Moonlight - Die Prophezeiung
keiner da.
Und nun? Was soll ich denn jetzt tun?
Kann ich dir vielleicht helfen? Ähm... aber nur, wenn das okey für dich ist. Oh, bitte ja! Nichts wünschte ich mir lieber.
Ähm... wenn du nichts dagegen hast, dann ja.
Mein Herz fing an zu rasen. Die Tür ging auf und er kam zu mir.
Also. Wo liegt das Problem?
Ohne ein Wort drehte ich mich um. In dem riesigen Spiegel neben mir konnte ich sehen, wie er erst wie gebannt auf meinen Rücken schaute und dann mit der Hand hinten langsam zu den Fäden griff. Immer wenn seine eiskalte Haut die Meine berührte, zuckte ich ein wenig zusammen. Weil ich Angst hatte, mein Atem würde zu schnell werden, hielt ich die Luft so lange ich konnte, an. Fast sechs Minuten vergingen. Meine Lungen waren immer noch ruhig. Doch plötzlich schnappte ich nach Luft. Au! Oh Gott! Musst du das so eng machen?
Tut mir leid, aber ja.
Was?! Das konnte nicht sein Ernst sein! Ich konnte ja kaum noch atmen.
Verdammt. Du willst mich wohl umbringen, was?
Er band eine Schleife und ging aus dem Kleiderparadis. Dabei murmelte er so leise
Das würde ich niemals tun.
Ähm, Jared?
Was ist?
Erschrocken drehte ich mich um und schaute in sein wunderschönes, schneeweißes, strahlendes Gesicht.
Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken.
Schon gut.
Plötzlich fiel mir etwas auf.
Wie hast du dich denn so schnell umgezogen?
Ich bin eben schnell.
Klar. Ich verdrehte die Augen.
Egal. Kommst du?
Gefällt es dir?
Ähm... und wie! Das ist echt unglaublich! Lass uns runtergehen! Bitte.
Okey. Aber bleib in meiner Nähe.
Gut.
Er war doch noch ein Baby! Keine Sorge. Stephan ist bei den Elfen. Siehst du?
Stephan. Meine Stimme klang so erleichtert, wie noch nie.
Katja!
Er strahlte mich an.
Geht es dir gut, mein Engel?
Ja. Es ist toll hier. Guck mal. Das sind Elfen.
Sind sie lieb zu dir? Hast du Hunger oder Durst?
Du machst dir viel zu viele Sorgen, Katja. meinte Jared plötzlich von hinten. Ich drehte mich um und kniff die Augen zusammen.
Halte dich da gefälligst raus! Ich bin für ihn verantwortlich! Er ist doch noch fast ein Baby!
Ähm... entschuldigung, Jared. Das war nicht nett von mir gewesen. Er lächelte mich bloß an.
Ich vezeihe dir.
Jared zeigte mir das ganze Schloss. Und auch den riesigen Saal, wo morgen Abend der Tanzball stattfinden sollte. Ich war total fasziniert und beschloss, den Traum so gut es ging zu genießen. Danach gingen wir wieder hinunter zu seinen Brüdern, die mit Lucia, Anita, Beverley und dem Hexenmädchen an einem runden Tisch unter zwei großen Buchen saßen. Hi, Katja. begrüßte mich Liam und grinste breit
Na? Gefällt es dir hier?
Ja. Und wie!
Liam, bitte. Antonio warf ihm einen warnenden Blick zu.
Also, Katja. Geht es dir gut?
Klar.
Hat Jared dir schon-
Nein, ich mache es morgen.
unterbrach Jared ihn.
Nein. Tu es übermorgen. Morgen ist schließlich der Tanzball.
Gut.
Wow! Das Kleid steht dir perfekt,
Katja! meinte Lucia und kam zu mir. Ich musste lächeln.
Danke.
He, weißt du schon, was du morgen anziehen
wirst?
Ähm... nein. Sollte ich das?
Natürlich! Komm mit. Anita und sie nahmen meine Hände und brachten mich in ein knallpinkes Pedikürezimmer. Mein Mund klappte auf.
Boah!
Ja, dieses Zimmer ist nur für uns Mädchen. sagte plötzlich eine wunderschöne, hohe Stimme, die ich noch nie vorher gehört hatte. Erschrocken drehte ich mich um. Das Hexenmädchen stand lächelnd vor mir und reichte mir die Hand.
Wir kennen uns noch nicht. Mein Name is Lisa Lakeland. Ich bin die jüngste, aber auch mächtigste Hexe in der Anderwelt.
Genau wie an dem Tag, als ich Lucia das erste Mal gesehen hatte, musterte ich Lisa erst einmal. Die ganze Zeit trug sie ihren Besen mit sich rum. Das dunkelblaue Kleid, das sie trug, ging bis zum Boden und glänzte. Genau wie die Ballerinas. Ihre dunkelblonden, glatten Haare gingen ihr bis zur Rückenmitte und glitzerten. Sie war zwar wunderschön, aber nicht so blass wie Anita und Lucia. Was bloß ein bisschen angsteinflößend war, waren ihre leuchtenden, orangenen Augen. Ansonsten sah sie ganz nett aus. Also nahm ich ihre Hand entgegen.
Ich bin Katja Schneller.
Lisa zog kurz eine Augenbraue hoch. Mist. Ich hätte meinen Nachnamen nicht sagen sollen.
Es freut mich, dich endlich kennenlernen zu dürfen.
Ich freue mich auch.
Sag mal, kannst du zaubern? Lisa fing an zu lachen.
Sonst wäre ich doch keine Hexe!
Stimmt. Was fragte ich denn da? Sie legte ihren Besen auf eine kleine, weiße Kommode, holte einen schwarzen, etwa dreißig
Weitere Kostenlose Bücher