endlich habe ich Sie gefunden«, begrüßte sie ihn und trat ein. »Sie haben wirklich nicht übertrieben, als Sie mich vor dieser Gegend gewarnt haben. Allein durch dieses Treppenhaus zu gehen ist ein einziger Horror. Wenn Sie mir nicht sofort geöffnet hätten, hätte ich wahrscheinlich vor Angst geschrien.«
    »Sie wollten ja nicht auf mich hören.«
    »Lassen Sie mich mal Ihre Verletzungen ansehen«, forderte Terese. »Wo haben Sie das beste Licht?«
    Jack zuckte mit den Achseln. »Suchen Sie sich’s aus. Vielleicht im Bad.«
    Terese nahm ihn beim Arm und zog ihn ins Badezimmer, wo sie sein Gesicht genau inspizierte. »Sie haben einen kleinen Schnitt an der Wange«, stellte sie fest.
    »Kein Wunder«, sagte Jack und zeigte ihr den abgebrochenen Zahn.
    »Warum sind Sie überhaupt zusammengeschlagen worden?« wollte Terese wissen. »Ich hoffe, Sie haben nicht versucht, den Helden zu spielen.«
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte Jack. »Die Typen haben mir eine solche Angst eingejagt, daß ich unfähig war, mich auch nur vom Fleck zu rühren. Einer hat mir einen solchen Kinnhaken verpaßt, daß ich sofort k.o. war. Das ganze sollte eine Art Warnung sein; ich soll mich nie wieder im Manhattan General blicken lassen.«
    »Wovon, um Himmels willen, reden Sie eigentlich?« fragte Terese.
    Jack berichtete ihr alles, erklärte auch, warum er der Polizei einige Details verschwiegen hatte.
    »Das nimmt ja immer unglaublichere Ausmaße an«, stellte Terese fest. »Was wollen Sie jetzt tun?«
    »Ich habe, ehrlich gesagt, noch keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken.«
    »Eins ist jedenfalls klar. Als erstes begeben Sie sich in eine Notaufnahme.«
    »Das ist doch nicht nötig«, wandte Jack ein, »Mein Kiefer ist ein bißchen geschwollen - aber das ist doch nicht der Rede wert.«
    »Immerhin hat der Kerl Sie bewußtlos geschlagen«, insistierte Terese. »Also sollten Sie sich untersuchen lassen. Soviel weiß ja sogar ich, auch wenn ich nicht vom Fach bin.« Jack wollte zu weiterem Protest ansetzen, doch dann überlegte er es sich anders. Terese hatte recht. Immerhin bestand bei einer Kopfverletzung die Gefahr, daß es zu Gehirnblutungen kam, und er war mehrere Stunden lang ohnmächtig gewesen. Eine neurologische Untersuchung schien dringend geboten. Er holte sich seine Jacke und folgte Terese die Treppe hinunter. Sie gingen zu Fuß bis zur Columbus Avenue, und dort nahmen sie ein Taxi.
    »In welches Krankenhaus wollen Sie?« fragte Terese.

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